Einfach am richtigen Platz

Tobias Eikel ist der neue Geschäftsführer des Kindergartenverbundes Soest-Arnsberg

win­ter­berg-total­lo­kal : Manch­mal fügen sich die Din­ge ein­fach. Dann kommt zusam­men, was auf den ers­ten Blick viel­leicht gar nicht zusam­men­passt : Auf der einen Sei­te der erfolg­rei­che Per­so­nal­be­ra­ter und Web-Ent­wick­ler. Einer, der gelernt hat, Pro­ble­me anzu­pa­cken und Lösun­gen nicht auf die lan­ge Bank zu schie­ben. Und auf der ande­ren Sei­te die drei­ßig Kin­der­ta­ge­stät­ten des Evan­ge­li­schen Kir­chen­krei­ses mit über 1000 Kin­dern, die von meh­re­ren Hun­dert Erzie­he­rin­nen (und eini­gen weni­gen Erzie­hern) betreut werden.

Bis Tobi­as Eikel (45 Jah­re) vor knapp einem hal­ben Jahr auf die Stel­len­an­zei­ge des Kir­chen­krei­ses auf­merk­sam wur­de, war er beruf­lich in einer völ­lig ande­ren Welt unter­wegs. Nach dem Abitur hat er zunächst eine Aus­bil­dung zum Groß- und Außen­han­dels­kauf­mann gemacht. Danach bei einem erfolg­rei­chen Mode­la­bel gear­bei­tet. Dann aber doch noch Jura stu­diert, nach ein paar Semes­tern zu BWL gewech­selt  und neben­bei bei Ger­ry Weber gejobbt, wo er zum inne­ren Zir­kel des Teams gehört hat, das all­jähr­lich Deutsch­lands wich­tigs­tes Ten­nis-Tur­nier orga­ni­siert hat : Die Ger­ry-Weber-Open im ost­west­fä­li­schen Hal­le. Dort haben sich in den letz­ten fast drei­ßig Jah­ren regel­mä­ßig die Grö­ßen der Ten­nis­welt duel­liert. Boris Becker hat hier in der 90er Jah­ren auf­ge­schla­gen, Rekord­sie­ger Roger Fede­rer gehört inzwi­schen schon fast zum Inventar.

„War eine schö­ne und super­span­nen­de Zeit“, blickt Tobi­as Eikel auf die vie­len Jah­re in Hal­le zurück. Als 2013 dann  Zwil­lin­ge gebo­ren wur­den, hat es ihn und sei­ne Frau nach Soest zurück­ge­zo­gen : „Hier sind mei­ne Wur­zeln, hier füh­le ich mich ein­fach zuhau­se.“ Als Per­so­nal­be­ra­ter und Inter­net­sei­ten-Ent­wick­ler hat er sich in der Bör­de­stadt selbst­stän­dig gemacht, wäh­rend sei­ne Frau als Leh­re­rin an der Soes­ter Sekun­dar­schu­le arbeitet.

„Als die Kin­der dann in den Regen­bo­gen-Kin­der­gar­ten gekom­men sind“, so Eikel, „habe ich mich dort sofort im Eltern-Bei­rat enga­giert. Ich woll­te  ein­fach wis­sen, was pas­siert in solch einer Ein­rich­tung ; schließ­lich geht es um unse­re Kin­der.“ Im Jugend­hil­fe­aus­schuss der Stadt Soest hat er zudem poli­ti­sche Erfah­run­gen gesam­melt. Erfah­run­gen, die sei­nem Natu­rell ent­spre­chen, ihn schon immer geprägt haben : „Ich mag Bezie­hun­gen zu ande­ren Men­schen und das mensch­li­che Mit­ein­an­der. Das darf durch­aus auch mal kon­tro­vers sein.“

Das war und ist es letzt­lich auch, was ihn so an die­ser Stel­le bei der Evan­ge­li­schen Kir­che gereizt hat : „Es ist die Kom­bi­na­ti­on aus dem, was ich kann und wofür ich ste­he, und gleich­zei­tig bie­tet es mir die Mög­lich­keit, mich für das Wohl von Kin­dern ein­zu­set­zen und dabei mei­ne Fähig­kei­ten mög­lichst breit gefä­chert einzubringen.“

Der berühm­te Sprung ins kal­te Was­ser berei­tet ihm dabei kei­ne Sor­gen, dafür sieht er sich bes­tens gerüs­tet. Den­noch hat er auch gehö­ri­gen Respekt vor der Auf­ga­be, schließ­lich ist der Kita-Ver­bund des Kir­chen­krei­ses über ein enorm gro­ßes Gebiet ver­teilt ; von Soest nach  Mars­berg fährt man mal nicht so eben in einer hal­ben Stun­de : „In den ers­ten Wochen wer­de ich sicher vie­le Gesprä­che füh­ren und Kon­tak­te knüp­fen müssen.“

Dass er sich in sei­nem neu­en Auf­ga­ben­ge­biet nahe­zu in einer rei­nen „Frau­en­welt“ (der Frau­en­an­teil beträgt 80 Pro­zent) bewegt, ist für Tobi­as Eikel kein Pro­blem : „Nein, war­um soll­te es das auch ? Wir haben ja alle ein gemein­sa­mes Ziel : Das Wohl der Kin­der. Außer­dem ken­ne ich das schon aus mei­ner  Zeit in der Mode­bran­che, auch da war der Frau­en­an­teil deut­lich höher.“

Einen Ein­blick, wie sehr die Pan­de­mie auch die Kitas belas­tet, hat er als Fami­li­en­va­ter in den letz­ten Mona­ten schon haut­nah erhal­ten und zeigt sich tief beein­druckt von der Arbeit der Erzie­he­rin­nen und Erzie­her : „Davor kann man nur den Hut zie­hen. Es ist ein­fach toll, was unse­re Kin­der­ta­ge­stät­ten auch in die­ser schwie­ri­gen Zeit für eine her­aus­ra­gen­de Arbeit leisten.“

Für ihn steht daher fest, dass er sei­nen Traum­job gefun­den hat : „Ich freue mich extrem auf mei­ne neue Auf­ga­be. Das macht mir schon jetzt sehr viel Spaß. Es ist eine abso­lut sinn­stif­ten­de Arbeit. Was kann es Schö­ne­res geben?“

Bild : Als drei­fa­cher Fami­li­en­va­ter hat Tobi­as Eikel natür­lich einen Bezug zur Arbeit in den Kin­der­ta­ges­stät­ten. Das hat er jetzt als Geschäfts­füh­rer des Kin­der­gar­ten­ver­bun­des im Kir­chen­kreis Soest-Arns­berg zum Beruf gemacht.

Foto­credits : Eva Eikel

Quel­le : Hans-Albert Lim­b­rock – Ev. Kir­chen­kreis Soest-Arnsberg

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