Schwarz/​Gelb gefährdet unser Trinkwasser

Im Land Nordrhein-Westfalen finden sich Flüsse und Bäche mit einer Gesamtlänge von etwa 55.000 Kilometern.

win­ter­berg ‑total­lo­kal : Sie bil­den ein wich­ti­ges Trink­was­ser-Reser­voir für die Men­schen von NRW. Bäche und Flüs­se durch­zie­hen unse­re Land­schaft wie Lebens­adern. Ins­be­son­de­re Klein­ge­wäs­ser beher­ber­gen eine hohe Arten­viel­falt und einen hohen Anteil gefähr­de­ter Arten.

In inten­siv genutz­ten Agrar­land­schaf­ten sind die­se Gewäs­ser auf­grund ihrer räum­li­chen Nähe zu Anbau­flä­chen durch den Ein­trag von Pflan­zen­schutz- und Dün­ge­mit­teln zum Teil stark gefähr­det. 2016 hat die SPD-geführ­te Lan­des­re­gie­rung auf die­se Ent­wick­lun­gen reagiert und ein Lan­des­was­ser­ge­setz vor­ge­legt, das zur Bewäl­ti­gung der auf­ge­führ­ten Pro­ble­me ent­spre­chen­de Maß­nah­men und Lösun­gen vor­ge­se­hen hatte.

Mit der Novel­lie­rung des Lan­des­was­ser­ge­set­zes plant die CDU/FDP geführ­te Lan­des­re­gie­rung nun, die Wei­chen­stel­lun­gen der rot-grü­nen Vor­gän­ger­re­gie­rung zurück­zu­neh­men. Das bedeu­tet u. a., dass Dün­ger und Pes­ti­zi­de wie­der näher an Gewäs­ser aus­ge­bracht wer­den dür­fen oder Kies­gra­bun­gen in Was­ser­schutz­ge­bie­ten grund­sätz­lich erlaubt werden.

Auf Initia­ti­ve der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mar­lies Stotz und Inge Blask sowie dem Vor­sit­zen­den der SPD Süd­west­fa­len und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dirk Wie­se hat am ver­gan­ge­nen Diens­tag eine Online-Kon­fe­renz zu die­sem The­ma stattgefunden.

Über 40 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer dis­ku­tier­ten die Aus­wir­kun­gen der von der Lan­des­re­gie­rung geplan­ten Ver­än­de­run­gen. Als fach­kun­di­ge Refe­ren­ten nah­men André Stin­ka, stellv. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der SPD Land­tags­frak­ti­on und Bernd Mül­ler, stellv. Vor­sit­zen­der der SPD Regio­nal­rats­frak­ti­on der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg an der digi­ta­len Kon­fe­renz teil.

Trink­was­ser ist das wich­tigs­te Lebens­mit­tel. Es braucht daher einen beson­de­ren Schutz. Der Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser ist ein Men­schen­recht ! Schwarz/​Gelb gefähr­den mit Ihrer Poli­tik unser Trinkwasser.

Eine beson­de­re Pro­blem­la­ge ist in Süd­west­fa­len der Kalk­stein­ab­bau und der Ver­lust des Grund­was­sers sowie die Sor­ge, dass in Zukunft auch in Was­ser­schutz­ge­bie­ten Roh­stof­fe abge­baut werden.

Wir brau­chen eine lan­des­wei­te und lang­fris­ti­ge Stra­te­gie und ein Akti­ons-Netz­werk „Was­ser­schutz“.

Zu die­sem nach­hal­ti­gen Kon­zept gehören :

  • Iden­ti­fi­zie­rung zukünf­ti­ge Was­ser­be­dar­fe, Was­ser­ent­nah­men und Wasserdargebote
  • Die Fra­ge zu klä­ren, wer zu wel­chem Zweck, wel­cher Qua­li­tät und Quan­ti­tät Was­ser bei Knapp­heit nut­zen darf
  • durch Flä­chen­ent­sie­ge­lung die Grund­was­ser­be­stän­de zu sichern

Des Wei­te­ren müs­sen die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels eine zen­tra­le Rol­le in der Stadt­pla­nung ein­neh­men. So müs­sen u. a. Indus­trie- und Gewer­be­ge­bie­te nach­hal­tig und öko­lo­gisch gestal­tet wer­den, die Was­ser-Infra­struk­tur ange­passt und die Rena­tu­rie­rung und die För­de­rung von Bio­di­ver­si­tät fokus­siert wer­den. Ein erfolg­rei­cher Schutz des Lebens­mit­tels Nr. 1 ver­langt dar­über hin­aus zwangs­läu­fig Maß­nah­men in der Agrarpolitik.

Wie z. B. den Aus­bau der För­der­pro­gram­me für die Öko­land­wirt­schaft oder eine Tier­hal­tung, die im Ein­klang mit dem Natur‑, Arten- und Gewäs­ser­schutz steht.

CDU und FDP dür­fen nicht nur die Inter­es­sen und Wün­sche der Land­wirt­schaft, der Kies­in­dus­trie und der IHK im Auge haben. Die SPD Land­tags­frak­ti­on wird die Novel­lie­rung des Lan­des­was­ser­ge­setz­tes kri­tisch hin­ter­fra­gen und sich für die Bei­be­hal­tung der stren­gen Qua­li­täts­stan­dards stark machen.

Foto­credits : Inge Blask, MdL

Quel­le : Inge Blask, MdL

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