Telematik-Tarife bei der Autoversicherung : Viele Autobesitzer sind weiter zurückhaltend

Telematik-Tarife : Viele Autobesitzer sind weiter zurückhaltend
  • Gut ein Vier­tel könn­te sich vor­stel­len, einen Tele­ma­tik-Tarif abzuschließen
  • Sen­so­ren zeich­nen Fahr­ver­hal­ten auf und sor­gen ggf. für Prämienbonus
  • Befra­gung unter 1.000 Autobesitzern

win­ter­berg-total­lo­kal : Wer vor­aus­schau­end fährt, spart Geld bei der Auto­ver­si­che­rung ; wer mehr Risi­ko ein­geht, zahlt auch mehr – so lässt sich der Grund­ge­dan­ke so genann­ter „Tele­ma­tik-Tari­fe“ zusam­men­fas­sen, die vie­le Auto­ver­si­che­rer anbie­ten. Dabei wird das Fahr­ver­hal­ten auf­ge­zeich­net und aus­ge­wer­tet, im bes­ten Fall gibt es dann einen Bonus auf die Ver­si­che­rungs­prä­mie. Gut ein Vier­tel der Auto­be­sit­zer steht einem sol­chen Tarif auf­ge­schlos­sen gegen­über, ergab eine aktu­el­le Befra­gung der Exper­ten­or­ga­ni­sa­ti­on DEKRA und des Markt­for­schungs­in­sti­tuts Ipsos.

„Ich könn­te mir gut vor­stel­len, einen sol­chen Tele­ma­tik-Tarif abzu­schlie­ßen“ – die­ser Aus­sa­ge stim­men 27 Pro­zent der Befrag­ten „voll und ganz“ oder „eher“ zu. Der Wert ist seit der letz­ten DEKRA / Ipsos-Befra­gung zu die­sem The­ma vor drei Jah­ren prak­tisch unver­än­dert (damals 28 Prozent).

Vor­tei­le für die Ver­kehrs­si­cher­heit durch Tele­ma­tik-Tari­fe sieht knapp die Hälf­te der befrag­ten Auto­be­sit­zer : 46 Pro­zent glau­ben, dass Dräng­ler und Raser damit in Zukunft mehr auf ihre Fahr­wei­se ach­ten wür­den, wodurch Unfäl­le ver­mie­den wer­den könn­ten. Auch hier gibt es im Ver­gleich zu 2017 kei­ne Ver­än­de­rung in der Hal­tung der Befragten.

Die Grün­de für die Zurück­hal­tung vie­ler Auto­fah­rer im Blick auf die Tele­ma­tik-Tari­fe sind klar : 59 Pro­zent geben an, sie wür­den sich auf jeder Fahrt in ihrem Fahr­zeug beob­ach­tet füh­len (2017 : 61 Pro­zent). Der glei­che Anteil stimmt der Aus­sa­ge zu, beim Sam­meln der gro­ßen Daten­men­gen bestehe die Gefahr, dass die­se miss­bräuch­lich ver­wen­det wer­den. In die­sem Punkt sind die Sor­gen seit der letz­ten Befra­gung offen­bar leicht zurück­ge­gan­gen (2017 : 67 Prozent).

„Im Grun­de ist es natür­lich sehr zu begrü­ßen, wenn Auto­fah­re­rin­nen und Auto­fah­rer dazu ermun­tert wer­den, vor­aus­schau­end und sicher zu fah­ren“, so Gui­do Kut­sche­ra, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der DEKRA Auto­mo­bil GmbH. „Gleich­zei­tig zeigt unse­re Befra­gung aber auch : Das Ver­trau­en in die Sicher­heit der auf­ge­zeich­ne­ten Daten ist das A und O. Die Beden­ken der Ver­si­cher­ten in die­ser Hin­sicht muss man auf jeden Fall sehr ernst nehmen.“

Für die aktu­el­le Online-Stu­die befrag­te Ipsos im Auf­trag von DEKRA im Sep­tem­ber 2020 ins­ge­samt 1.000 Auto­be­sit­zer – unter ande­rem auch dazu, wel­che Arten von Daten sie am ehes­ten oder am wenigs­ten bereit wären, an Werk­stät­ten, Ver­si­che­rer oder ande­re Stel­len wei­ter­zu­ge­ben. Sach­li­che Daten wie Kraft­stoff­ver­brauch, bevor­zug­te Kli­ma­ein­stel­lun­gen oder Brems­ver­hal­ten wer­den dabei eher zur Wei­ter­ga­be akzep­tiert als zum Bei­spiel die Auf­zeich­nung gefah­re­ner Stre­cken. Am wenigs­ten frei­gie­big wären die Befrag­ten mit Daten zum Zah­lungs­ver­kehr – hier sagen 72 Pro­zent „Wür­de ich gar nicht weitergeben“.

Bemer­kens­wert auch : Bei Daten über das Zustan­de­kom­men von Unfäl­len sind die meis­ten Auto­be­sit­zer bereit, die Wei­ter­ga­be zu akzep­tie­ren. Hier sagen 30 Pro­zent, sie wür­den die Daten gar nicht wei­ter­ge­ben – der gerings­te Wert unter allen 13 abge­frag­ten Kategorien.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und eine Mög­lich­keit, die gesam­te Stu­die zu bestel­len, gibt es unter www​.dekra​.de/​a​f​t​e​r​s​a​l​e​s​-​s​t​u​d​i​e​-​2​020.

Über DEKRA 
Seit mehr als 90 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2020 hat DEKRA einen Umsatz von voraussichtlich 3,2 Milliarden Euro erzielt. Mehr als 43.000 Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere Welt. 

Quel­le : DEKRA e.V.

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