IG BAU : „Zukunftsinvestitionen in Krisenzeiten nicht verschleppen“

Hochsauerlandkreis investierte 197 Euro pro Kopf in Infrastruktur

win­ter­berg-total­lo­kal : Vom neu­en Rad­weg bis zum sanier­ten Schul­dach : Trotz sin­ken­der Steu­er­ein­nah­men durch die Coro­na-Pan­de­mie soll der Hoch­sauer­land­kreis wich­ti­ge Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen nicht ver­schlep­pen. Dazu hat die Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) die Ver­ant­wort­li­chen in der Kom­mu­nal­po­li­tik auf­ge­ru­fen. Im ver­gan­ge­nen Jahr inves­tier­te der Kreis laut Kas­sen­sta­tis­tik 51,2 Mil­lio­nen Euro in öffent­li­che Infra­struk­tur – das sind 197 Euro pro Kopf, wie eine Abfra­ge der Gewerk­schaft bei den Sta­tis­ti­käm­tern der Län­der ergab. „Die­ses Level muss mit Blick auf den jah­re­lan­gen Inves­ti­ti­ons­stau gehal­ten wer­den, auch wenn die Käm­me­rer aktu­ell auf jeden Euro schau­en müs­sen. Ein Spa­ren an der Infra­struk­tur wäre ein Spa­ren am fal­schen Ende“, sagt Fried­helm Kreft, Bezirks­vor­sit­zen­der der IG BAU West­fa­len Mitte-Süd.

Neue Kitas, reno­vier­te Ämter und moder­ne Was­ser­lei­tun­gen sei­en für eine nach­hal­ti­ge regio­na­le Wirt­schafts­ent­wick­lung in den kom­men­den Jah­ren von ent­schei­den­der Bedeu­tung. „Kom­mu­na­le Inves­ti­tio­nen sichern zugleich vie­le Arbeits­plät­ze vor Ort – ob beim Dach­de­cker­meis­ter oder im Archi­tek­tur­bü­ro“, so der Gewerk­schaf­ter. Allein das Bau­haupt­ge­wer­be beschäf­tigt im Hoch­sauer­land­kreis laut Arbeits­agen­tur rund 3.100 Menschen.

„Hin­zu kommt ein gro­ßer Nach­hol­be­darf in punc­to Ver­kehrs­wen­de. Nur wenn flä­chen­de­ckend deut­lich mehr in Glei­se, Rad­we­ge und Lade­sta­tio­nen für Elek­tro­au­tos inves­tiert wird, sind die Kli­ma­zie­le erreich­bar“, betont Kreft. Glei­ches gel­te bei der ener­ge­ti­schen Gebäu­de­sa­nie­rung, die in öffent­li­chen Gebäu­den häu­fig beson­ders drin­gend sei.

Mit Blick auf die ange­spann­te kom­mu­na­le Kas­sen­la­ge ver­weist die IG BAU auf die Hil­fen aus den soge­nann­ten Coro­na-Kon­junk­tur­pa­ke­ten. Danach erstat­tet der Bund den Kom­mu­nen Aus­fäl­le bei der Gewer­be­steu­er – ihrer wich­tigs­ten Ein­nah­me­quel­le – im lau­fen­den Jahr mit bis zu 6,1 Mil­li­ar­den Euro. Wei­te­re 4,8 Mil­li­ar­den Euro sol­len die Län­der bei­steu­ern. Zusätz­li­che Mil­li­ar­den­hil­fen gibt es bei den Hartz-IV-Kos­ten sowie für die Gesund­heits­äm­ter und die Kin­der­ta­ges­be­treu­ung. „Klar ist, dass die Bun­des­re­gie­rung auch in den nächs­ten Jah­ren gefor­dert ist, um die Kom­mu­nen bei den Fol­gen der Coro­na­kri­se zu ent­las­ten. Dass die Inves­ti­tio­nen vor Ort jetzt sta­bil blei­ben, ist kei­ne Luxus­fra­ge, son­dern ent­schei­dend für den Zusam­men­halt der Gesell­schaft und unse­re Zukunft“, so Kreft.

Im bun­des­wei­ten Ver­gleich liegt der Hoch­sauer­land­kreis mit einer Inves­ti­ti­ons­quo­te von 197 Euro pro Ein­woh­ner für Infra­struk­tur im unte­ren Mittelfeld.

Quel­le : Indus­trie­ge­werk­schaft Bauen-Agrar-Umwelt

Print Friendly, PDF & Email