Konjunktur : Lage weiter verbessert, Erwartungen zurückhaltend

Die Spaltung der Konjunktur ist überwunden

win­ter­berg-total­lo­kal : „Die Spal­tung der Kon­junk­tur ist über­wun­den, über alle Bran­chen­gren­zen hin­weg ist die Lage gut,“ so IHK-Prä­si­dent Andre­as Rother zu den Ergeb­nis­sen der IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge. Hin­ge­gen hat sich der Blick in die Zukunft etwas ein­ge­trübt. 479 Unter­neh­men aus Indus­trie, Han­del und Dienst­leis­tung haben an der Herbst-Befra­gung teilgenommen.

Fast die Hälf­te der Unter­neh­men beur­teilt sei­ne aktu­el­le Wirt­schafts­la­ge als gut, nur sie­ben Pro­zent als schlecht. „Eine so posi­ti­ve Lage­be­wer­tung hat­ten wir seit drei Jah­ren nicht“, sagt IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lan­ge. Das sei vor allem Fol­ge der deut­lich ver­bes­ser­ten Situa­ti­on in den bis vor weni­gen Mona­ten noch tief in der Lock­down­Mi­se­re ste­cken­den Bran­chen wie dem Gast­ge­wer­be und vie­ler Dienst­lei­tungs­spar­ten. Die größ­te Zufrie­den­heit mit der Lage fin­det sich in der Indus­trie (56 % gut ; 8 % schlecht), im Groß­han­del (55 %; 12 %), in den Dienst­lei­tungs­bran­chen (51 %; 9 %) und im Gast­ge­wer­be (49 %; 8 %).

Zurück­hal­ten­der als noch im Früh­jahr fal­len die Pro­gno­sen für die kom­men­den Mona­te aus. Zwan­zig Pro­zent der Betrie­be erwar­ten bes­se­re Geschäf­te, aber auch 19 Pro­zent schlech­te­re. Es sind vor allem Indus­trie und Han­del, die ihre Erwar­tun­gen deut­lich zurück­ge­schraubt haben. „Die Knapp­heit von Roh­stof­fen, Zulie­fer­tei­len und Han­dels­wa­ren sowie deut­li­che Preis­stei­ge­run­gen vor allem für Ener­gie brem­sen das Wachs­tum spür­bar“, sagt Prä­si­dent Andre­as Rother. Mehr­heit­lich opti­mis­tisch sind die Dienst­leis­tungs­spar­ten (28 % bes­ser ; 12 % schlech­ter) und das Gast­ge­wer­be (37 %; 21%).

Der Kli­ma­in­di­ka­tor ist dank der guten Lage­be­wer­tung sowie der deut­lich posi­ti­ven Ent­wick­lung im Gast­ge­wer­be wei­ter gestie­gen, auf jetzt 120 Punk­te (Früh­jahr 114 Punk­te). Anders als im Früh­jahr ist im Pro­du­zie­ren­den Gewer­be und im Dienst­leis­tungs­sek­tor die­ser Wert nahe­zu iden­tisch. Die Spal­tung der Kon­junk­tur, wie sie sich durch die Pan­de­mie-Zeit zog, ist – zumin­dest vor­erst – beendet.

Gestützt wird die Kon­junk­tur auch von der Inves­ti­ti­ons­sei­te. 38 Pro­zent der Unter­neh­men pla­nen für die kom­men­den 12 Mona­te höhe­re Inves­ti­ti­ons­aus­ga­ben. Zwar ist ers­tes Inves­ti­ti­ons­mo­tiv der Ersatz­be­darf (56 %) und Ratio­na­li­sie­rung (37 %), aber auch jedes drit­te Unter­neh­men plant Kapa­zi­täts­er­wei­te­rung oder inves­tiert in Produktinnovationen.

Die Unter­neh­men der Regi­on pla­nen wie­der ver­stärkt, Beschäf­ti­gung auf­zu­bau­en. „Wir freu­en uns dar­über, dass die Unter­neh­men wie­der ver­stärkt ein­stel­len wol­len, aller­dings wis­sen wir auch, dass der Arbeits­markt die erfor­der­li­chen Kräf­te an vie­len Stel­len kaum lie­fern kann“, so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lange.

Neben dem Fach­kräf­te­man­gel treibt die Unter­neh­men beson­ders die Sor­ge nach ver­füg­ba­ren und bezahl­ba­ren Roh­stof­fen und Ener­gien um. Hin­ge­gen wird die Nach­fra­ge aus dem In- und Aus­land als sta­bil angesehen.

Trotz anzie­hen­der Welt­kon­junk­tur wird das künf­ti­ge Export­ge­sche­hen wie­der etwas zurück­hal­ten­der ein­ge­schätzt. Zwar rech­nen 14 Pro­zent der Unter­neh­men mit einem Plus ihrer Expor­te und nur 10 Pro­zent mit einem Minus, aller­dings war im Früh­jahr der Opti­mis­mus deut­lich grö­ßer (40 %; 14%).

Quel­le : Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Arns­berg, Hellweg-Sauerland

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