Härter gegen Judenhass vorgehen

Gestern hat der Rechtsausschuss in einer Sachverständigenanhörung über die Einführung eines neuen Straftatbestandes Verhetzende Beleidigung beraten. Insbesondere die antisemitische Hetze in den letzten Tagen belegt den Handlungsbedarf.

win­ter­berg-total­lo­kal : Dazu erklärt der hei­mi­sche SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Frak­ti­ons­vi­ze, Dirk Wie­se, zusam­men mit dem MdB und rechts­po­li­ti­schen Spre­cher Johan­nes Fech­ner : “Heu­te berät der Rechts­aus­schuss in einer Sach­ver­stän­di­gen­an­hö­rung über die Ein­füh­rung eines neu­en Straf­tat­be­stan­des Ver­het­zen­de Belei­di­gung. Die anti­se­mi­ti­sche Het­ze in den letz­ten Tagen belegt den Hand­lungs­be­darf. Belei­di­gun­gen und Bedro­hun­gen unse­rer jüdi­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger haben enorm zuge­nom­men. Das kann unse­re wehr­haf­te Demo­kra­tie nicht hin­neh­men. Wir müs­sen die Men­schen bes­ser vor Hass und Gewalt schüt­zen und Straf­rechts­lü­cken schließen.”

Bis­lang ist es nach gel­ten­der Rechts­la­ge nicht straf­bar, wenn Bevöl­ke­rungs­grup­pen in Schrei­ben oder Emails belei­digt wer­den. Denn Volks­ver­het­zung erfor­dert einen Öffent­lich­keits­be­zug und die Belei­di­gung eine kon­kre­te Per­son als Adres­sat der Belei­di­gung. Wider­li­che Atta­cken, wie sie der Zen­tral­rat der Juden die­se Woche ver­öf­fent­licht hat, kön­nen wir nicht hin­neh­men und sie bestä­ti­gen uns, dass wir han­deln müs­sen : Die SPD-Frak­ti­on im Bun­des­tag wird des­halb im Bun­des­tag in der nächs­ten Sit­zungs­wo­che den Straf­tat­be­stand der Ver­het­zen­den Belei­di­gung beschlie­ßen. Anders als von der Uni­on ursprüng­lich ange­dacht, beschrän­ken wir dabei den straf­recht­li­chen Schutz nicht auf Bevöl­ke­rungs­grup­pen, die von den Nazis ver­folgt wur­den. Wir wol­len, dass alle vor Het­ze geschützt sind.

Wie­se betont wei­ter : “Anti­se­mi­ti­sche Atta­cken müs­sen hart bestraft wer­den. Des­halb war es rich­tig, dass die Koali­ti­on auf Initia­ti­ve der SPD-Frak­ti­on im Bun­des­tag das Ver­bren­nen von Flag­gen unter Stra­fe gestellt hat. Die­ser Straf­tat­be­stand muss jetzt kon­se­quent ange­wandt wer­den. Poli­tik und Jus­tiz müs­sen kla­re Zei­chen setzen.

Dazu gehört auch, anti­se­mi­ti­sche Straf­ta­ten här­ter zu bestra­fen, wofür letz­tes Jahr extra eine gesetz­li­che Straf­ver­schär­fungs­mög­lich­keit geschaf­fen wur­de. Und die neu­en Vor­schrif­ten zur Bekämp­fung von Geld­wä­sche müs­sen kon­se­quent ein­ge­setzt wer­den, um die finan­zi­el­le Grund­la­ge von anti­se­mi­ti­schen Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen auszutrocknen.”

Quel­le : Dirk Wie­se, MdB

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