Frauen in einer pandemie-gesteuerten Arbeitswelt

Weltfrauentag am 8.März gibt Anlass zur Reflektion

win­ter­berg-total­lo­kal : Am8. März ist Welt­frau­en­tag. Die­sen Tag nimmt die Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest, Cor­ne­lia Hom­feldt, zum Anlass, auf die beson­ders her­aus­for­dern­de Situa­ti­on von Frau­en in die­ser Pan­de­mie­la­ge hinzuweisen.

Cornelia Homfeldt
Cor­ne­lia Homfeldt

„Wir leben in einer Zeit, in der die Gleich­be­rech­ti­gung aller Geschlech­ter in der Ge-sell­schaftan gestrebt wird. In der Pra­xis ist es aber lei­der nicht selten,dass noch alte Nor­men und Wer­te prak­ti­ziert wer­den –häu­fig aus rei­ner Gewohn­heit. So ist die Gleich­be­rech­ti­gung von Frau­en am Arbeits­markt eben­falls noch nicht erreicht“, stellt Cor­ne­lia Hom­feldt, Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt, fest. In ihrer täg­li­chen Arbeit sind die Her­aus­for­de­run­gen, denen Frau­en sich am Arbeits­markt und ins­be­son­de­re wäh­rend der Pan­de­mie stel­len müs­sen, all­ge­gen­wär­tig. Zum Welt­frau­en­tag möch­te sie auch die Öffent­lich­keit auf die Din­ge auf­merk­sam machen, die sie in ihrer Arbeit für den Hoch­sauer­land­kreis und den Kreis Soest regel­mä­ßig sieht.

So betont sie : „Es bestehen in der Gesell­schaft Bemü­hun­gen, Män­ner mehr in die Kin­der­er­zie­hun­g­und­die damit ver­bun­de­nen berufs­be­zo­ge­nen Aus­wir­kun­gen einzu-beziehen.Und posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen sind zu erken­nen. Aber es ist immer noch Fakt, dass wesent­lich mehr Frau­en als Män­ner Teil­zeit­be­schäf­tig­te sind.“ So waren in bei­den Krei­sen mit Stand Juni 2020 50,8 Pro­zent aller Frau­en teil­zeit­be­schäf­tigt, bei den Män­nern waren es nur 7 Prozent.

Gera­de in der Pan­de­mie hat die­se Arbeits­zeit­tei­lung Fol­gen für berufs­tä­ti­ge Müt­ter : „Als Teil­zeit­ar­beits­kraft sind sie zwar fle­xi­bler als Voll­zeit­ar­beits­kräf­te, müs­sen nun auf­grund von Schul-und Kita­schlie­ßun­gen jedoch ihre Erwerbs­ar­beit­mit Kin­der­be­treu­ung und Home-Schoo­ling ver­bin­den, wäh­rend die Väter oft wei­ter Voll­zeit arbei­ten –sofern sie nicht in Kurz­ar­beit sind. Das ist eine zusätz­li­che Belas­tung, die nicht zu unter­schät­zen ist. Hin­zu kommt, dass ein nicht zu ver­nach­läs­si­gen­der Anteil der Frau­en im Gesund­heits­we­sen arbei­tet und so auch ohne Kin­der­be­treu­ung aus­ge­las­te­ter ist als in nor­ma­len Zei­ten“, so die Exper­tin wei­ter. Tat­säch­lich arbei­te­ten im Agen­tur­be­zirk im Juni 2020 16,7 Pro­zent der beschäf­tig­ten Frau­en im Gesund­heits­we­sen, knapp dar­un­ter­lag der kauf­män­ni­sche Bereich­mit 14,2 Pro­zent. Gefolgt von Beru­fen in Sozia­les und Erzie­hung mit einem Anteil von 12,2 Prozent.

Gera­de in die­ser Kri­se sei es wich­tig, die Situa­ti­on von Frau­en nicht aus den Augen zu ver­lie­ren und als Arbeit­ge­ber gezielt auf die Bedürf­nis­se von Mit­ar­bei­te­rin­nen­und Mit­ar­bei­tern, ins­be­son­de­re sol­chen mit Fami­li­en­ver­ant­wor­tung, ein­zu­ge­hen. Abschlie­ßend betont die Exper­tin : „Eins ist dabei beson­ders wich­tig : Den Frau­en darf auf­grund der aktu­el­len Situa­ti­on, genau wie sonst auch, kein beruf­li­cher Nach­teil ent­ste­hen. Arbeit­ge­ber soll­ten alles dar­an­set­zen, sol­chen benach­tei­li­gen­den Effek­ten nach ihren bes­ten Mög­lich­kei­ten ent­ge­gen­zu­wir­ken. Das kann in Form von fami­li­en­freund­li­chen Lösun­gen wie bezahl­tem Son­der­ur­laub oder fle­xi­blen Home-Office-Lö-sun­gen gesche­hen. Es bedeu­tet aber auch, dass die Gehalts­un­ter­schie­de bei weib­li­chen und männ­li­chen Beschäf­tig­ten in nicht tarif­lich gere­gel­ten Arbeits­ver­hält­nis­sen kri­tisch hin­ter­fragt und, wo nötig, ange­gli­chen wer­den müs­sen. Denn Frau­en sind wich­ti­ge Arbeits­kräf­te, die die glei­chen beruf­li­chen Chan­cen haben müs­sen wie Männer.“

Quel­le : Agen­tur für Arbeit Meschede-Soest

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