Sicherheit im Masken-Dschungel

DEKRA Labor prüft Atemschutzmasken für Covid 19-Pandemie
  • Rich­ti­ge Kenn­zeich­nung ist maß­geb­lich für Infektionsschutz
  • Gebrauchs­hin­wei­se und pass­ge­nau­en Sitz beachten

  • FFP2‑, CPA- und OP-Mas­ken für den öffent­li­chen Raum

win­ter­berg-total­lo­kal : Medi­zi­ni­sche Mas­ken oder FFP2/​3‑Masken wer­den Pflicht im öffent­li­chen Raum in Deutsch­land. Doch für vie­le Bür­ger sind die Unter­schie­de zwi­schen den ver­schie­de­nen Mas­ken­ty­pen und Bezeich­nun­gen ver­wir­rend, stel­len die Prüf­ex­per­ten von DEKRA fest. Als über­wa­chen­de und zer­ti­fi­zie­ren­de Stel­le für Atem­schutz­mas­ken gibt DEKRA Tipps für Ein­kauf und Ein­satz – für mehr Klar­heit im Masken-Dschungel.

FFP2-Atem­schutz­mas­ken

Eine FFP2 oder FFP3-Mas­ke (FFP=Face Fil­te­ring Pie­ce) schützt den Trä­ger der Mas­ke und die Umge­bung. Der Stan­dard FFP2 schreibt vor, dass min­des­tens 94 Pro­zent der Aero­so­le und Par­ti­kel zurück­ge­hal­ten wer­den. Für die­se Norm muss die Mas­ke eine Bau­mus­ter­prü­fung bei einer so genann­ten Benann­ten Stel­le wie DEKRA bestehen. Eine FFP2-Mas­ke erkennt der Käu­fer an einem dau­er­haf­ten Auf­druck auf der Mas­ke und der Ver­pa­ckung mit jeweils fol­gen­den Angaben :

  • CE-Kenn­zeich­nung mit vier­stel­li­ger Num­mer, zum Bei­spiel „CE 0158“ für DEKRA
  • Die Norm „EN 149:2001+A1:2009“

  • Mas­ken­klas­se „FFP2“

  • Pro­dukt­na­me oder Produktnummer

  • Name oder Waren­zei­chen des Herstellers.

Wel­che Prüf­stel­le sich hin­ter der vier­stel­li­gen Num­mer ver­birgt, kann in der so genann­ten NAN­DO-Daten­bank der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on nach­ge­schla­gen wer­den : https://​ec​.euro​pa​.eu/​g​r​o​w​t​h​/​t​o​o​l​s​-​d​a​t​a​b​a​s​e​s​/​n​a​n​d​o​/​i​n​d​e​x​.​c​f​m​?​f​u​s​e​a​c​t​i​o​n​=​n​o​t​i​f​i​e​d​b​o​d​y​.​m​ain

Wich­tig : Anwen­der müs­sen unbe­dingt die Gebrauchs­hin­wei­se zum kor­rek­ten, pass­ge­nau­en Anle­gen, der Benut­zungs­dau­er und Ent­sor­gung beach­ten. Falsch oder nach­läs­sig ange­leg­te FFP-Mas­ken bie­ten kei­nen oder nur gerin­gen Schutz vor Anste­ckung und sind gefähr­lich für den Trä­ger und die Umgebung.

Coro­na-Pan­de­mie-Atem­schutz­mas­ke (CPA) nach § 9 MedBVSV 

In der Zeit zwi­schen 20. März 2020 bis 30. Sep­tem­ber 2020 konn­ten auch Mas­ken ohne Bau­mus­ter­prü­fung die Markt­fä­hig­keit erlan­gen. Vor­aus­set­zung war ein aner­kann­ter Schnell­test eines zuge­las­se­nen Prüf­in­sti­tuts und eine schrift­li­che Frei­ga­be der zustän­di­gen Markt­über­wa­chungs­be­hör­de. Die­ser Schnell­test ist mitt­ler­wei­le nicht mehr erlaubt ! Die CPA-Mas­ken sind aber nach wie vor bis zum Ende des Ablauf­da­tums (ein Jahr ab Prüf­da­tum) – auch für Arbeit­ge­ber – sicher und gemäß der Zen­tral­stel­le der Län­der für Sicher­heits­tech­nik (ZLS) ver­kehrs­fä­hig. Sie erfül­len fol­gen­de Voraussetzungen :

  • Es gibt einen Auf­druck auf der Mas­ke oder der kleins­ten Verpackungseinheit
  • Bezeich­nung als „Coro­na-Pan­de­mie-Atem­schutz­mas­ke“ („CPA-Mas­ke“) mit Revi­si­ons­num­mer des Prüf­grund­sat­zes (0 bis 2)

  • Kei­ne CE-Kennzeichnung

  • Kei­ne Anga­be der Norm „EN 149“

  • Kein Auf­druck „FFP“ auf der Mas­ke oder Verpackung

  • Der Her­stel­ler oder Inver­kehr­brin­ger ist ersichtlich.

  • Der Händ­ler muss die Nach­wei­se über die Ver­kehrs­fä­hig­keit vor­wei­sen können.

KN95- und N95-Atemschutzmasken

KN95- und N95-Mas­ken sind FFP2-ähn­lich, müs­sen aber nicht die stren­gen Test­an­for­de­run­gen der euro­päi­schen Norm EN 149 erfül­len. Eine Mas­ke mit der Klas­si­fi­zie­rung KN95 wird nach dem chi­ne­si­schen Stan­dard GB2626 geprüft. Eine Mas­ke mit der Klas­si­fi­zie­rung N95 wird nach dem ame­ri­ka­ni­schen Stan­dard NIO­SH geprüft. KN95 und N95 sind in der EU kei­ne ver­kehrs­fä­hi­gen FFP2-Mas­ken. Sie kön­nen in Deutsch­land als CPA-Mas­ken ver­kehrs­fä­hig sein, wenn sie einen CPA-Schnell­test bestan­den haben und die Bestä­ti­gung der Markt­über­wa­chung vorliegt.

Wich­tig :

Es gibt auch ver­kehrs­fä­hi­ge Mas­ken, die nach meh­re­ren Stan­dards geprüft wur­den und häu­fig auf dem Markt zu fin­den sind. Sie tra­gen dann die Anga­ben für bei­de Nor­men : also zum Bei­spiel „KN95“ und „GB 2626“ sowie „FFP2“ mit Ver­weis auf „EN 149“ sowie eine CE-Kenn­zeich­nung mit vier­stel­li­ger Num­mer von einer in der EU aner­kann­ten Benann­ten Stelle.

Medi­zi­ni­sche Mas­ken (OP-Mas­ken)

Medi­zi­ni­sche Mas­ken sind kei­ne per­sön­li­che Schutz­aus­rüs­tung (PSA) wie FFP-Mas­ken. Die­se so genann­ten OP-Mas­ken bie­ten Fremd­schutz, aber nur gerin­ge­ren Schutz für den Trä­ger gegen Aero­so­le und Tröp­fen. Sie tra­gen eine CE-Kenn­zeich­nung als Medi­zin­pro­dukt auf der Verpackung.

Über DEKRA Testing & Certification 

DEKRA Testing & Certification ist mit dem Speziallabor in Essen als eine von bundesweit zwei Benannten Stellen für Atemschutzmasken (FFP-Masken) anerkannt und bietet wie schon vor und während der Corona-Pandemie für Atemschutzmasken den kompletten Service rund um Baumusterprüfung und Zertifizierung für die CE-Kennzeichnung.

Quel­le : DEKRA e. V. Stuttgart

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