NRW-Sieger im Wettbewerb Juni​or​.ING gekürt

Schüler*innen begeistern mit Stadiondächern

win­ter­berg-total­lo­kal : Düs­sel­dorf : Die NRW-Sieger*innen im Schü­ler­wett­be­werb Juni​or​.ING kom­men in die­sem Jahr vom Gym­na­si­um Haus Over­bach in Jülich und vom Berufs­kol­leg Gel­dern. Im Rah­men einer vir­tu­el­len Fei­er­stun­de nah­men Sieger*innen und Plat­zier­te am 19. Mai die Gra­tu­la­ti­on der Jury bestehend aus Ines Op de Hipt vom Minis­te­ri­um für Schu­le und Bil­dung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Prof. Dipl.-Ing. Bal­tha­sar Geh­len, Man­fred Hann­ap­pel, Stu­di­en­di­rek­tor i. R., Dipl.-Ing. Axel C. Springsfeld und dem Jury-Vor­sit­zen­den Dipl.-Ing. Georg Wie­mann entgegen.

In der jün­ge­ren Alters­stu­fe bis ein­schließ­lich zur Klas­se 8 errang eine vier­köp­fi­ge Schü­ler­grup­pe des Gym­na­si­ums Haus Over­bach den ers­ten Preis mit dem Modell „Sta­Ro­of“. Die Jury wür­dig­te die fili­gra­ne Lösung des gestell­ten Pro­blems. Prof. Dipl.-Ing. Bal­tha­sar Geh­len : „Das Sta­di­on­dach der Grup­pe über­zeugt durch eine schlich­te Kon­struk­ti­on, bei der gespann­te Sei­le den Dach­über­stand tra­gen und dem Zuschau­er damit einen frei­en Blick auf das Spiel­feld ermög­li­chen. Zudem lässt sich das Sta­di­on­dach bei schö­nem Wet­ter öff­nen. In sta­ti­scher Hin­sicht haben die Juni­or-Inge­nieu­re ein wich­ti­ges Detail bedacht : Sei­le sichern das Sta­di­on­dach auch nach vorn gegen Sturm­bö­en. Uns hat zudem sehr beein­druckt, dass die Grup­pe in zwei getrenn­ten Teams gear­bei­tet und sich dabei über digi­ta­le Medi­en abge­stimmt hat. Die schwie­ri­ge Situa­ti­on in den Schu­len auf­grund der Pan­de­mie erfor­der­te gegen­sei­ti­ge Rück­sicht­nah­me und eine eigen­ver­ant­wort­li­che und sehr genaue Pla­nung.“ Den zwei­ten Platz beleg­te ein Schü­ler der Gesamt­schu­le Wald­br­öl mit sei­nem Modell „Green Are­na“. Der Ent­wurf gewinnt zudem den Son­der­preis der Jury für Nach­hal­tig­keit. Ins­be­son­de­re die Idee und prak­ti­sche Umset­zung einer Dach­be­grü­nung als CO2-Spei­cher hat die Jury über­zeugt. Auf dem drit­ten Platz lan­de­ten zwei Schü­ler der Unesco­schu­le Graf-Adolf-Gym­na­si­um in Tecklenburg.

Im Wett­be­werb der älte­ren Schü­le­rin­nen und Schü­ler ab Jahr­gangs­stu­fe 9 sieg­ten drei Schü­le­rin­nen des Berufs­kol­legs Gel­dern mit ihrem Modell „Sea of Tri­an­gels“. Das Trio errang zudem den Son­der­preis der Jury für die über­zeu­gen­de kon­struk­ti­ve Umset­zung einer durch und durch men­schen­freund­li­chen Idee. Ähn­lich dem Kin­der­spiel „Him­mel und Höl­le“ besteht der Ent­wurf des Modells „Sea of Tri­an­gels“ aus einer Varia­ti­on von Drei­ecken : „Drei­ecke struk­tu­rie­ren, sta­bi­li­sie­ren und pola­ri­sie­ren. Gleich­zei­tig hat aber auch jedes Drei­eck sei­ne Ecken und Kan­ten. Das kann man auf die Mensch­heit über­tra­gen. Inso­fern, dass wir alle Men­schen sind und jeder sei­ne Ecken und Kan­ten hat und es egal ist ob Frau, Mann oder divers, egal ob homo­se­xu­ell oder hete­ro­se­xu­ell, egal ob dick oder dünn und egal wel­che Haut­far­be man hat. Man ist und bleibt ein Mensch genau wie jeder ande­re. Alle Men­schen sind Tei­le der Gemein­schaft. Alle Men­schen struk­tu­rie­ren die Gemein­schaft. Alle Men­schen sta­bi­li­sie­ren die Gemein­schaft. Aber auch vie­le Men­schen pola­ri­sie­ren die Gemein­schaft“, erklä­ren die Schü­le­rin­nen des Berufs­kol­legs Gel­dern ihren Modellentwurf.

Ines Op de Hipt vom Minis­te­ri­um für Schu­le und Bil­dung : „Die Jury hat ins­be­son­de­re die Idee hin­ter die­sem Ent­wurf beein­druckt. Die Idee, dass alle Men­schen gleich sind, egal wie ver­schie­den sie sind. Die Umset­zung in den Regen­bo­gen­far­ben und den ver­schie­de­nen „Him­mel und Hölle“-Elementen, die Ecken und Kan­ten haben, die unter­schied­lich sind und sich trotz­dem gegen­sei­tig stüt­zen. Nimmt man ein Ele­ment weg, desta­bi­li­siert dies die gesam­te Struk­tur. Uns erin­nert die­ser Ent­wurf auf sehr ein­drück­li­che Wei­se dar­an, dass jeder Mensch zählt.“

Prof. Dipl.-Ing. Bal­tha­sar Geh­len : „Nicht nur die Idee hat uns sehr beein­druckt, son­dern auch die Umset­zung. Die eigent­lich sehr ein­fa­che Kon­struk­ti­on mit gebo­ge­nen Haupt- und Neben­trä­gern hat uns über­zeugt und ist damit die Grund­la­ge für ein sehr gelun­ge­nes Gesamt­erschei­nungs­bild.“ Den zwei­ten Platz beleg­ten zwei Schü­le­rin­nen des Gym­na­si­ums Am Turm­hof in Mecher­nich mit dem Modell CJP-Are­na. Platz drei sicher­te sich eine Schü­le­rin des Wil­ly-Brandt-Gym­na­si­ums in Oer-Erken­sch­wick mit dem Modell Süd­tri­bü­ne WBG. Den Son­der­preis für die Ver­wen­dung inno­va­ti­ver Mate­ria­li­en gewan­nen vier Schü­le­rin­nen des Städ­ti­schen St. Micha­el Gym­na­si­ums Bad Münstereifel.

Axel C. Springsfeld, Vor­stands­mit­glied der IK-Bau NRW : „Auch der dies­jäh­ri­ge Wett­be­werb hat wie­der gezeigt, das Inge­nieur­we­sen ist längst kei­ne Män­ner­do­mä­ne mehr. Die Sie­ger­mo­del­le der älte­ren Jahr­gän­ge stam­men alle­samt von Schü­le­rin­nen. Das ist sicher ein Indiz dafür, dass wir auf einem guten Weg sind, Schü­le­rin­nen und Schü­ler glei­cher­ma­ßen für Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik zu begeistern.“

Der Jury-Vor­sit­zen­den Dipl.-Ing. Georg Wie­mann resü­miert : „Unse­re Glück­wün­sche gel­ten den Sieger*innen und Plat­zier­ten des Wett­be­werbs, die uns mit groß­ar­ti­gen Model­len begeis­tert haben. Aber unser Dank und Respekt gilt allen Betei­lig­ten am Wett­be­werb. Was die Schü­le­rin­nen und Schü­ler unter Coro­nabe­din­gun­gen geleis­tet haben, ist alles ande­re als selbst­ver­ständ­lich. Auch wer nicht auf dem Sie­ger­trepp­chen gelan­det ist, darf stolz auf sei­ne krea­ti­ve Leis­tung sein, die in jedem Fall mit gro­ßem Ein­satz und gro­ßer Dis­zi­plin erreicht wurde.“

Juni​or​.ING ist ein Wett­be­werb der Bun­des­in­ge­nieur­kam­mer BIngK und der 15 Län­de­r­in­ge­nieur­kam­mern. In Nord­rhein-West­fa­len rich­tet die Inge­nieur­kam­mer-Bau NRW den Wett­be­werb unter der Schirm­herr­schaft des Minis­te­ri­ums für Schu­le und Bil­dung aus. Die Auf­ga­be in die­sem Jahr lau­te­te, das Dach einer Sta­di­on-Zuschau­er­tri­bü­ne ent­wer­fen und als Modell gestal­ten. Bei der Gestal­tung kommt es auf krea­ti­ve und kon­struk­ti­ve Ideen an und der Fan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt, solan­ge die Dach­kon­struk­ti­on min­des­tens eine Last von 250 g trägt.

Zuge­las­sen sind Ein­zel- und Grup­pen­ar­bei­ten von Schü­le­rin­nen und Schü­lern all­ge­mein- und berufs­bil­den­der Schu­len. Aus­ge­schrie­ben ist der Wett­be­werb in zwei Alters­ka­te­go­rien – Kate­go­rie I bis Klas­se 8 und Kate­go­rie II ab Klas­se 9. In einem ers­ten Schritt lobt die Inge­nieur­kam­mer-Bau Nord­rhein-West­fa­len den Wett­be­werb für unser Bun­des­land aus. Die Sieger*innen des Lan­des­wett­be­werbs neh­men am Bun­des­ent­scheid am 17.6.2021 teil. Die Deut­sche Bahn ver­gibt erneut einen Son­der­preis für ein beson­ders inno­va­ti­ves Projekt.

In NRW erhal­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Chan­ce, ihre Model­le in einer per­sön­li­chen Prä­sen­ta­ti­on vor­zu­stel­len und ihre Ideen zu erklä­ren. Erst dann fällt die Jury ihr end­gül­ti­ges Urteil und benennt die Sieger*innen in den zwei Alters­stu­fen. Die Landessieger*innen tre­ten in Ber­lin für NRW im Wett­be­werb um den*die Bundessieger*in an.

Mit rund 5.000 Teil­neh­men­den gehört Juni​or​.ING zu einem der größ­ten Schü­ler­wett­be­wer­be deutsch­land­weit. Ziel ist es, Schü­le­rin­nen und Schü­ler ganz prak­tisch für Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik zu begeis­tern. Die Wett­be­werbs­the­men wech­seln jähr­lich und zei­gen so die Viel­sei­tig­keit des Bau­in­ge­nieur­we­sens. Damit set­zen die Kam­mern dem bestehen­den Fach­kräf­te­man­gel etwas ent­ge­gen und wer­ben für den Ingenieurberuf.

Bild : Alters­klas­se 1 – 1. Platz Modell “Sta­Ro­of” 4 Schü­ler der 8 Klas­se des Gym­na­si­ums Haus Over­bach in Jülich

Foto­credits : © IK-Bau NRW

Quel­le : Inge­nieur­kam­mer-Bau NRW

Print Friendly, PDF & Email