NABU : Finanzwirtschaft muss nachhaltig werden

Krüger : Fossile Investments bringen keinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz

win­ter­berg-total­lo­kal : „Our Future Is Not For Sale!“ – am 13. August demons­triert die Fri­days-for-Future-Bewe­gung unter die­sem Mot­to in Frank­furt am Main. Ihr Zen­tral­streik rich­tet sich gegen Inves­ti­tio­nen in kli­ma- und umwelt­schäd­li­che Geschäfts­mo­del­le, die nach wie vor den Finanz­markt domi­nie­ren. Der NABU unter­stützt eine finanz­po­li­ti­sche Wen­de hin zu nach­hal­ti­gen Investitionen.

NABU-Prä­si­dent Jörg-Andre­as Krü­ger merkt an : „Der Zen­tral­streik von Fri­days-for-Future zeigt ein zen­tra­les Pro­blem auf : Noch immer wer­den gro­ße Sum­men in Geschäfts­mo­del­le inves­tiert, die wich­ti­ge Kli­ma- und Umwelt­schutz­zie­le unter­lau­fen. Die kom­men­de Bun­des­re­gie­rung muss daher sicher­stel­len, dass die EU-Taxo­no­mie hohe Stan­dards für nach­hal­ti­ge Finanz­in­ves­ti­tio­nen ent­hält. Der­zeit ist es ins­be­son­de­re  Gas- und Atom­ener­gie, aber auch Stan­dards für den Land­wirt­schafts­be­reich, die im Zen­trum der Ver­hand­lun­gen ste­hen. Ein insti­tu­tio­nel­les „Green­wa­shing“, etwa durch die Ein­bin­dung von Gas und Atom­ener­gie in die Taxo­no­mie, wür­de die Zie­le einer nach­hal­ti­gen Finanz­wirt­schaft unterlaufen.“

Die Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen der Finanz­wirt­schaft kön­nen die Kli­ma- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se ver­schär­fen, etwa wenn sie wei­ter­hin vor­wie­gend in fos­si­len Ener­gie­trä­gern anle­gen. Wer­den die Mit­tel aber nach­hal­tig ein­ge­setzt, leis­ten sie einen wesent­li­chen Bei­trag zum Umwelt- und Kli­ma­schutz. Damit stel­len sie einen höchst wirk­sa­men Hebel dar, um unse­re Wirt­schaft nach­hal­tig zu verändern.
Schät­zungs­wei­se wer­den bis 2050 175 bis 290 Mil­li­ar­den Euro an Inves­ti­tio­nen benö­tigt, um Euro­pa kli­ma­neu­tral auf­zu­stel­len. Mit einem neu­en Nach­hal­tig­keits­stan­dard, der Taxo­no­mie, stellt die EU ein wich­ti­ges Instru­ment ein nach­hal­ti­ges Finanz­we­sen bereit. Die Bun­des­re­gie­rung muss in den aktu­el­len Ver­hand­lun­gen die finanz­po­li­ti­schen Wei­chen kon­se­quent auf Nach­hal­tig­keit stellen.

Das Anlie­gen des Zen­tral­streiks ist daher ernst zu neh­men. „Um Finanz­flüs­se effek­tiv in nach­hal­ti­ge Invest­ments umzu­lei­ten, müs­sen auf euro­päi­scher Ebe­ne wis­sen­schafts­ba­sier­te Kri­te­ri­en in die Taxo­no­mie ein­flie­ßen. Bereits im März 2020 hat eine tech­ni­sche Exper­ten­grup­pe für nach­hal­ti­ge Finan­zen fest­ge­hal­ten, dass Inves­ti­tio­nen in fos­si­le Ener­gie­trä­ger nicht nach­hal­tig sind. Die öko­lo­gi­sche Len­kungs­wir­kung der Taxo­no­mie kann nur dann voll­stän­dig zur Gel­tung kom­men, wenn auf euro­päi­scher Ebe­ne klar­ge­stellt wird, dass fos­si­le Invest­ments kei­nen Bei­trag zu Umwelt- und Kli­ma­zie­len erbrin­gen“, so Krü­ger weiter.

Mit mehr als 820.000 Mit­glie­dern und För­dern­den ist der 1899 gegrün­de­te NABU der mit­glie­der­stärks­te Umwelt­ver­band Deutsch­lands. Der NABU enga­giert sich für den Erhalt der Lebens­raum- und Arten­viel­falt, den Kli­ma­schutz sowie die Nach­hal­tig­keit der Land‑, Wald- und Was­ser­wirt­schaft. Zu den zen­tra­len NABU-Anlie­gen gehö­ren auch die Ver­mitt­lung von Natur­er­leb­nis­sen und die För­de­rung natur­kund­li­cher Kenntnisse.

Mehr Infos : www​.NABU​.de/​w​i​r​-​u​e​b​e​r​-​uns

Bild : NABU-Prä­si­dent, Jörg-Andre­as Krüger

Foto­credits : NABU/​Frank Müller

Quel­le : NABU

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