Kirchenkreis macht sich auf den Weg zur Klimaneutralität

Synode verabschiedet  Klimaschutzkonzept / Diskussion um hauptamtliche Stelle vertagt

win­ter­berg-total­lo­kal : Soest/​Arnsberg : Drau­ßen Glut­hit­ze, drin­nen hei­ße Debat­ten, bei denen man einen küh­len Kopf behal­ten muss­te – und auch behielt : Kei­ne Fra­ge, die Som­mer­syn­ode des Evan­ge­li­schen Kir­chen­krei­ses Soest-Arns­berg war eine Syn­ode der Extreme.

Erneut konn­ten die Syn­oda­len nur digi­tal tagen, mit Aus­nah­me des Kreis­syn­odal­vor­stan­des (KSV), der unter der Lei­tung von Super­in­ten­dent Dr. Manu­el Schil­ling im Gemein­de­haus in Wicke­de zusam­men­kam und von dort aus mit den übri­gen Teil­neh­mern zusam­men­ge­schal­tet wurde.

Auf der umfang­rei­chen Tages­ord­nung stan­den dabei die­ses Mal eine ganz Rei­he von gewich­ti­gen und zukunfts­wei­sen­den The­men. Die inten­sivs­te Vor­be­rei­tung und fast schon fol­ge­rich­tig die eben­falls inten­sivs­ten Dis­kus­sio­nen ent­fie­len dabei auf das Kli­ma­schutz­kon­zept. Ein Jahr lang hat­te sich eine Arbeits­grup­pe um Heinz Lim­berg mit den Mög­lich­kei­ten, Chan­cen und Risi­ken eines sol­chen Kon­zep­tes beschäf­tigt und auf die Mach­bar­keit hin durch­leuch­tet. Anschlie­ßend wur­de der Ent­wurf den Pres­by­te­ri­en der27Kirchengemeinden zur wei­te­ren Abstim­mung und Über­ar­bei­tung überlassen.

Erklär­tes Ziel : Bis 2040 (spä­tes­tens) soll der Kir­chen­kreis kli­ma­neu­tral sein. Um die­ses Ziel zu errei­chen, wer­den ver­schie­de­ne Hand­lungs­fel­der in den Blick­punkt genom­men. Die größ­ten Ein­spar­po­ten­zia­le sieht die Arbeits­grup­pe bei den Gebäu­den (zum Bei­spiel durch ener­ge­ti­sche Sanie­rung) und in der Mobi­li­tät. Mit der Anschaf­fung von E‑Bikes für die Pfar­re­rin­nen und Pfar­rer sowie kirch­lich Mit­ar­bei­ten­den wur­den hier ers­te Schrit­te gemacht, wei­te­re sol­len folgen.

Lim­berg hat­te in sei­ner Anspra­che an die knapp 150 Syn­oda­len und die Gäs­te deut­lich gemacht, dass man kei­ne Zeit habe „für lai­en­haf­te Irr­we­ge“, son­dern sich kon­kret den Her­aus­for­de­run­gen und der Umset­zung stel­len müs­se : „Die­ses Kon­zept ist ein wich­ti­ger Bei­trag für die Zukunft unse­rer Kirche.“

Einen sol­chen Bei­trag kön­ne es aller­dings nicht zum Null­ta­rif geben. Und genau dar­an ent­zün­de­ten sich dann auch die inten­si­ven Debat­ten. Eine von der Arbeits­grup­pe ange­reg­te „Kli­ma- oder CO2-Kol­lek­te“ etwa wur­de mit gro­ßer Mehr­heit abge­lehnt. Schon jetzt sei der finan­zi­el­le Spiel­raum in den Gemein­den weit­ge­hend ausgereizt.

Auch die Schaf­fung einer haupt­amt­li­chen Stel­le, ein Klimamanager/​eine Kli­ma­ma­na­ge­rin, auf Ebe­ne des Kir­chen­krei­ses fand in der ange­dach­ten Kon­zep­ti­on kei­nen Zuspruch. Ver­wal­tung, KSV und wei­te­re Arbeits­grup­pen wur­den daher damit beauf­tragt, bis zur Herbst­syn­ode am 19. Novem­ber „einen kon­sens­fä­hi­gen Beschluss­vor­schlag“ zu erar­bei­ten, wel­che Auf­ga­be eine sol­che Stel­le kon­kret haben soll und vor allem wie sie finan­ziert wer­den kann. Wich­tigs­tes Kri­te­ri­um dabei : Der finan­zi­el­le Spiel­raum der Gemein­den darf nicht wei­ter ein­ge­schränkt wer­den. Aller­dings gab es dazu auch (selbst)kritische Stim­men. Pfar­rer Rai­ner Mül­ler (Bri­lon): „Das Kli­ma rich­tet sich nicht nach den finan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten der Gemeinden.“

Mit gro­ßer Mehr­heit wur­de das Kli­ma­schutz­kon­zept „zustim­mend zur Kennt­nis“ genommen.

„Wir“, so Super­in­ten­dent Schil­ling, „ret­ten mit unse­ren Bemü­hun­gen um einen kli­ma­neu­tra­len Kir­chen­kreis nicht das Welt­kli­ma. Aber wir über­neh­men an unse­rer Stel­le Ver­ant­wor­tung und set­zen damit ein Zei­chen unse­res Glau­bens, dass für Gott die Welt noch nicht vor die Hun­de gegan­gen ist und der Ein­satz für ihre Bewah­rung sich lohnt.“

Bild : Heinz Lim­berg ist der Spre­cher der Kli­ma­schutz –AG und hat das Kon­zept der E‑Bikes für den Kir­chen­kreis ausgearbeitet.

Quel­le : Hans-Albert Lim­b­rock – Ev. Kir­chen­kreis Soest-Arnsberg

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