Wissen, Werte, Wasser – Ruhrverband sichert Wasserversorgung und ‑qualität

Weltwassertag am 22. März 2021 zum Thema „Wert des Wassers !

win­ter­berg-total­lo­kal : Jede Zeit birgt neue Her­aus­for­de­run­gen – nur eines hat sich nicht geän­dert : Das Was­ser kommt so sicher aus dem Was­ser­hahn, wie der Strom aus der Steck­do­se. Das hät­ten sich auch die Men­schen im Ruhr­ein­zugs­ge­biet gewünscht, als es im Jahr 1911 zum Kol­laps des Was­ser­sys­tems kam : Wochen­lan­ge Hit­ze und Tro­cken­heit, gepaart mit hohen Ent­nah­men durch die Was­ser­wer­ke und der damals übli­chen Ablei­tung unge­klär­ter Haus­halts- und Indus­trie­ab­wäs­ser in den Fluss, lie­ßen die Ruhr zu einem schmut­zig-öli­gen Rinn­sal wer­den, in Fol­ge des­sen etwa1.500 Men­schen an Typhus erkrankten.

Der kon­se­quen­te Aus­bau der Abwas­ser­rei­ni­gung durch den Ruhr­ver­band sorg­ten im Lau­fe der Jahr­zehn­te dafür, dass die Was­ser­qua­li­tät der Ruhr immer bes­ser wur­de. Inzwi­schen hat die Ruhr eine solch her­vor­ra­gen­de Was­ser­qua­li­tät, dass in ihr an dafür aus­ge­wie­se­nen Stel­len sogar wie­der nach den stren­gen Vor­ga­ben der euro­päi­schen Bade­ge­wäs­ser­richt­li­nie geba­det wer­den darf. Nach­dem die Was­ser­qua­li­tät der Ruhr nun wie­der bes­tens ist, steht die Was­ser­wirt­schaft in unse­rer Regi­on vor der nächs­ten Her­aus­for­de­rung : Der fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del sorgt dafür, dass sich die meteo­ro­lo­gi­schen Ver­hält­nis­se ändern. Die zuneh­men­de Tro­cken­heit der ver­gan­ge­nen Jah­re ver­langt dem Tal­sper­ren­sys­tem des Ruhr­ver­bands eini­ges ab. Das Abfluss­jahr 2020 war bereits das zwölf­te in Fol­ge, in dem es weni­ger gereg­net hat als im lang­jäh­ri­gen Durch­schnitt – eine so lan­ge Tro­cken­pha­se hat es in der Geschich­te des Ruhr­ver­bands bis­lang noch nie gege­ben. Vor allem die Som­mer der letz­ten drei Jah­re haben immer neue Rekord­mar­ken in Bezug auf die Tro­cken­heit auf­ge­stellt. Klar ist : Der Kli­ma­wan­del ist im Ruhr­ein­zugs­ge­biet ange­kom­men und das Tal­sper­ren­sys­tem wird als Garant für eine siche­re Was­ser­ver­sor­gung von 4,6 Mil­lio­nen Men­schen im fast 4.500 Qua­drat­ki­lo­me­ter umfas­sen­den Fluss­ge­biet der Ruhr in Zukunft noch stär­ker gefor­dert sein als bisher.

Der aus der Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on der letz­ten Jah­re und den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels resul­tie­ren­de Hand­lungs­be­darf stellt enorm gro­ße Her­aus­for­de­run­gen an die Was­ser­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men : Ein Ergeb­nis des „Natio­na­len Was­ser­dia­logs“ des Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­ums war, dass ange­sichts der Kon­kur­renz mit Land­wirt­schaft und Indus­trie bei den Was­ser­ent­nah­men in Dür­re­zei­ten die Trink­was­ser­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung abso­lu­te Prio­ri­tät haben sollte.

Als Was­ser­ma­na­ger beschafft der Ruhr­ver­band Was­ser zur Trink- und Betriebs­was­ser­ver­sor­gung sowie zur Was­ser­kraft­nut­zung und stellt die­ses bereit. Der Was­ser­ab­fluss wird gere­gelt und aus­ge­gli­chen, der Hoch­was­ser­ab­fluss gesi­chert. An die­ser Auf­ga­ben­fül­le wir­ken Fach­leu­te für den Betrieb und die Steue­rung der Tal­sper­ren eben­so mit wie Exper­ten für Fisch- und Forst­wirt­schaft. Auch dort sind die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels spür­bar : In den ver­gan­ge­nen Jah­ren muss­te das Tie­fen­was­ser ver­schie­de­ner Ruhr­ver­bands-Seen mit Sau­er­stoff ange­rei­chert wer­den, um Fisch­ster­ben zu ver­hin­dern. Tro­cke­ne Wald­bö­den und der damit ver­bun­de­ne Was­ser­man­gel­stress machen den Fich­ten­be­stand anfäl­lig für Bor­ken­kä­fer­be­fall. Die Wie­der­be­wal­dung der Flä­chen, von denen die Fich­te ver­schwun­den ist, wird den Forst­be­trieb des Ruhr­ver­bands in den nächs­ten Jah­ren vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen stel­len. Um die Wäl­der auf den Kli­ma­wan­del bes­ser vor­zu­be­rei­ten, wer­den stand­ort­an­ge­pass­te Baum­ar­ten wie die hei­mi­sche Eiche und Lär­che gepflanzt, aber auch Baum­ar­ten wie Ess­kas­ta­nie, Wal­nuss und Dou­gla­sie wer­den unse­re zukünf­ti­gen Wald­bil­der bereichern.

Was­ser in aus­rei­chen­der Men­ge und Qua­li­tät ist die Vor­aus­set­zung für das Wohl­erge­hen der Men­schen und der Natur in unse­rer Regi­on. Der Wert des Was­sers wird uns gera­de in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels beson­ders ein­drück­lich vor Augen geführt. Des­halb sind wir alle auf­ge­ru­fen, dem wich­tigs­ten Lebens­mit­tel und dem uner­setz­li­chen Wachs­tums­eli­xier für die Natur unse­re beson­de­re Wert­schät­zung entgegenzubringen.

Bild : Ein Bild, das wir zukünf­tig wohl häu­fi­ger zu Gesicht bekom­men : Tro­cken­ge­fal­le­ne Ufer­be­rei­che der Möhnetalsperre.

Foto­credits : Ruhrverband

Quel­le : Ruhrverband

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