Weiterbildung wird zur großen Chance

Aktion der Arbeitsagentur zur bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderungen

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Den Rah­men der bun­des­wei­ten Akti­ons­wo­che für Men­schen mit Behin­de­run­gen nutzt die Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest, um Arbeit­ge­ber erneut auf die Beschäf­ti­gungs­po­ten­zia­le die­ses Per­so­nen­krei­ses auf­merk­sam zu machen.

Behin­der­te und schwer­be­hin­der­te Men­schen müs­sen oft­mals eini­ge Hür­den über­win­den, um auf dem Arbeits­markt Fuß zu fas­sen. Genau die­se Situa­ti­on muss­te auch Tan­ja Meges aus Arns­berg erfah­ren. 16 Jah­re war sie als Fri­seu­rin beschäf­tigt, bis sie die­se Tätig­keit aus gesund­heit­li­chen Grün­den nicht wei­ter aus­üben konn­te – ein Schock für die damals 36-jäh­ri­ge. Stun­den­lan­ges Arbei­ten mit vor­ge­hal­te­nen Armen war nicht mehr mög­lich. Wie soll­te es nun aber weitergehen ?

Gemein­sam mit der Bera­te­rin für beruf­li­che Reha­bi­li­ta­ti­on der Agen­tur für Arbeit, Kris­ti­na Rein­hart, die auf die Bera­tung von Men­schen mit gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen oder Behin­de­run­gen spe­zia­li­siert ist, über­leg­te Tan­ja Meges, wel­chen Platz sie auf dem Arbeits­markt künf­tig ein­neh­men könn­te. Für die Reha-Bera­te­rin stand fest : Um dau­er­haft inte­griert zu wer­den, bedarf es einer Aus- bzw. Wei­ter­bil­dung, die die gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen berück­sich­tigt ; und das mög­lichst regio­nal, denn Tan­ja Meges hat Familie.

Die allein­er­zie­hen­de Mut­ter recher­chier­te und fand ein offe­nes Inse­rat des Fami­li­en­un­ter­neh­mens ROTT­LER in Arns­berg-Neheim. Das könn­te eine gro­ße Chan­ce sein, also bewarb sie sich um eine betrieb­li­che Ein­zel­um­schu­lung zur Kauf­frau für Büro­ma­nage­ment und spiel­te im Bewer­bungs­ge­spräch mit offe­nen Kar­ten bezüg­lich ihrer gesund­heit­li­chen Situa­ti­on. Nach der Zusa­ge vom Arbeit­ge­ber konn­te Kris­ti­na Rein­hart ihr den erfor­der­li­chen Bil­dungs­gut­schein aus­hän­di­gen, sodass auch die Über­nah­me der Umschu­lungs­kos­ten durch die Arbeits­agen­tur gewähr­leis­tet war.

Doch nicht nur das : Um auch der fami­liä­ren Situa­ti­on gerecht wer­den zu kön­nen, konn­te Tan­ja Meges die Umschu­lung bei dem Tra­di­ti­ons­op­ti­ker und ‑hör­akus­ti­ker in Teil­zeit absol­vie­ren. So ver­län­ger­te sich zwar die sonst übli­che Umschu­lungs­zeit von 24 Mona­ten, aber den per­sön­li­chen Umstän­den konn­te so bes­ser begeg­net werden.

„Die Unter­stüt­zung im Betrieb war der Wahn­sinn. Auch nach­dem bei mir etwa ein hal­bes Jahr vor Ende der Umschu­lung zusätz­lich noch die Krank­heit Mul­ti­ple Skle­ro­se fest­ge­stellt wur­de und ich des­halb gut zwei Mona­te aus­ge­fal­len bin. Mit der Unter­stüt­zung aller Betei­lig­ten bei ROTT­LER habe ich es trotz­dem geschafft, die Umschu­lung zu been­den und bin unsag­bar glück­lich, trotz allen Rück­schlä­gen und Ein­schrän­kun­gen einen unbe­fris­te­ten Arbeits­ver­trag bekom­men zu haben. Dafür bin ich mehr als dank­bar, denn das ist nicht selbst­ver­ständ­lich.“, sagt Tan­ja Meges.

Julia Schul­te, Per­so­nal­lei­te­rin bei ROTT­LER in Arns­berg-Neheim, fin­det eige­ne Wor­te für die­se beson­de­ren Umstän­de : „Es ist sicher für vie­le erst ein­mal eine Hür­de im Vor­stel­lungs­ge­spräch offen und ehr­lich über gesund­heit­li­che Ein­schrän­kun­gen zu spre­chen – sowohl auf Arbeit­ge­ber- als auch auf Arbeit­neh­mer­sei­te. Jedoch kann nur so ein gemein­sa­mer Fahr­plan für die zukünf­ti­ge Umschu­lung ent­wi­ckelt wer­den. Tan­ja ver­dient für die­se Leis­tung den aller­größ­ten Respekt und wir als Arbeit­ge­ber schät­zen es in ihr ein moti­vier­tes und zuver­läs­si­ges Team­mit­glied gefun­den zu haben. Ger­ne möch­ten wir auch ande­re moti­vie­ren, offen zu sein für die Viel­falt und die ganz per­sön­li­chen Geschich­ten eines jeden Men­schens. Unse­re Erfah­run­gen sind durch­weg positiv.“

Inter­es­sier­te Arbeit­ge­ber aus dem Hoch­sauer­land­kreis oder dem Kreis Soest, die nähe­re Infor­ma­tio­nen zu einer Beschäf­ti­gung behin­der­ter Men­schen wün­schen, kön­nen das Team der Beruf­li­chen Reha­bi­li­ta­ti­on der Agen­tur für Arbeit wie folgt kontaktieren :

Arbeit­ge­ber-Ser­vice Reha/​SB

Hot­line : 0800 4555520*

Meschede-​Soest.​161-​Reha@​arbeitsagentur.​de

Quel­le : Agen­tur für Arbeit Meschede-Soest

Print Friendly, PDF & Email