Willkommen zurück – Fregatte “Brandenburg” beendet NATO-Einsatz in der Ägäis

Am Samstag, den 6. Februar 2021 um 10 Uhr, kehrt die Fregatte “Brandenburg” nach fünf Monaten in ihren Heimathafen Wilhelmshaven zurück, nachdem sie als Teil der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) gemeinsam mit anderen NATO-Einheiten den Seeraum zwischen der Türkei und Griechenland überwacht hat.

win­ter­berg-total­lo­kal : Die Teil­nah­me an der NATO-Unter­stüt­zungs­mis­si­on Ägä­is sah für die Fre­gat­te “Bran­den­burg” die Rol­le als des­sen Flagg­schiff vor. Der Auf­trag beinhal­te­te unter ande­rem, zu einem lücken­lo­sen Lage­bild in der Ägä­is bei­zu­tra­gen und dabei erlang­te Infor­ma­tio­nen über Schleu­ser­ak­ti­vi­tä­ten grie­chi­schen und tür­ki­schen Stel­len sowie der EU-Grenz­schutz­agen­tur Fron­tex zur Ver­fü­gung zu stel­len. Zeit­gleich nahm die Fre­gat­te der Klas­se F123 wäh­rend des gesam­ten Auf­ent­hal­tes im Mit­tel­meer an der NATO-Ope­ra­ti­on Sea Guar­di­an zur See­raum­über­wa­chung teil und war zudem von August bis Ende Dezem­ber der Very High Rea­di­ness Joint Task Force (VJTF) der NATO zuge­ord­net, ein Teil der “mari­ti­men Speer­spit­ze” der NATO.

“Hin­ter uns lie­gen mehr als fünf Mona­te Abwe­sen­heit vom Hei­mat­ha­fen. 166 Tage ohne Land­gang sind selbst für lang­jäh­ri­ge See­fah­rer eine völ­lig neue Erfah­rung gewe­sen. Letzt­lich haben wir die­se Her­aus­for­de­rung mit einer kla­ren Füh­rung, Struk­tur, Frei­zeit und Frei­hei­ten für die Besat­zung gut über­stan­den, weit bes­ser, als wir das im Vor­feld befürch­tet hat­ten. Nun freu­en wir uns sehr auf die Rück­kehr zu unse­ren Liebs­ten, die auch eine schwe­re Zeit und schwie­ri­ge Umstän­de hin­ter sich haben. Es ist gut, wie­der wohl­be­hal­ten in der Hei­mat anzu­kom­men”, so der Kom­man­dant, Fre­gat­ten­ka­pi­tän Jan Hack­stein (47).

Nach der Rück­kehr in den Hei­mat­ha­fen steht für die Besat­zung zunächst aus­rei­chend Zeit für Urlaub und Rege­ne­ra­ti­on an. Ab Anfang März begin­nen die Vor­be­rei­tun­gen für die kom­men­de See­fahrt, eine Aus­bil­dung für Hub­schrau­ber­be­sat­zun­gen in der Nord- und Ost­see ab Mit­te März.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Unter­stüt­zungs­mis­si­on in der Ägäis

Die NATO-Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin­nen und Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter haben auf Initia­ti­ve Grie­chen­lands, der Tür­kei und Deutsch­lands am 10. Febru­ar 2016 beschlos­sen, in der Ägä­is einen Bei­trag zu den euro­päi­schen Maß­nah­men gegen die Schleu­ser­kri­mi­na­li­tät zu leis­ten. Hier­für wur­de die Ein­satz­grup­pe der Stan­ding NATO-Mari­ti­me Group 2 in das See­ge­biet der Ägä­is ent­sandt. Die Ein­satz­grup­pe wird im Ägäi­schen Meer zwi­schen dem tür­ki­schen und grie­chi­schen Fest­land ein­ge­setzt. Der­zeit besteht sie aus vier bis sie­ben Schif­fen. Die Schif­fe ope­rie­ren sowohl auf hoher See als auch seit März 2016 in den Hoheits­ge­wäs­sern bei­der Anrainerstaaten.

Die NATO ist im See­ge­biet der Ägä­is unter­stüt­zend tätig – die Schif­fe haben kei­ne hoheit­li­chen Befug­nis­se. Es ist nicht ihre Auf­ga­be, Fahr­zeu­ge anzu­hal­ten oder gegen Schleu­ser vor­zu­ge­hen – weder in frem­den Hoheits­ge­wäs­sern noch auf hoher See. Ent­spre­chen­de Befug­nis­se lie­gen bei den natio­na­len Küs­ten­wa­chen und wei­te­ren zustän­di­gen Behörden.

Zudem trägt die NATO zum ver­bes­ser­ten Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen der grie­chi­schen und der tür­ki­schen Küs­ten­wa­che sowie der Euro­päi­sche Uni­on-Grenz­schutz­agen­tur Fron­tex für die Grenz- und Küs­ten­wa­che in der Ägä­is bei. Die Schif­fe lie­fern Infor­ma­tio­nen für ein voll­stän­di­ges Lage­bild in der Ägä­is und über die Schleu­ser­ak­ti­vi­tä­ten im See­ge­biet an grie­chi­sche und tür­ki­sche Stel­len. Das ist not­wen­dig, um das Vor­ge­hen der natio­na­len Behör­den gegen Schlep­per und ihre Netz­wer­ke zu optimieren.

Ver­bin­dungs­of­fi­zie­re tür­ki­scher und grie­chi­scher Behör­den sowie eine Beam­tin oder ein Beam­ter von Fron­tex befin­den sich an Bord des deut­schen Füh­rungs­schif­fes. Sie sind die Schnitt­stel­le zu ihren Orga­ni­sa­tio­nen und beschleu­ni­gen den Infor­ma­ti­ons­fluss. Die NATO dient in die­ser Hin­sicht als Koope­ra­ti­ons­platt­form der Anrainerstaaten.

Mit dem Höhe­punkt der Que­run­gen über die Ägä­is von rund 853.000 Men­schen im Jahr 2015 sank die Zahl in den Fol­ge­jah­ren zunächst sehr stark ab. Im Jahr 2019 wur­den 83.300 Migran­tin­nen und Migran­ten in der Ägä­is regis­triert. Hier­bei sind die Grenz­über­trit­te auf dem Land­weg ein­be­zo­gen. Von Janu­ar bis Ende Mai 2020 wur­den rund 7.800 Grenz­über­trit­te registriert.

Die Bun­des­wehr betei­ligt sich mit einem Kriegs­schiff und der Ver­band wird von einem Kapi­tän zur See geführt.

Quel­le : Ori­gi­nal-Con­tent von : Pres­se- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum Mari­ne, über­mit­telt durch news aktuell

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