Volle Auftragsbücher : 740 Baugenehmigungen im vergangenen Jahr

Lohn-Plus und Wegezeit-Entschädigung für Bauarbeiter im Hochsauerlandkreis gefordert

win­ter­berg-total­lo­kal : Die rund 3.300 Bau-Beschäf­tig­ten im Hoch­sauer­land­kreis sol­len mehr Geld bekom­men : In der anste­hen­den Tarif­run­de für die Bran­che for­dert die Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) ein Lohn-Plus von 5,3 Pro­zent. Außer­dem soll ein Modell für die Ent­schä­di­gung der soge­nann­ten Wege­zeit, also der lan­gen, meist unbe­zahl­ten Fahr­zeit zur Bau­stel­le, wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. „Der Boom der Bau­wirt­schaft hält trotz Pan­de­mie an. Nun müs­sen die Beschäf­tig­ten an den stei­gen­den Umsät­zen betei­ligt wer­den“, sagt Fried­helm Kreft, Bezirks­vor­sit­zen­der der IG BAU West­fa­len Mitte-Süd.

Der Gewerk­schaf­ter ver­weist auf die hohe Zahl der Bau­ge­neh­mi­gun­gen, die zu wei­ter­hin vol­len Auf­trags­bü­chern bei den Unter­neh­men führ­ten. Nach Anga­ben des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes wur­de im Hoch­sauer­land­kreis im ver­gan­ge­nen Jahr der Bau von 742 Woh­nun­gen geneh­migt. Dabei inves­tier­ten Bau­her­ren rund 167 Mil­lio­nen Euro.

„Wäh­rend vie­le Bran­chen stark von den Lock­downs und Kon­takt­be­schrän­kun­gen betrof­fen sind, lau­fen die Arbei­ten am Bau auf Hoch­tou­ren wei­ter“, sagt IG BAU-Ver­hand­lungs­füh­rer Cars­ten Bur­ck­hardt. Statt Home­of­fice und Kurz­ar­beit sei­en für vie­le Mau­rer, Zim­mer­leu­te und Stra­ßen­bau­er Über­stun­den und Wochen­end­ar­beit an der Tages­ord­nung. Dafür hät­ten sie eine fai­re Aner­ken­nung ver­dient. Nach Anga­ben des Zen­tral­ver­ban­des des Deut­schen Bau­ge­wer­bes stieg der Umsatz in der Bran­che im ver­gan­ge­nen Jahr um sechs Pro­zent. Auch die Aus­sich­ten für das lau­fen­de Jahr sind gut : Die Kon­junk­tur­pro­gno­se für das Bau­haupt­ge­wer­be klet­ter­te laut ifo-Insti­tut im März mit einem Plus von 2,3 Pro­zent auf den höchs­ten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie.

„Neben einer Lohn­er­hö­hung erwar­ten die Beschäf­tig­ten eine Ent­schä­di­gung für die vie­le Zeit, die sie für den Betrieb zu ihren Bau­stel­len unter­wegs sind“, so Bur­ck­hardt. Eine Wei­ter­ent­wick­lung der Wege­zei­ten­ent­schä­di­gung sei über­fäl­lig. Nach einer Stu­die des Pest­el-Insti­tuts legen Bau­ar­bei­ter in Deutsch­land im Schnitt 64 Kilo­me­ter für die ein­fa­che Stre­cke zur Arbeit zurück. Jeder Vier­te ist mehr als eine Stun­de zum Ein­satz­ort unter­wegs – plus Rück­fahrt. Zum Ver­gleich : Unter allen Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mern außer­halb des Bau­haupt­ge­wer­bes betrifft das nur fünf Prozent.

Die Tarif­ver­hand­lun­gen zwi­schen Gewerk­schaft und Arbeit­ge­bern begin­nen am 11. Mai in Berlin.

Bild : Bau­ar­bei­ter haben auch in Kri­sen­zei­ten viel zu tun. Sie sol­len jetzt an den stei­gen­den Umsät­zen der Bran­che betei­ligt wer­den, for­dert die IG BAU.

Foto­credits : IG BAU

Quel­le : Indus­trie­ge­werk­schaft Bauen-Agrar-Umwelt

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