Bewegungsmangel in der Corona-Pandemie bedroht die Venengesundheit

Venenerkrankungen nicht unterschätzen

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Ob im Büro oder im Home­of­fice, im Auto oder durch die Kon­takt­be­schrän­kun­gen wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie : Wer sich wenig bewegt, lan­ge sitzt oder steht, der stra­pa­ziert sei­ne Venen. Die Fol­gen kön­nen gefähr­lich sein : Schwe­re Bei­ne, geschwol­le­ne und schmer­zen­de Waden, sicht­ba­re Besen­rei­ser und Krampf­adern bis hin zu Throm­bo­sen mit der lebens­be­droh­li­chen Kom­pli­ka­ti­on einer Lun­gen­em­bo­lie. „Die Venen­ge­sund­heit wird häu­fig unter­schätzt und eher als kos­me­ti­sches Pro­blem abge­tan. Akti­ve Bewe­gung ist eine wich­ti­ge und effek­ti­ve Maß­nah­me, die Venen­ge­sund­heit zu för­dern und lässt sich ein­fach in den All­tag inte­grie­ren”, infor­miert AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Unse­re Venen leis­ten Schwerst­ar­beit und pum­pen Tag für Tag etwa 7.000 Liter Blut ent­ge­gen der natür­li­chen Schwer­kraft zurück zum Her­zen. Als Venen wer­den jene Blut­ge­fä­ße bezeich­net, die das im Kör­per zir­ku­lie­ren­de (sau­er­stoff­ar­me) Blut zurück zum Her­zen füh­ren, von wo aus es zur Lun­ge gepumpt und dort wie­der mit Sau­er­stoff ange­rei­chert wird. Da das Blut ent­ge­gen der Schwer­kraft flie­ßen muss, haben Venen eine ana­to­mi­sche Beson­der­heit : die Venen­klap­pen. Sie ver­hin­dern, dass das Blut in den Bei­nen nicht in Rich­tung Fuß absackt, son­dern zurück zum Her­zen fließt. Venen­lei­den begin­nen meist mit einem Schwe­re- und Span­nungs­ge­fühl in den Bei­nen beglei­tet von nächt­li­chen Waden­krämp­fen und geschwol­le­nen Unter­schen­keln. Abge­se­hen von die­sen Sym­pto­men sind die Venen­pro­ble­me anfäng­lich meist noch unsicht­bar. Den­noch wird die Venen­ge­sund­heit häu­fig all­zu leicht unter­schätzt und eher als kos­me­ti­sches Pro­blem abge­tan. Venen­lei­den sind jedoch eine Volks­krank­heit : Quer durch alle Alters­grup­pen haben bereits jede fünf­te Frau und jeder sechs­te Mann ein Venen­pro­blem, das medi­zi­nisch behan­delt wer­den müsste.

„Ein Haupt­ri­si­ko­fak­tor für die tie­fe Bein­ve­nen­throm­bo­se sowie die wei­ter­füh­ren­de und lebens­be­droh­li­che Kom­pli­ka­ti­on der Lun­gen­em­bo­lie ist Bewe­gungs­man­gel. Gera­de zu Zei­ten der Coro­na-Kon­takt­be­schrän­kun­gen redu­ziert sich der Bewe­gungs­ra­di­us der Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis mess­bar. Hier­durch steigt das Risi­ko, Throm­bo­sen zu erlei­den“, erklärt Schnei­der. Beson­ders gefähr­det für Throm­bo­sen sind Pati­en­ten mit Krampf­adern, da in die­sen erwei­ter­ten Bein­ve­nen die Blut­strö­mung beson­ders stark ver­lang­samt. Die Fol­gen kön­nen fatal sein : In den Krampf­adern kön­nen sich Ober­flä­chen­throm­bo­sen bil­den, die in 25 Pro­zent der Fäl­le in tie­fe Bein­ve­nen­throm­bo­sen und in 3 Pro­zent der Fäl­le sogar in Lun­gen­em­bo­lien über­ge­hen. Es gibt eine ein­fa­che Regel zur Ver­mei­dung von Venen­pro­ble­men : „Lie­ber lau­fen und lie­gen, statt sit­zen und ste­hen“, so Schnei­der. Des­halb darf der All­tag ger­ne bewegt ablau­fen. Auch Sit­zen scha­det den Venen : Ob im Beruf oder Zuhau­se, die Deut­schen sit­zen zu viel – im Schnitt 7,5 Stun­den am Tag und gefähr­den dadurch ihre Gesund­heit. Wer viel sitzt oder steht, ist hin­sicht­lich mög­li­cher Venen­er­kran­kun­gen bereits gefähr­det. Jedes über­flüs­si­ge Kilo Kör­per­ge­wicht belas­tet Bei­ne und Venen, genau­so wie das Rau­chen. Und : Auch bei einer COVID-19-Erkran­kung tre­ten ver­mehrt venö­se Throm­bo­sen und Lun­gen­em­bo­lien auf, weiß Schnei­der : „Dies liegt an direk­ten Schä­di­gun­gen der Gefäß­wand und an Gerin­nungs­stö­run­gen, wel­che im Rah­men der Erkran­kung auf­tre­ten können.“

Bild : Die Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis soll­ten Venen­er­kran­kun­gen nicht unter­schät­zen. Quer durch alle Alters­grup­pen haben bereits jede fünf­te Frau und jeder sechs­te Mann ein Venen­pro­blem, das medi­zi­nisch behan­delt wer­den müsste.

Foto­credits : AOK/​hfr

Quel­le : AOK NordWest

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