Matthias Kerkhoff besucht den Kreislandfrauenverband zu „Wir fragen – Politiker antworten“

Deutliche Betroffenheit in der Dorfhalle Westernbödefeld war gestern Abend deutlich zu spüren.

win­ter­berg-total­lo­kal: Die Kreis­land­frau­en hat­ten Mat­thi­as Kerkhoff, Mit­glied des Land­ta­ges, dahin ein­ge­la­den. Sehr emo­tio­nal schil­der­ten Bäue­rin­nen die Lage ange­sichts des Bor­ken­kä­fer­be­falls in ihren Fich­ten­be­stän­den. Ihre betrieb­li­che Lage, aber auch die Rah­men­be­din­gun­gen und die künf­ti­gen Folgen.

„Erlö­se sind schon lan­ge nicht mehr zu erzie­len“, so Maria Wen­ni­ges aus Arns­berg-Wen­ni­gen. „Die Kos­ten für das Abhol­zen und Auf­räu­men des Wal­des, Auf­be­rei­tung für Neu­an­pflan­zun­gen und schließ­lich die Fra­ge: Was sol­len wir pflan­zen? Woher wird zukünf­tig das Bau­holz genommen?“

„Zügig arbei­ten, um das gefal­le­ne Holz durch den Sturm „Frie­de­ri­ke“ zu besei­ti­gen, das wäre wich­tig gewe­sen“, so Hil­de­gard Ahs­hoff aus Arns­berg-Bachum. „Statt­des­sen wur­de viel Holz, beson­ders im Staats­wald, lie­gen gelas­sen. Die fol­gen­den tro­cke­nen Som­mer taten ihr Übri­ges, um dem Bor­ken­kä­fer aus­ge­zeich­ne­te Ver­meh­rungs­ra­ten zu bieten.“

Die Land­schaft des Sau­er­lan­des wird sich auf Jah­re ver­än­dern und was jetzt gepflanzt wird, davon kön­nen erst die fol­gen­den Gene­ra­tio­nen leben. Die Anwe­sen­den waren sich einig, dass der nach­hal­tig bewirt­schaf­te­te Wald die bes­te Kli­ma­bi­lanz auf­weist und eine Baum­prä­mie als Aner­ken­nung für die Kli­ma­leis­tung ihrer Wirt­schafts­wäl­der ange­sagt wäre. „För­der­an­trä­ge sind zu kom­plex, hier ist mehr Pra­xis­nä­he gefragt“, so die ein­hel­li­ge Meinung.

Vor­ge­schla­gen wur­de auch eine erleich­ter­te Umwand­lungs­mög­lich­keit von Wald in Grün­land, um dem durch die Tro­cken­heit ein­ge­tre­te­nen Fut­ter­man­gel in rind­vieh­hal­ten­den Betrie­ben entgegenzuwirken.

Wind­kraft im Wald war ein wei­te­res The­ma – hier sehen die Anwe­sen­den durch­aus Not­wen­dig­keit und Poten­ti­al, wenn mög­lichst vie­le davon pro­fi­tie­ren und Ent­fer­nun­gen zur Wohn­be­bau­ung ein­ge­hal­ten wer­den. „Die Kom­mu­nen müs­sen Pla­nungs­ho­heit behal­ten“, so Rita Som­mer, Mit­glied des Gemein­de­ra­tes von Eslohe.

Dör­te Pape aus Schmal­len­berg-Ober­kir­chen brach­te aus ihrer eige­nen Erfah­rung als Sozi­al­päd­ago­gin im Vor­schul­be­reich das drin­gen­de Anlie­gen vor, Kin­der erst mit sechs Jah­ren ein­zu­schu­len. „Durch den der­zei­ti­gen Ein­schu­lungs­stich­tag 30.September sind man­che Kin­der schon mit fünf Jah­ren schul­pflich­tig, aber oft noch nicht schul­reif. Eine Rück­set­zung auf den 30.Juni wür­de zur Ent­schär­fung bei­tra­gen und den Kin­dern noch eine lan­ge Zeit nach nütz­lich sein“.

Ihre lang­jäh­ri­ge Erfah­rung in der Betreu­ung von Pfle­ge­kin­dern bewog Anne Babi­lon aus Her­ha­gen zur For­de­rung nach einer pra­xis­ge­rech­te­ren Aus­bil­dung von Fami­li­en­rich­tern. Die­se setz­ten sich oft über Gut­ach­ten hin­weg und ent­schei­den nur ver­meint­lich zum Wohl des Kin­des, indem sie urtei­len, ein Kind den Eltern zurück­zu­ge­ben. „Es auf den rech­ten Weg zu brin­gen, es unab­hän­gig und eigen­stän­dig zu machen ist das, was mich antreibt, Kin­der in Pfle­ge zu neh­men. Wenn aber ein vor­he­ri­ges Gut­ach­ten beschei­nigt, dass Eltern nicht erzie­hungs­fä­hig sind, wer­den mei­ne Bemü­hun­gen zu Nich­te gemacht.“

Nach einer gut zwei­stün­di­gen Unter­re­dung for­der­te Mat­thi­as Kerkhoff die Frau­en auf, sich ein­zu­mi­schen und die Kom­mu­nal­po­li­tik mit­zu­prä­gen. Es ist mir sehr lieb, wenn Sie etwas Unru­he in die aktu­el­len Fra­ge­stel­lun­gen her­ein­brin­gen würden!“

Quel­le: Maria Askemper