Deutsche Bob-Élite startet in der VELTINS EisArena in die Saison

Richtungsweisende Selektionen zum Abschluss der ersten Woche

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Start­schuss für die deut­sche Bob-Éli­te in den vor­olym­pi­schen Win­ter 2020/2021 fällt in der Win­ter­ber­ger VELTINS-Eis­Are­na. Die Schütz­lin­ge von Bun­des­trai­ner René Spies absol­vie­ren in die­sen Tagen ihre ers­ten Fahr­ten im Sau­er­land. Zum Abschluss der Trai­nings­wo­che gibt es die ers­te Selek­ti­on um die begehr­ten Welt­cup-Tickets. „Wir freu­en uns, dass wir trotz Coro­na hier star­ten kön­nen“, betont Spies, der vie­le orga­ni­sa­to­ri­sche Din­ge mit sei­nem Stab zu bewäl­ti­gen hat. So wur­den alle Ath­le­ten in Schnell­tests unter­sucht. Dank nega­ti­ver Ergeb­nis­se durf­ten alle in die Bahn.

Rekord­welt­meis­ter freut sich über star­ke Kon­kur­renz aus dem eige­nen Lager

Beson­ders ambi­tio­niert ist Bob­pi­lot Johan­nes Loch­ner (BC Stutt­gart Soli­tu­de) in die­sem Win­ter. Nach der emo­tio­na­len Ach­ter­bahn­fahrt in der Vor­sai­son mit Gewinn des Vie­rer­bob-EM-Titels in Win­ter­berg, zwi­schen­zeit­li­cher Zurück­stu­fung im Zwei­er-Bob-Welt­cup und dem Come­back dank Sieg in St. Moritz mit zwei Sil­ber­me­dail­len bei der Welt­meis­ter­schaft in Altenberg,möchte Loch­ner Rekord­welt­meis­ter Fran­ces­co Fried­rich (BSC Sach­sen Ober­bä­ren­burg) in die­sem Win­ter attackieren.Der gebür­ti­ge Bay­er sagt auch im Hin­blick auf sei­ne star­ke Anschie­ber­schar rund um Chris­to­pher Weber (BSC Win­ter­berg): „Fran­ce­so muss sich warm anzie­hen.“ Fried­rich, der im Bob­sport in den ver­gan­ge­nen Jah­ren das Maß aller Din­ge dar­stell­te, freut sich über die star­ke Kon­kur­renz im eige­nen Lager. „Wir haben im Som­mer gut trai­niert und tun dies jetzt auch. Immer wenn wer her­ankratzt, ver­su­che ich ihm wie­der­d­rei Schrit­te abzu­neh­men. Alten­berg ist ein gutes Pflas­ter“, meint Fried­rich mit Hin­blick auf die 2021 erneut in Sach­sen statt­fin­den­de Weltmeisterschaft.

Spies, Lochner und Friedrich
Spies, Loch­ner und Friedrich

„BOB­AL­LI­ANZ Sach­sen“ för­dert „jun­ge Wilde“

Der 30-jäh­ri­ge Fran­ces­co Fried­rich ist auch Zug­pferd der­neu­en „BOB­AL­LI­ANZ Sach­sen“. Neben sei­nem Bob­team zäh­len der mehr­fa­che Junio­ren-Welt­meis­ters Richard Oels­ner (BSC Sach­sen Ober­bä­ren­burg) und der Drit­te der Junio­ren-WM im Zwei­er­bob, Maxi­mi­li­an Ill­mann (BSC Sach­sen Ober­bä­ren­burg), zu die­ser Alli­anz, die von zahl­rei­chen loka­len Spon­so­ren unter­stützt wird. „Die jun­gen Wil­den haben nun die Chan­ce an die Erfol­ge anzu­knüp­fen, die wir ein­ge­fah­ren haben. Für die­se Mög­lich­kei­ten haben wir zahl­rei­che Spon­so­ren ange­spro­chen“, so Friedrich.Während Richard Oels­ner nach dem Sieg bei­der Junio­ren-WM in Win­ter­berg mit Platz fünf in Alten­berg bereits erfolg­reich WM-Luft schnup­pern durf­te, gibt sich Maxi­mi­li­an Ill­mann noch demü­tig und gibt zu : „Das ist noch eine ganz ande­re Welt. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Fried­rich und Loch­ner­sind mit ihren Teams für den Welt­cup gesetzt. Alle ande­ren deut­schen Bobs kämp­fen um einen wei­te­ren Platz, daher sagt Oels­ner : „Die­ses Jahr ist es das ers­te Ziel, die Selek­ti­on zu überstehen.“

Medail­le Olym­pia im Ziel und die Selek­ti­on als ers­te Herausforderung

Bereits in der Welt der „Gro­ßen“ ange­kom­men ist Lau­ra Nol­te (BSC Win­ter­berg). Die 21-jäh­ri­ge Pilo­tin fei­er­te mit Podi­ums­plat­zie­run­gen und dem Sieg in La Plag­ne Anfang 2020 ein her­aus­ra­gen­des Welt­cup-Debüt. An die­se Erfol­ge möch­te die Lokal­ma­ta­do­rin mit ihren Anschie­be­rin­nen auch in der kom­men­den Sai­son anknüp­fen : „Die drei Mädels sind in Top­form. Ich bin gut drauf. Wir haben uns bereits beim Anschub­test gut prä­sen­tiert.“ Kon­kret was die Ziel­set­zung angeht, wird Anschie­be­rin Anni­ka Dra­zek (TV Glad­beck): „Der Plan ist eine Medail­le in Peking bei Olym­pia 2022. Das Ziel ist im Auge, aber dahin ist es noch ein lan­ger Weg hin.“ Mit ihrer Pilo­tin Maria­ma Jaman­ka (BRC Thü­rin­gen) heißt es zunächst die Selek­ti­on erfolg­reich zu über­ste­hen. Die Olym­pia­sie­ge­rin Jaman­ka nimmt den Kon­kur­renz­kampf sport­lich und sagt : „Ins­ge­samt ist es doch schön, dass es in Deutsch­land so vie­le Teams gibt, die um die drei Plät­ze im Welt­cup kämpfen.“

Illmann, Oelsner und Illmann
Ill­mann, Oels­ner und Illmann

Schwei­zer nut­zen frü­hes Eis in Winterberg

Team Schweitz
Das Team der Schweitz

Neben den deut­schen Bob­fah­rern nut­zen der­zeit auch die Schwei­zer das frü­he Eis in Win­ter­berg. „Für uns ist es immer eine Hil­fe im Aus­land zu fah­ren“, erklärt der Spar­ten­chef von Swiss Sli­ding Rico Peter. Weil die Schwei­zer nur die erst ab Dezem­ber nutz­ba­re Natur­eis­bahn in St. Moritz besit­zen, nut­zen sie ger­ne Alter­na­ti­ven wie die VELTINS Eis­Are­na. Hier fei­er­te bei­spiels­wei­se der heu­ti­ge Pilot Micha­el Kuo­nen (St. Moritz Bobs­leigh Club)2017 als Anschie­ber sei­nen ein­zi­gen Welt­cup­sieg. Kuo­nen ist mit sei­nen 29 Jah­ren schon ein alter Hase im jun­gen Schwei­zer Kader. Er sieht eine gute Basis, sagt daher : „Wir brau­chen Fahr­ten und Erfah­rung. Dann kommt der Erfolg.“ Zunächst sind Plät­ze unter den Top 8 der Welt das Ziel für die Schwei­zer. Einer der viel­ver­spre­chen­den jun­gen Schwei­zer ist Micha­el Vogt (STV­Wan­gen). Der 22-Jäh­ri­ge hat mit Platz 3 im Janu­ar in La Plag­ne erst­mals einen Podi­ums­platz erreicht, weiß aber auch : „Das war ein ers­ter Schritt. Es ist aber ein lan­ger Weg in die Spit­ze.“ In der Schweiz wird eini­ges dafür getan, damit sich kon­ti­nu­ier­li­che Erfol­ge im Kufen­sport ein­stel­len. Im orga­ni­sa­to­ri­schen Bereich und Trai­ning hat die klas­si­sche Win­ter­sport­na­ti­on mäch­tig zuge­legt. „In der Schweiz hat es vor­her ein wenig an Struk­tur gefehlt“, gibt Rico Peter zu, der selbst einer der erfolg­reichs­ten Schwei­zer Bob­fah­rer der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit war, sich aber in sei­ner akti­ven Zeit im Som­mer unter ande­rem als LKW-Fah­rer über Was­ser hal­ten musste.

Quel­le : San­dra Schmit – VELTINS-EisArena

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