Bevölkerungsschutz vorantreiben

Hochwasser-Katastrophe kritisch aufarbeiten

win­ter­berg-total­lo­kal : Nach der gro­ßen Hoch­was­ser-Kata­stro­phe mit über 170 Toten, vie­len Hun­dert Ver­letz­ten und Mil­li­ar­den­schä­den muss unser Kata­stro­phen­schutz­sys­tem auf den Prüf­stand gestellt und moder­ni­siert werden.

Im Nach­gang der Son­der­sit­zung des Innen­aus­schus­ses an die­sem Mon­tag erklä­ren der hei­mi­sche SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Frak­ti­ons­vi­ze, Dirk Wie­se und sein Kol­le­ge und zustän­di­ger Bericht­erstat­ter, Sebas­ti­an Hart­mann : “Der Innen­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges hat in sei­ner Son­der­sit­zung den Auf­takt der par­la­men­ta­ri­schen Auf­ar­bei­tung die­ser Jahr­hun­dert­ka­ta­stro­phe gemacht. Alle staat­li­chen Ebe­nen müs­sen sich nun selbst­kri­tisch hin­ter­fra­gen. In Abstim­mung mit den Bun­des­län­dern müs­sen Ver­än­de­run­gen und fes­te Ver­ein­ba­run­gen ste­hen, die den Bevöl­ke­rungs­schutz dau­er­haft stär­ken. Das bedeu­tet auch, bis­he­ri­ge Zustän­dig­kei­ten und Kom­pe­tenz­ab­gren­zun­gen auf ihre Taug­lich­keit zu prü­fen. Die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on befür­wor­tet jede Ver­bes­se­rung. Auch eine Grund­ge­setz­än­de­rung, um dem Bund bei län­der­über­grei­fen­den Kri­sen stär­ke­re Koor­di­nie­rungs­kom­pe­ten­zen ein­zu­räu­men, erscheint sinn­voll. Unse­re Vor­schlä­ge lie­gen seit lan­gem vor.”

Den Frak­ti­ons­be­schluss “Bevöl­ke­rungs­schutz” der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on aus dem Früh­jahr kann man im Inter­net lesen unter https://​www​.spdfrak​ti​on​.de/​s​y​s​t​e​m​/​f​i​l​e​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​f​r​a​k​t​i​o​n​s​b​e​s​c​h​l​u​s​s​_​b​e​v​o​e​l​k​e​r​u​n​g​s​s​c​h​u​t​z​_​2​0​2​1​0​3​2​3​.​pdf

Aktu­ell sind die Bun­des­län­der sind beim Kata­stro­phen­schutz sehr unter­schied­lich auf­ge­stellt. In Stadt­staa­ten stel­len sich bei­spiels­wei­se die Kom­pe­ten­zen und Vor­be­rei­tun­gen anders dar als in gro­ßen Flä­chen­län­dern mit vie­len Mil­lio­nen Ein­woh­nern. Grö­ße­re Bun­des­kom­pe­ten­zen wären für alle Scha­dens­la­gen sinn­voll, die vor Län­der­gren­zen nicht Halt machen, zum Bei­spiel Pan­de­mien, Cyber­at­ta­cken oder Desinformationskampagnen.

“Alle staat­li­chen Ebe­nen müs­sen zudem mehr in die Vor­be­rei­tung, Pla­nung und in Übun­gen inves­tie­ren. Zen­tral ist die Fra­ge, wie Men­schen opti­mal gewarnt wer­den kön­nen. Ich befür­wor­te einen brei­ten Mix aus ver­schie­de­nen Warn­mit­teln. Dazu gehört zum Bei­spiel der Wie­der­auf­bau eines flä­chen­de­cken­den Sire­nen­net­zes in ganz Deutsch­land. War­nun­gen müs­sen unab­hän­gig von digi­ta­len Mit­teln und End­ge­rä­ten erfol­gen kön­nen. Untrenn­bar ver­bun­den ist das ent­schei­den­de The­ma Sen­si­bi­li­sie­rung. Mög­lichst jede und jeder soll­te wis­sen, was in einer bestimm­ten Kata­stro­phen­la­ge zu tun ist. Das war bei die­sem Hoch­was­ser dra­ma­ti­scher­wei­se lei­der nicht der Fall”, betont Wie­se abschließend.

Auch vor die­sem Hin­ter­grund lädt Dirk Wie­se, am 10. Sep­tem­ber 2021 um 18:00 Uhr zu einem digi­ta­len “Blau­licht­a­bend”. Als Fach­re­fe­ren­ten wird Wie­se dazu Sebas­ti­an Hart­mann begrü­ßen. “An die­sem Abend wol­len wir uns mit den hei­mi­schen Ret­tungs­diens­ten über die Erfah­run­gen mit der aktu­el­len Situa­ti­on, über zukünf­ti­ge Vor­ha­ben zur Unter­stüt­zung der Ret­tungs­ein­hei­ten aus­tau­schen sowie über den wich­ti­gen Ein­satz – ob beruf­lich oder ehren­amt­lich – beim Bevöl­ke­rungs­schutz dis­ku­tie­ren”, erklärt Wiese.

Quel­le : Dirk Wie­se, MdB

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