Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann setzt beim Haushalt 2022 auf „Spielräume erhalten – Zukunft gestalten“

Trotz Corona-bedingter finanzieller Einbußen ist der Haushalt 2022 der Stadt Winterberg ausgeglichen

win­ter­berg-total­lo­kal : Win­ter­berg : Die Auf­stel­lung eines städ­ti­schen Haus­halts ist auch ohne Coro­na für vie­le Bür­ger­meis­ter und Käm­me­rer häu­fig wenig erfreu­lich in Zei­ten ange­spann­ter kom­mu­na­ler Finan­zen. Die Fol­gen der Pan­de­mie machen den Haus­halts-Ent­wurf der Stadt Win­ter­berg für das Jahr 2022 aller­dings zu kei­ner ein­fa­chen Auf­ga­be. Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann hat in der jüngs­ten Stadt­rats­sit­zung den Haus­halts­ent­wurf unter dem Mot­to „Spiel­räu­me erhal­ten – Zukunft gestal­ten“ ein­ge­bracht. Bil­dung, Dorf- und Stadt­ent­wick­lung, Bau­en und Woh­nen, Kil­ma­schutz, Digi­ta­li­sie­rung und vie­les mehr ste­hen nicht nur auf der Agen­da, sie sind auch hin­ter­legt mit kon­kre­ten Pro­jek­ten für die Jah­re 2022 bis 2025.

Neben den Inves­ti­tio­nen in ein lebens- und lie­bens­wer­tes Win­ter­berg mit sei­nen Ort­schaf­ten beinhal­tet ein Haus­halts-Ent­wurf stets auch ein paar eher nüch­ter­ne Fak­ten und Ergeb­nis­se : In Win­ter­berg ist der Haus­halt trotz der pan­de­mie­be­ding­ten Ver­lus­te struk­tu­rell 2022 aus­ge­gli­chen. Heißt, das finan­zi­el­le Defi­zit zwi­schen Ein­nah­men und Aus­ga­ben wird auf dem Papier über einem buch­hal­te­ri­schen Kunst­griff, den das Land auf­grund der Coro­na-Situa­ti­on ermög­licht hat erreicht. „Die Pan­de­mie hat vie­le Brems­spu­ren in den öffent­li­chen Kas­sen hin­ter­las­sen. Gera­de in einer Stadt die maß­geb­lich von den Erträ­gen aus dem Tou­ris­mus lebt. Wir schaf­fen es den­noch, die so wich­ti­gen kom­mu­na­len Gestal­tungs­spiel­räu­me in den eige­nen Hän­den zu behal­ten“, beto­nen Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann und Käm­me­rer Bas­ti­an Östreich.

Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann und Käm­me­rer Bas­ti­an Östreich haben mit dem Haus­halts­ent­wurf ein ambi­tio­nier­tes Inves­ti­ti­ons­pro­gramm vor­ge­stellt. In den Jah­ren 2022–2025 inves­tiert die Stadt Win­ter­berg ins­ge­samt rd. 28 Mio. Euro in die so wich­ti­ge Berei­che Bil­dung, Feu­er­wehr, Digi­ta­li­sie­rung, Stra­ßen, Breit­band­ver­sor­gung, Rad­we­ge und vie­les mehr. Fol­gen­de Zukunfts-Pro­jek­te sol­len im Jahr 2022 umge­setzt werden :

bezahl­ba­ren und bedarfs­ge­rech­ten Wohn­raum : Mit dem aus­ge­schrie­be­nen Hand­lungs­kon­zept Woh­nen sol­len die qua­li­ta­ti­ven und quan­ti­ta­ti­ven Anfor­de­run­gen an den Wohn­raum in Win­ter­berg ermit­telt wer­den. Dazu wird wei­ter­hin an der Aus­wei­sung wei­te­rer kom­mu­na­ler Bau­flä­chen am Dum­el in Win­ter­berg oder in eini­gen Orts­tei­len gear­bei­tet. Auch soll geprüft wer­den, ob das Ziel, bezahl­ba­ren und bedarfs­ge­rech­ten Wohn­raum zu ermög­li­chen, über eine eige­ne städ­ti­sche Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft erreicht wer­den kann.

Ver­kehr und Besu­cher­len­kungs­ma­nage­ment : Eine Her­aus­for­de­rung ist und bleibt das Ver­kehrs- und Besu­cher­len­kungs­ma­nage­ment in der Stadt Win­ter­berg. In einem ers­te Schritt wird die Stadt Win­ter­berg jetzt in die kon­kre­te Umset­zung ein­stei­gen. So wird die Stadt Win­ter­berg in 2022 an der Zufahrt zum Groß­raum­park­platz am Brem­berg eine Schran­ken­an­la­ge bau­en, die auch hel­fen wird, das Drif­ten zu unter­bin­den und eine Park­raum­be­wirt­schaf­tung auch im Som­mer für die­sen Park­platz zu ermög­li­chen. Par­al­lel dazu wird kurz­fris­tig ein För­der­an­trag für ein gan­zes Maß­nah­men­bün­del in die­sem Bereich gestellt.

Energie‑, Ver­kehrs- und Wär­me­wen­de : Ein gutes Ver­kehrs- und Besu­cher­ma­nage­ment steht in unmit­tel­ba­rer Ver­bin­dung mit einer kli­ma­ge­rech­ten und nach­hal­ti­gen Stadt­ent­wick­lung. Aktu­ell wird das Kli­ma­schutz­kon­zept der Hoch­sauer­landk­rie­ses fort­ge­schrie­ben, das die Stadt Win­ter­berg ab 2023 in die Lage ver­setzt, einen eige­nen Kli­ma­ma­na­ger oder eine Kli­ma­ma­na­ge­rin ein­zu­stel­len. Bis dahin wird die Stadt Win­ter­berg ver­su­chen, klei­nen, aber nicht min­der­wich­ti­ge Schrit­te mit gro­ßer Wir­kung über eige­ne Bord­mit­tel umzu­set­zen. Für die Prü­fung, ob und auf wel­chen kom­mu­na­len Dächern bzw. auf wel­chen Frei­flä­chen PV-Anla­gen mög­lich sind, hat die Stadt Win­ter­berg für das Jahr 2022 Finanz­mit­tel vor­ge­se­hen und wird zusätz­lich einen För­der­an­trag stel­len. Als Anreiz für die Instal­la­ti­on von PV-Anla­gen auf Dächern will die Stadt Win­ter­berg im 1. Quar­tal 2022 ein klei­nes kom­mu­na­les Anreiz­pro­gramm auf­le­gen. Zudem möch­te die Stadt Win­ter­berg Kli­ma­po­li­tik von unten nach oben den­ken und ihre Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit­neh­men. Des­halb wird Anfang 2022 das „Kli­ma­Bünd­nis Win­ter­berg“ aus Poli­tik, Ver­wal­tung und Bür­ger­schaft ins Leben geru­fen. Auch wird das Rad­we­ge­netz der Stadt Win­ter­berg wei­ter aus­ge­baut. So wird der Rad­weg von Win­ter­berg nach Neu­as­ten­berg im Jahr 2022 gebaut. Und auch bei der Pla­nung des Rad­we­ges zwi­schen Win­ter­berg und Nie­ders­feld ist die Stadt Win­ter­berg ein gutes Stück vor­an­ge­kom­men und wird ers­te Pla­nungs­schrit­te im Jahr 2022 angehen.

Bil­dung und Digi­ta­li­sie­rung : Zu den wich­tigs­ten Zukunfts­he­men der nächs­ten Jah­re zählt die Bil­dung. Hier geht es auch um Auf­ga­ben, deren Prio­ri­tät von Bund und Land vor­ge­ge­ben wird. Und die­se Auf­ga­ben müs­sen frist­ge­recht abge­ar­bei­tet wer­den. So muss das Win­ter­ber­ger Gym­na­si­um bis Ende 2025 für den Wech­sel zurück von G8 auf G9 fit gemacht wer­den. Glei­ches gilt für den Rechts­an­spruch auf einen OGS-Platz an den Grund­schu­len, die der Bund für die 1. Klas­se ab 2026 begin­nend vor­ge­ge­ben hat. Die Stadt Win­ter­berg hat für die­se Auf­ga­ben in den Jah­ren 2022–2025 ins­ge­samt 6,8 Mio. Euro vor­ge­se­hen. Die Ver­wal­tung wird eine Arbeits­grup­pe „Bil­dung schafft Zukunft“ ein­rich­ten, zu der anlass­be­zo­gen auch die schul­po­li­ti­schen Spre­cher der Frak­tio­nen ein­ge­la­den wer­den. In der Arbeits­grup­pe wer­den Vor­ge­hens­wei­sen und Umset­zungs­schrit­te, abge­stimmt mit den Schul­lei­tun­gen, fest­ge­legt, um so die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen der nächs­ten Jah­re gemein­schaft­lich anzugehen.

Stadt- und Dorf­ent­wick­lungs­kon­zept : Hier wird das Inte­grier­te Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept kon­se­quent wei­ter umge­setzt. Bei­spie­le für Maß­nah­men sind die Umge­stal­tung der Bul­len­wie­se, die Wei­ter­ent­wick­lung des Berei­ches um das Tret­be­cken in Alten­feld oder der Umbau des Hau­ses des Gas­tes in Altas­ten­berg in ein mul­ti­funk­tio­nal nutz­ba­res Dorf­ge­mein­schafts­haus. Auch der Mas­ter­plan Innen­stadt nimmt ers­te, zag­haf­te For­men an. Hier es geht um Sitz­ge­le­gen­hei­ten, Rad­ab­stell­an­la­gen, bele­ben­des Stadt­mo­bi­lar und kla­re Gestal­tungs­richt­li­ni­en. Für die Innen­stadt­mö­bi­lie­rung hat die Stadt Win­ter­berg im Rah­men des Sofort­pro­gram­mes Innen­stadt För­der­mit­tel bean­tragt und einen Eigen­an­teil im Haus­halt 2022 vorgesehen.

Feu­er­schutz und Breit­band : In den nächs­ten zwei Jah­ren wer­den nach ers­ten Anzah­lun­gen 2,2 Mio. Euro in den Neu­bau des Feu­er­wehr­hau­ses in Züschen inves­tiert. Für die Sicher­heit der frei­wil­li­gen Feu­er­wehr­frau­en und Feu­er­wehr­män­ner wer­den wei­te­re finan­zi­el­le Mit­tel für die per­sön­li­che Schutz­aus­stat­tung bereit­ge­stellt. Und, für den Aus­tausch der Dreh­lei­ter wur­den im Haus­halt 850.000 Euro als Anfinan­zie­rung ein­ge­stellt. In 2022 flie­ßen rund 0,6 Mio. Euro, sofern die För­der­mit­tel von Bund und Land eben­falls bereit­ste­hen und die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst­lei­ter den Aus­bau auch umset­zen wer­den, in den wei­te­ren Aus­bau des Breit­band­net­zes in der Stadt

Bür­ger­dia­lo­ge : Natür­lich ist es Bür­ger­meis­ter und Rat auch in 2022 ein gro­ßes Anlie­gen nah an den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu sein. Neben den Dia­lo­gen vor Ort, Rats­sit­zun­gen in den Ort­schaf­ten, Bür­ger- und Unter­neh­mer­dia­lo­gen wird im es Jahr 2022 auch Bür­ger­spa­zier­gän­ge geben. Auch wird die Stadt Win­ter­berg ein kos­ten­lo­ses Bür­ger­be­tei­li­gungs­tool ein­set­zen, damit sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bei wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen exklu­siv an Fra­ge­stel­lun­gen betei­li­gen können.

Ehren­amt und Ver­ei­ne : Die Stadt Win­ter­berg lebt vom gro­ßen ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment der vie­len Ver­ei­ne und Insti­tu­tio­nen. Da ist es nur rich­tig und selbst­ver­ständ­lich, dass sich in dem Haus­halts­ent­wurf auch die finan­zi­el­le Wert­schät­zung ent­we­der über die wie­der­keh­ren­den Zuschüs­se an die Ver­ei­ne oder bei Son­der­pro­jek­ten in vie­len der Orts­tei­le wie­der­fin­det. Und hier kommt jeder Euro, den die Stadt Win­ter­berg gibt, wie­der mehr­fach zurück. Daher wur­de zusätz­lich auch ein klei­ner Betrag für das bedin­gungs­lo­se Dorf­ein­kom­men im Ent­wurf des Haus­halts­plans vor­ge­se­hen. So soll das ehren­amt­li­che Enga­ge­ment der Dorf­ge­mein­schaf­ten nach­hal­tig gestärkt werden.

„Wir wol­len bis 2025 rund 28 Mil­lio­nen Euro in unse­rer Stadt inves­tie­ren. Damit inves­tie­ren wir für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in die Daseins­vor­sor­ge und sind zugleich kom­mu­na­ler Wirt­schafts­mo­tor“, so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann und Käm­me­rer Bas­ti­an Östreich abschließend.

Quel­le : Rabea Kap­pen, Stadt Winterberg

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