Holzhandwerk entlasten – regionale Wirtschaft stärken

Aufgrund der rasanten Zunahme des Holzexports können viele Handwerksbetriebe Bauholz momentan entweder gar nicht oder nur zu extrem gestiegenen Preisen einkaufen.

win­ter­berg-total­lo­kal : In die­ser Situa­ti­on sind auch die öffent­li­chen Auf­trag­ge­ber gefragt, gemein­sam mit den Unter­neh­men nach kon­struk­ti­ven Lösun­gen zu suchen, die dem regio­na­len Holz­hand­werk wei­ter­hin eine Zukunft ermöglichen.

Dirk Wie­se, hei­mi­scher SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Frak­ti­ons­vi­ze sowie die MdB Rai­ner Spier­ing, agrar­po­li­ti­scher Spre­cher, Bernd West­phal, wirt­schafts­po­li­ti­scher Spre­cher und Bern­hard Dal­drup, bau­po­li­ti­scher Spre­cher erklä­ren dazu : “Schnitt­holz wird inter­na­tio­nal seit Mona­ten stark nach­ge­fragt. Dies hat zur Fol­ge, dass der Preis auf dem deut­schen Markt extrem gestie­gen ist und Hand­werks­be­trie­be teil­wei­se gar kein Holz mehr bekom­men. Grün­de für die­se Ent­wick­lung sind der momen­ta­ne Bau­boom in den USA und Asi­en sowie US-Ein­fuhr­be­schrän­kun­gen für kana­di­sches Holz, die noch von Prä­si­dent Trump erlas­sen wur­den. Der deut­sche Holz­ex­port in die USA ist im ver­gan­ge­nen Jahr um 54 Pro­zent gestie­gen. Wäh­rend das Schnitt­holz nun zuneh­mend über die Ozea­ne ver­schifft wird und damit die Kli­ma­bi­lanz die­ses wert­vol­len Roh­stof­fes gefähr­det, kann das ein­hei­mi­sche Hand­werk durch den Holz­man­gel sei­nen ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen kaum noch nachkommen.”

Wei­ter beto­nen die Abge­ord­ne­ten : “In die­ser Aus­nah­me­si­tua­ti­on ist Soli­da­ri­tät gefragt. Wir möch­ten daher an alle öffent­li­chen Auf­trag­ge­ber in unse­rem Land appel­lie­ren, ange­sichts der Situa­ti­on bei den Ter­mi­nen von Bau­fer­tig­stel­lun­gen die­se Rah­men­be­din­gun­gen zu berück­sich­ti­gen und im Aus­tausch mit den Hand­werks­be­trie­ben nach Lösun­gen zu suchen. So kön­nen im Ein­zel­fall nach­träg­li­che Preis­gleit­klau­seln ein Bei­trag zu ver­träg­li­che­ren Lösun­gen für unse­re hei­mi­schen Hand­werks­be­trie­be sein. Auch die Unter­neh­men des holz­ver­ar­bei­ten­den Gewer­bes, ins­be­son­de­re die Säge­wer­ke, müs­sen ihre gesamt­wirt­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung wahr­neh­men, um preis­dämp­fend zu wirken.”

Dirk Wie­se ergänzt abschlie­ßend : “Unse­re Hand­werks­un­ter­neh­men ste­hen beson­ders auch im Hoch­sauer­land und in Süd­west­fa­len für gut bezahl­te Arbeits­plät­ze und sind die Aus­bil­der der Nati­on. Ziel muss es sein, die­sen Betrie­ben vor Ort eine Per­spek­ti­ve zu geben, damit regio­na­le Wirt­schafts­kreis­läu­fe erhal­ten blei­ben. Par­al­lel dazu arbei­ten wir auf Bun­des­ebe­ne inten­siv an Instru­men­ten, etwa durch die Erhö­hung der Kapa­zi­tä­ten der Säge­wer­ke, um eine Ent­span­nung des Holz­mark­tes herbeizuführen.”

Foto­credits : @ Mar­co Urban

Quel­le : Dirk Wie­se, MdB

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