Gezeichnete Lebensfreude und Heimatliebe im Hanse-Zentrum

„Oh das ist ja die Soester Fehde ! Und sieh mal hier, die Allerheiligenkirmes!“

win­ter­berg-total­lo­kal : Soest : Immer wie­der kann man die­se freu­di­gen Aus­ru­fe hören, wenn Men­schen den Kaser­nen­weg 11 in Soest betre­ten. Im Außen­be­reich des Alten- und Pfle­ge­hei­mes, Han­se-Zen­trum, ste­hen sie : zwei ana­log gezeich­ne­te Bil­der, digi­tal bear­bei­tet und auf Alu-Bond gedruck­te far­ben­fro­he Bil­der, die an den Sei­ten von Eichen­steh­len gehal­ten wer­den. Sie zei­gen zum einen die Soes­ter Aller­hei­li­gen­kir­mes und zum ande­ren die Soes­ter Feh­de. Die ein Meter mal 70 cm gro­ßen Bil­der sind fröh­lich, bunt und bei den Details zum Teil kari­kie­rend. Im Ein­gang des 80 Plät­ze umfas­sen­den Alten­hei­mes der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe in West­fa­len fin­den sich zwei wei­te­re Wim­mel­bil­der : Soest von Osten sowie Kirsch­blü­te am Wall.

Die Bil­der mit Heim­at­mo­ti­ven stam­men von kei­ner unbe­kann­ten Künst­le­rin : Doro­thee Rei­chen­ber­ger ist Diplom-Desi­gne­rin, vie­len beson­ders bekannt als Schöp­fe­rin des meter­lan­gen Möh­ne­see-Wim­mel­bil­des, das in Körb­ecke am Ein­gang zur See­trep­pe hängt. Ihre Lebens­freu­de malt sie auf Kalen­der, Tas­sen, Mou­se­pads und über­haupt alles, was sich bedru­cken und ger­ne auch ver­viel­fäl­ti­gen lässt. Seit 1995 fin­den sich ihre Pro­duk­te in der Gale­rie „Kuckuck & Co.“ am Möhnesee.

„Ange­fan­gen hat das Pro­jekt vor knapp 18 Mona­ten“, erin­nert sich Edna Kün­ne, Heim­lei­te­rin des Han­se-Zen­trums. Zum Dank für die lie­be­vol­le und für­sorg­li­che Beglei­tung sei­ner Mut­ter und in Ver­bun­den­heit zum Haus initi­ier­te nach ihrem Tod der Sohn die­ses Pro­jekt. „Wir sind ihm sehr dank­bar, dass er die Desi­gne­rin Doro­thee Rei­chen­ber­ger beauf­tragt hat – lei­der möch­te er nicht benannt wer­den“, erklärt Kün­ne. Neben hei­te­ren Bil­dern und Pro­duk­ten ist ein ande­rer Arbeits­schwer­punkt der Desi­gne­rin, Bild­kon­zep­te für den medi­zi­ni­schen Bereich zu erstel­len. So wur­de durch inten­si­ve Gesprä­che her­aus­ge­ar­bei­tet, dass die Bil­der sich an Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner, Mit­ar­bei­ten­de und Gäs­te des Alten­hei­mes rich­ten sol­len. „Die Moti­ve soll­ten mög­lichst auch Men­schen mit kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen wie­der­erken­nen kön­nen“, beschreibt Doro­thee Rei­chen­ber­ger die beson­de­ren Anfor­de­run­gen an die Bil­der : „Die Höhe, Grö­ße und Posi­ti­on der Bil­der soll­ten auch Men­schen im Roll­stuhl und mit nach vor­ne bzw. unten geneig­tem Sicht­win­kel eine gute Wahr­neh­mung ermög­li­chen.“ So ent­stan­den vier Bil­der mit Soest-typi­schen Moti­ven, die Inter­es­se wecken und gute Lau­ne ver­mit­teln. Die Wim­mel­bil­der wur­den im Dezem­ber auf­ge­stellt – mit­ten im zwei­ten har­ten Lock­down. „Sie sind gezeich­ne­te Lebens­freu­de!“, meint Edna Kün­ne und fügt schmun­zelnd hin­zu : „Und jetzt im anbre­chen­den Som­mer strah­len sie in ihrer Far­big­keit umso mehr.“

Foto­credits : Doro­thee Reichenberger

Quel­le : Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V.

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