Stärkung der Beschäftigten in der Pflege

Mit der Verabschiedung des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) bringen wir wichtige Verbesserungen zur Stärkung der Beschäftigten in der Pflege auf den Weg. Zudem sorgen wir für eine deutliche Entlastung der Pflegebedürftigen und ihrer Familien.

win­ter­berg-total­lo­kal : “Mit dem heu­ti­gen Beschluss set­zen wir wich­ti­ge Ver­bes­se­run­gen für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge, deren Ange­hö­ri­ge und für die Beschäf­tig­ten in der Pfle­ge um”, kom­men­tiert der hei­mi­sche SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Frak­ti­ons­vi­ze, Dirk Wie­se, die am Frei­tag ver­ab­schie­de­ten Pfle­ge­re­form. Sie umfasst weit­rei­chen­de Rege­lun­gen zur Stär­kung der Tarif­bin­dung in der Pflege :

Ab Sep­tem­ber 2022 wer­den Pfle­ge­ein­rich­tun­gen nur noch mit der Pfle­ge­ver­si­che­rung abrech­nen kön­nen, wenn sie ihre Beschäf­tig­ten min­des­tens in der Höhe eines Pfle­ge-Tarif­ver­trags bezah­len. Dadurch wer­den über eine hal­be Mil­li­on Pfle­ge­kräf­te bald end­lich bes­ser verdienen.

“Das ist ein Mei­len­stein”, betont MdB Wie­se. “Unse­re Hart­nä­ckig­keit hat sich aus­ge­zahlt : Nur durch den Druck, den Olaf Scholz und Huber­tus Heil nach dem Schei­tern eines all­ge­mein­ver­bind­li­chen Tarif­ver­tra­ges mit ihrem Vor­schlag für ein Pfle­ge-Tarif­treue-Gesetz auf­ge­baut haben, konn­ten wir die­sen Erfolg für die Beschäf­tig­ten in der Pfle­ge erreichen.”

Außer­dem wer­den Leis­tun­gen für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge, zum Bei­spiel für die Kurz­zeit­pfle­ge, erhöht. Im sta­tio­nä­ren Bereich wer­den die pfle­ge­be­ding­ten Eigen­an­tei­le (inklu­si­ve Aus­bil­dungs­um­la­ge) gesenkt. Und dies umso mehr, je län­ger man in einem Heim wohnt : Im ers­ten Jahr wer­den 5 Pro­zent, nach 12 Mona­ten 25 Pro­zent und nach 24 Mona­ten 45 Pro­zent über­nom­men. Nach drei Jah­ren beträgt die Ent­las­tung an den pfle­ge­be­ding­ten Eigen­an­tei­len dann 70 Pro­zent, im Durch­schnitt sind das über 600 Euro pro Monat. Von die­ser höchs­ten Ent­las­tungs­stu­fe wird direkt bei Inkraft­tre­ten am 1.1.2022 etwa jeder drit­te Heim­be­woh­ner profitieren.

Mit der Reform wird zudem ein neu­er Anspruch auf eine bis zu 10-tägi­ge Über­gangs­pfle­ge im Kran­ken­haus geschaf­fen. Die Finan­zie­rung von Kurz­zeit­pfle­ge wird ver­bes­sert. “Kurz­zeit­pfle­ge ist ein wich­ti­ges Ange­bot, um pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge zu ent­las­ten. Des­halb war es für uns zen­tral, dafür eine trag­fä­hi­ge Finan­zie­rung sicher­zu­stel­len. Nur dann wer­den Anbie­ter auch zusätz­li­che Kurz­zeit­pfle­ge­ein­rich­tun­gen und ‑plät­ze schaf­fen”, erläu­tert Wiese.

Ein wei­te­rer Schwer­punkt der Reform ist die Umset­zung eines bun­des­ein­heit­li­chen Per­so­nal­schlüs­sels. “Neben der Bezah­lung wol­len wir vor allem auch die Arbeits­be­din­gun­gen in der Pfle­ge spür­bar ver­bes­sern. Dafür braucht es mehr Per­so­nal!”, betont Dirk Wie­se. Pfle­ge­kräf­te erhal­ten zudem zukünf­tig mehr Entscheidungskompetenzen.

Zur Finan­zie­rung wur­de erst­mals ein jähr­li­cher Bun­des­zu­schuss von einer Mil­li­ar­de Euro zur Pfle­ge­ver­si­che­rung ver­an­kert. “Für einen sol­chen Zuschuss haben wir uns als SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on lan­ge stark gemacht”, so Wie­se wei­ter. “Die jet­zi­gen Reform­schrit­te sind wich­ti­ge Wei­chen­stel­lun­gen. Aber es muss wei­ter­ge­hen mit Ver­bes­se­run­gen für die Pfle­ge. Der nächs­te Schritt muss eine ech­te Decke­lung der pfle­ge­be­ding­ten Eigen­an­tei­le und eine soli­da­ri­sche Finan­zie­rung der Pfle­ge durch Ein­füh­rung einer Pfle­ge­bür­ger­ver­si­che­rung sein.”

Foto­credits : @ Mar­co Urban

Quel­le : Dirk Wie­se, Mdb

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