AOK warnt vor Toxoplasmose

Schwangere sollten rohes Fleisch und Katzenkot meiden

win­ter­berg-total­lo­kal : Etwa 30 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung sind laut Robert-Koch-Insti­tut (RKI) bereits mit dem Erre­ger der Toxo­plas­mo­se infi­ziert, in Deutsch­land sogar fast jeder Zwei­te. Auch im Hoch­sauer­land­kreis stei­gen die Infek­tio­nen alters­ab­hän­gig. Für wer­den­de Müt­ter ist eine Toxo­plas­mo­se-Infek­ti­on eine beson­de­re Gefahr, weil die Krank­heits­er­re­ger auf das unge­bo­re­ne Kind über­tra­gen wer­den kön­nen. „Schwan­ge­re soll­ten eini­ge Regeln beach­ten, wenn es Kat­zen im häus­li­chen Umfeld gibt”, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Für gesun­de Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis ist die Infek­ti­on in der Regel harm­los, sie sind danach immun. Meis­tens ver­läuft die Krank­heit sogar ohne, dass die Infi­zier­ten es bemer­ken. Die grip­pe­ähn­li­chen Sym­pto­me sind leich­tes Fie­ber, Lymph­kno­ten­schwel­lun­gen, Müdig­keit und Mus­kel- und Gelenk­schmer­zen. Für das unge­bo­re­ne Kind kann es aber gefähr­lich sein und schwe­re Ent­wick­lungs­stö­run­gen nach sich ziehen.

Toxo­plas­mo­se ist eine para­si­tä­re Infek­ti­on, die über tie­ri­sche Lebens­mit­tel und ver­un­rei­nig­tes Gemü­se und Obst über­tra­gen wird. „Wäh­rend der Schwan­ger­schaft soll­ten Frau­en beson­ders vor­sich­tig beim Ver­zehr von Fleisch sein“, so Schnei­der. Um eine Toxo­plas­mo­se zu ver­mei­den, soll­ten daher ins­be­son­de­re Schwan­ge­re, die noch nicht infi­ziert waren, auf rohes und nicht durch­ge­bra­te­nes Fleisch ver­zich­ten. Beim Zube­rei­ten der fleisch­hal­ti­gen Spei­sen ist beson­ders auf Hygie­ne zu ach­ten. Arbeits­flä­chen und zum Bei­spiel Holz­löf­fel oder ‑bret­ter sind sorg­fäl­tig zu rei­ni­gen. Obst und Gemü­se ist vor dem Ver­zehr gründ­lich mit kal­tem Was­ser abzu­wa­schen. Ein Erhit­zen über 70 Grad oder Ein­frie­ren auf ‑20 Grad tötet die Para­si­ten eben­falls ab.

Auch Kat­zen­kot und Gar­ten­er­de gel­ten als Anste­ckungs­ri­si­ko. Wenn eine Kat­ze im Haus­halt lebt, ist die Gefahr einer Infek­ti­on höher. Der gelieb­te Stu­ben­ti­ger ist der End­wirt der Erre­ger bevor die Para­si­ten auf den Men­schen über­ge­hen kön­nen. Die Haus­tie­re schei­den ent­wick­lungs­fä­hi­ge Nach­kom­men der Para­si­ten aus. Des­halb ist es wich­tig, dass sich Schwan­ge­re nach dem Kon­takt mit einer Kat­ze die Hän­de gründ­lich waschen. Auch das Säu­bern des Kat­zen­klos soll­te wäh­rend der Schwan­ger­schaft am bes­ten von einer ande­ren Per­son über­nom­men oder nur mit sehr viel Vor­sicht und Hygie­ne von der Schwan­ge­ren vor­ge­nom­men werden

Selbst bei der Gar­ten­ar­beit lau­ert die Gefahr für wer­den­de Müt­ter, denn frei­lau­fen­de Nach­bars­kat­zen erhö­hen die Anste­ckungs­ge­fahr. Sie „tigern“ durch die Natur und kön­nen die Erre­ger in der Gar­ten­er­de hin­ter­las­sen. Es wird Schwan­ge­ren emp­foh­len, wäh­rend der Gar­ten­ar­beit Hand­schu­he zu tra­gen, damit die Erre­ger nicht aus Ver­se­hen oral auf­ge­nom­men wer­den kön­nen. „Wenn trotz der Vor­sichts­maß­nah­men der begrün­de­te Ver­dacht einer Infek­ti­on besteht, über­nimmt die AOK Nord­West den Test, um die ent­spre­chend not­wen­di­ge Behand­lung ein­zu­lei­ten“, sagt Schneider.

Bild : Die AOK Nord­West warnt vor Toxo­plas­mo­se ins­be­son­de­re in der Schwan­ger­schaft. Vor­sicht gilt auch bei Kon­takt zu Kat­zen : Hän­de­wa­schen nach dem Kon­takt ist äußerst wichtig.

Foto­credits : AOK/​hfr

Quel­le : AOK NordWest

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