Integrationshelfer der Stadt Winterberg stellen richtungsweisende Projekte für 2021 vor

Trotz der Pandemie bleibt die Integration eine wichtige Aufgabe

win­ter­berg-total­lo­kal : Die bei­den Inte­gra­ti­ons­hel­fer der Stadt Win­ter­berg, die im März 2020 ihre Arbeit auf­ge­nom­men haben,Harry Rudolph und Mar­tin Brock­mann leis­ten dabei einen wich­ti­gen Bei­trag zur gelun­ge­nen Inte­gra­ti­on der in Win­ter­berg und sei­nen Orts­tei­len leben­den Flücht­lin­ge. Auf­grund der Pan­de­mie muss­ten die Inte­gra­ti­ons­hel­fer ihre Tätig­keit teil­wei­se unter­bre­chen. Den­noch konn­ten wich­ti­ge Pro­jek­te initi­iert und auf den Weg gebracht wer­den. Die Inte­gra­ti­ons­hel­fer ste­hen sowohl Flücht­lin­gen im lau­fen­den Asyl­ver­fah­ren (Asyl­bLG) aber auch den bereits aner­kann­ten Flücht­lin­gen, die Leis­tun­gen nach dem SGB II (Hartz IV) bezie­hen, mit Rat und Tat zur Sei­te und hel­fen bei allen mög­li­chen Din­gen des täg­li­chen Lebens. „Die Schlüs­sel zur erfolg­rei­chen Inte­gra­ti­on sind : eine offe­ne Gesell­schaft, Inter­es­se bei den Zuwan­de­rern und das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein bei Poli­tik und Wirt­schaft“, so Mar­tin Kla­holz, Lei­ter des Sozi­al­be­rei­ches bei der Stadt Winterberg.

Um in einen direk­ten Kon­takt mit den Flücht­lin­gen zu kom­men, fin­den regel­mä­ßi­ge Sprech­stun­den mit Vor­anmel­dun­gen statt (Haus des Gas­tes in Sied­ling­hau­sen, Kipe­peo in Win­ter­berg, Haus des Gas­tes in Züschen und Haus Maria in Elke­ring­hau­sen). Dabei geht es bei­spiels­wei­se um Hil­fe und Unter­stüt­zung bei Kon­tak­ten mit Behör­den, bei der Erstel­lung von unter­schied­li­chen Anträ­gen, bei der Woh­nungs- und Arbeits­su­che sowie bei der Orga­ni­sa­ti­on des täg­li­chen Lebens, wie z.B. bei Fra­gen des Umgangs mit Ener­gie­ver­sor­gern oder den Teil­ha­be­mög­lich­kei­ten in Schu­le und Kin­der­gar­ten. Aber auch indi­vi­du­el­le Pro­ble­me wie Tren­nung / Schei­dung, Gewalt in der Fami­lie, Straf­ver­fah­ren, Ver­lust und Trau­er wer­den bespro­chen. Die Inte­gra­ti­ons­hel­fer unter­stüt­zen die ehren­amt­lich Enga­gier­ten und sind zugleich Schnitt­stel­le zwi­schen Ehren­amt und z.B. dem Sozi­al­amt. „Die Kom­bi­na­ti­on aus dem gro­ßen ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment der vie­len frei­wil­li­gen Inte­gra­ti­ons­hel­fer in unse­rer Stadt und den haupt­amt­li­chen Inte­gra­ti­ons­hel­fern ist­ein Bau­stein für die posi­ti­ve Ent­wick­lung der Inte­gra­ti­ons­pro­zes­se in unse­rer Stadt“, erläu­tert­Bür­ger­meis­ter Micha­el Beckmann.

Für die nächs­ten Wochen befin­den sich drei Pro­jek­te in der kon­kre­ten Pla­nung bzw. Umsetzungsphase :

Kin­der­gar­ten-Pro­gram­me „Griff­be­reit und Rucksack“ 

Das Pro­gramm „Griff­be­reit“ wen­det sich an Eltern mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund mit ihren Kin­dern im Alter zwi­schen 1 und 3 Jah­ren. „Griff­be­reit“ för­dert die früh­kind­li­che Ent­wick­lung und schafft eine wich­ti­ge Grund­la­ge zum Erwerb von Sprach­kom­pe­tenz. Das Pro­gramm „Ruck­sack“ rich­tet sich an Eltern mit inter­na­tio­na­ler Fami­li­en­ge­schich­te mit ihren Kin­dern zwi­schen 4 und 6 Jah­ren. Ruck­sack hat die­sprach­li­che Bil­dung zum Ziel und ist zugleich ein Eltern­bil­dungs­pro­gramm. Im Stadt­ge­biet Win­ter­berg wer­den zwei Kin­der­gär­ten die bei­den Pro­gram­me anbieten.

Selbst­lern­zen­trum für Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund­als Koope­ra­ti­ons­part­ner des DRK

Das geplan­te Selbst­lern­zen­trum mit aus­ge­stat­te­ten Com­pu­ter­ar­beits­plät­zen (mit Stan­dard­soft­ware, Inter­net sowie Lern­platt­for­men) rich­tet sich mit sei­nem Ange­bot an Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter-grund, die Hil­fe­stel­lun­gen bei beruf­li­chen oder ande­ren Anlie­gen benö­ti­gen, beispielsweise

  • Hil­fe bei der Aus­bil­dungs-bzw. Arbeits­platz­su­che, wie Erstel­lung einer Bewer­bung mit ent­spre­chen­dem Anschrei­ben und Lebenslauf
  • Hil­fe bei der Aner­ken­nung von Abschlüssen
  • Hil­fe bei der Wohnungssuche
  • Indi­vi­du­el­ler Aus­bau der bereits vor­han­de­nen Sprach­kennt­nis­se durch digi­ta­le Lernangebote
  • Hil­fe bei schu­li­schen Fragen
  • Hil­fe und Unter­stüt­zung in ganz unter­schied­li­chen Berei­chen, die alle­samt zu einer grö­ße­ren Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben führen.

Das Selbst­lern­zen­trum soll in Win­ter­berg wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten / Sprech­zei­ten in den Räum­lich­kei­ten von „Kipe­peo“ ange­bo­ten wer­den, in Sied­ling­hau­sen ist eine Nut­zung wäh­rend der Sprech­zei­ten im Haus des Gas­tes ange­dacht –dar­über hin­aus kann die­ses Ange­bot in drin­gen­den Fäl­len auch nach Abspra­che genutzt wer­den. Der Start für die­ses Pro­jekt ist für das Früh­jahr 2021 geplant und wird recht­zei­tig bekanntgegeben.

Pro­jekt „Ord­ner“

Auf Vor­schlag der ehren­amt­li­chen Hel­fer wur­den Ord­ner mit Regis­ter ange­schafft und mit einer Glie­de­rung ver­se­hen, um eine Sys­te­ma­tik in die oft unüber­sicht­li­chen Papie­re der Flücht­lings­fa­mi­li­en zu bekom­men. Die Ord­ner ste­hen ab sofort bereit und wer­den von den Inte­gra­ti­ons­hel­fern bei Bera­tun­gen über­ge­ben, kön­nen jedoch auch vom Ehren­amt ange­fragt und ver­teilt werden.

Bild v.l.n.r.: Mar­tin Kla­holz (Lei­ter des Sozi­al­be­rei­ches der Stadt Win­ter­berg), Mar­tin Brock­mann, Moj­ta­ba Hash­e­mi, Har­ry Rudolp­hund Bür­ger­meis­ter Micha­el Beckmann

Quel­le : Lin­da Brie­den, Stadt Winterberg

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