Umfrage bestätigt : Corona bleibt Brandbeschleuniger

Umfrage der Welthungerhilfe bestätigt : “Corona ist Brandbeschleuniger für Hunger und Armut”

win­ter­berg-total­lo­kal : “Coro­na wirkt wei­ter­hin als Brand­be­schleu­ni­ger für Hun­ger und Armut welt­weit”, bilan­ziert Mathi­as Mog­ge, Gene­ral­se­kre­tär der Welt­hun­ger­hil­fe nach Aus­wer­tung einer aktu­el­len Haus­halts­be­fra­gung in 23 Län­dern des glo­ba­len Südens. Gemein­sam mit sie­ben euro­päi­schen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen der Alliance2015 wur­den rund 14.000 Men­schen, die schon vor­her zu den Benach­tei­lig­ten gehör­ten, in unter­schied­li­chen Pro­jekt­re­gio­nen zu den Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie auf ihr Leben befragt.

Die aktu­el­le Bestands­auf­nah­me bestä­tigt beun­ru­hi­gen­de Pro­gno­sen von UN und inter­na­tio­na­len For­schungs­in­sti­tu­ten, dass bis zu 132 Mil­lio­nen Men­schen in der Fol­ge von Coro­na zusätz­lich an Hun­ger lei­den wer­den. Im Zuge der ver­häng­ten Lock­downs kommt es nicht nur zu wirt­schaft­li­cher Rezes­si­on und stei­gen­der Armut. Auch Nah­rungs­mit­tel wer­den teu­rer und Fami­li­en kön­nen sich kei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mehr leisten.

“Mehr als 40 Pro­zent der Befrag­ten gaben an, weni­ger und ein­sei­ti­ger zu essen”, so Mog­ge. “Mehr als 90 Pro­zent die­ser Men­schen haben schlicht­weg zu wenig Geld, um sich Nah­rungs­mit­tel kau­fen zu kön­nen.” Ver­schlech­tert hat sich bei jedem Drit­ten auch der Gesund­heits­zu­stand und bei zwei von drei Kin­dern die Aus­bil­dungs­si­tua­ti­on. Die wach­sen­de Not befeu­ert Kon­flik­te in Gemein­den und Fami­li­en : Das bestä­ti­gen bis zu 70 Pro­zent der Men­schen. Gera­de Frau­en lei­den über­pro­por­tio­nal unter den nega­ti­ven Fol­gen der Pandemie.

“Wir müs­sen sofort und mutig han­deln, um zu ver­hin­dern, dass immer mehr Men­schen von Not­hil­fe abhän­gig wer­den. Die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft und die Regie­run­gen müs­sen jetzt in Sozi­al­sys­te­me inves­tie­ren, damit in Zukunft alle Men­schen über eine finan­zi­el­le Absi­che­rung ver­fü­gen. Für eine erfolg­rei­che Hun­ger- und Armuts­be­kämp­fung sind Frie­den und Soli­da­ri­tät dar­über hin­aus die ent­schei­den­den Vor­aus­set­zun­gen”, unter­streicht Mathi­as Mog­ge. Per­spek­ti­visch aller­dings müs­se jede Gesell­schaft mehr Ver­ant­wor­tung für die Schwächs­ten über­neh­men und gerech­ter wer­den, damit nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen die Chan­ce haben, ein gesun­des Leben jen­seits von Hun­ger und Armut zu führen.

Ers­te Ergeb­nis­se der im Okto­ber und Novem­ber 2020 durch­ge­führ­ten Befra­gung unter knapp 14.000 Per­so­nen aller Alters­grup­pen, davon die Hälf­te Frau­en, fin­den Sie unter http://​www​.welt​hun​ger​hil​fe​.de/​p​r​e​sse

Über die Welt Hunger Hilfe
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
Über Alliance2015
Alliance2015 ist ein Netzwerk aus acht nichtkirchlichen Hilfswerken aus Europa. Ziel ist es, gemeinsam Hunger und Armut zu besiegen. Die Welthungerhilfe war von Anfang an dabei, als das Bündnis sich im Jahr 2000 zusammenschloss. Die weiteren Mitglieder sind ACTED, Ayuda en Acción, Cesvi, Concern Worldwide, HELVETAS, Hivos und People in Need.
Alliance2015 wurde ursprünglich gegründet, um einen gemeinsamen Beitrag zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungszielen (MDG) zu leisten. Heute arbeiten die Mietglieder im Einklang mit den aktuellen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) daran, die Effektivität ihrer Hilfe zu erhöhen, wirksame Notfallvorsorge und Nothilfe zu leisten und positiv auf die Entwicklungspolitik in Europa einzuwirken.

Foto­credits : Welthungerhilfe

Ori­gi­nal-Con­tent von : Deut­sche Welt­hun­ger­hil­fe e.V., über­mit­telt durch news aktuell

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