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Jacka Lölling hofft auf WM in Lake Placid

Jacka Lölling hofft auf WM in Lake Placid und will auch im Gesamtweltcup wieder vorn angreifen: „Die Kugeln sehen schon sehr schön aus“

win­ter­berg-total­lo­kal: Der Blick zurück ist für Jacka Löl­ling zugleich Ansporn für die neue Sai­son. Nach ihrem drit­ten Gesamt­welt­cup-Sieg und dem WM-Titel bei der Pre­miè­re des Mixed-Wett­be­werbs mit Alex Gas­s­ner (BSC Win­ter­berg) in der letz­ten Sai­son will die Ske­le­ton-Pilo­tin der RSG Hoch­sauer­land auch in der neu­en Sai­son wie­der vor­de­re Plät­ze im Welt­cup bele­gen und angrei­fen. „Die Kugeln sehen schon sehr schön aus“, sag­te die 25-Jäh­ri­ge im Gespräch mit der Medi­en­ab­tei­lung des Sport­zen­trums Win­ter­berg (SZW). „Das Feld ist in der Spit­ze aber sehr eng zusam­men­ge­rückt, was auch mit der neu­en Gewichts­re­ge­lung zusam­men­hängt.“ Das Trai­ning läuft für Löl­ling weit­ge­hend nach Plan. Sie hofft, dass der Sai­son-Höhe­punkt, die WM in Lake Pla­cid (USA), trotz der Coro­na-Pan­de­mie statt­fin­den kann. „Lake Pla­cid ist inzwi­schen eine mei­ner Lieb­lings­bah­nen. Ich hät­te Lust, die WM zu fah­ren.“ Die bei­den letz­ten Welt­cups hat­te sie dort gewonnen.

Jacka Lölling im Interview
Jacka Löl­ling im Inter­view VELTINS-Eis­Are­na

SZW: Jacka, wir sind hier im Kraft­raum des Win­ter­ber­ger Gym­na­si­ums, einer NRW-Schu­le, also einer Éli­te-Schu­le des Sports. Wel­che Erin­ne­run­gen hast Du an die­se Schule?

Jacka: Es war eine ver­rück­te, eine gleich­zei­tig wich­ti­ge und schö­ne Zeit an der Schu­le. Ich habe hier 2014 mein Abitur gemacht und im Win­ter­ber­ger Sport­in­ter­nat gewohnt. Die Abitur­fei­er hat teil­wei­se in der alten Turn­hal­le statt­ge­fun­den. Das war rich­tig klas­se. Ich habe schon eine enge Verbindung.

SZW: Bevor wir auf die neue Sai­son ein­ge­hen, wol­len wir die ver­gan­ge­ne Revue pas­sie­ren las­sen. Was steht unter dem Strich?

Jacka: Ins­ge­samt war es kei­ne ein­fa­che, aber im End­ef­fekt eine gute Sai­son. Ich habe den Gesamt-Welt­cup zum drit­ten Mal gewon­nen. Es war eine tur­bu­len­te Ent­schei­dung beim letz­ten Welt­cup in Sigul­da, aber ich habe die Kris­tall­ku­gel geholt. Mit Alex Gas­s­ner habe ich WM-Gold bei der Pre­miè­re des Mixed-Wett­be­werbs gewon­nen. Das war groß­ar­tig, die­ser Wett­be­werb ist ein­fach cool. Ich hof­fe, dass er wei­ter aus­ge­tra­gen wird. Geär­gert habe ich mich über Rang vier im WM-Ein­zel­wett­be­werb. Vier­mal habe ich den glei­chen Feh­ler gemacht. Das war sehr ent­täu­schend, zumal ich auf der Bahn in Alten­berg stets gut zurecht­ge­kom­men bin, dort unte­ren ande­rem mei­nen ers­ten Welt­cup-Sieg errun­gen habe und auch Junio­ren-Welt­meis­te­rin gewor­den bin. Beschäf­tigt hat mich in der letz­ten Sai­son auch und beson­ders die neue Gewichts­re­ge­lung. Die Gewichts­gren­ze liegt für Fah­re­rin und Schlit­ten bei 102 kg. Ich habe mich da teil­wei­se am Limit bewegt. Es war für mich eine gro­ße Umstel­lung von Ren­nen zu Ren­nen. Aber ins­ge­samt hat es gereicht.

SZW: Lass uns den Blick auf die neue Sai­son wer­fen: Wie ist der Stand der Vor­be­rei­tung? Inwie­weit hat Coro­na das Trai­ning beeinflusst?

Jacka: Eigent­lich nicht so viel. Aller­dings muss­ten wir unser Trai­nings­la­ger in Lake Pla­cid als WM-Vor­be­rei­tung nach vier Tagen abrupt abbre­chen. Zu Hau­se gab es dann die Qua­ran­tä­ne­zeit und die Kon­takt­sper­re. Zum Glück hat­ten wir zunächst trai­nings­frei. Zu Beginn der neu­en Trai­nings­pha­se muss­ten wir impro­vi­sie­ren, zum Bespiel mit Wald­läu­fen anstel­le von Läu­fen auf der Bahn. Wir muss­ten auch ein­zeln trai­nie­ren. Der für Mai vor­ge­se­he­ne Lehr­gang wur­de abge­sagt. Als Berufs­sport­ler konn­ten wir aber bald wie­der die Sport­stät­ten nut­zen. Es läuft jetzt wie­der im Grun­de alles nach Plan.

SZW: Wel­che Zie­le hast Du Dir für die neue Sai­son gesetzt?

Jacka: Es ist schwie­rig, kon­kre­te Zie­le zu nen­nen. Die Leis­tungs­dich­te hat zuge­nom­men, das Feld ist extrem zusam­men­ge­rückt. Das hat sich schon in der letz­ten Sai­son ange­deu­tet. Das Podest ist bei jedem Welt­cup hart umkämpft. Ich glau­be, dass die Dich­te noch enger wird, was ver­mut­lich auch mit der neu­en Gewichts­re­ge­lung zusam­men­hängt. Natür­lich möch­te ich wie­der vor­ne mit­mi­schen. Drei­mal habe ich den Gesamt­welt­cup gewon­nen. Nach acht Ren­nen ganz oben im Gel­ben Tri­kot zu ste­hen, ist schon was ganz Beson­de­res. Die Kugeln für den Gesamt­welt­cup sehen schon sehr schön aus.

SZW: Die WM fin­det in die­ser Sai­son in Lake Pla­cid statt, einer wich­ti­gen Sta­ti­on vor Olym­pia 2022 in Peking. Coro­na könn­te die WM unmög­lich machen.

Jacka: Ich hof­fe, dass die WM statt­fin­det. Lake Pla­cid ist eine mei­ner Lieb­lings­bah­nen gewor­den. Ich habe die bei­den letz­ten WC-Ren­nen dort gewon­nen. Lake Pla­cid hat vom Rhyth­mus her einen eige­nen Cha­rak­ter. Ent­we­der man hasst die Bahn oder man liebt sie. Ich habe sie frü­her eher gehasst. Wenn man den Rhyth­mus raus­hat, dann macht es Rie­sen­spaß. Ich hät­te gro­ße Lust, die WM zu fahren.

SZW: Jacka, vie­len Dank für das Gespräch und alles Gute für die neue Saison.

Wir bedan­ken uns für das Inter­view bei Jac­que­line Löl­ling. Das gesam­te Inter­view mit ihr ist auf You­tube und auch als Pod­cast in den gän­gi­gen Por­ta­len zu finden.

You­tube­Ka­nal: VELTINS-Eis­Are­na
Pod­cast­Ka­nal: Sport­ma­nia

Quel­le:

Quel­le: San­dra Schmitt – VELTINS-EisArena