Spätes Babyglück : Mütter im Hochsauerlandkreis werden immer älter

Durchschnittsalter der Mütter im Hochsauerlandkreis bei der Geburt auf 31 Jahre gestiegen – Spätgebärende haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko – Vorsorgeuntersuchungen helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen

win­ter­berg-total­lo­kal : Im Hoch­sauer­land­kreis ist das Durch­schnitts­al­ter der Müt­ter bei der Geburt eines Kin­des auf 31 Jah­re (2019) gestie­gen, 2009 lag es noch bei 30,2 Jah­re. Nach aktu­el­len Zah­len des Lan­des­be­triebs IT​.NRW war die höchs­te Gebur­ten­häu­fig­keit im Hoch­sauer­land­kreis bei 30- bis 34-jäh­ri­gen Frau­en zu beob­ach­ten : 2019 wur­den in die­ser Alters­grup­pe 843 von ins­ge­samt 2208 Babys zur Welt gebracht. Bei den 35- bis 39-jäh­ri­gen Müt­tern waren es 398 Gebur­ten, bei 66 Babys war die Mut­ter bei der Geburt 40 Jah­re oder älter. In 2019 wur­den somit ins­ge­samt 1307 (59,2 Pro­zent) aller Kin­der von Müt­tern ab 30 Jah­re geboren.

„Damit haben mehr als die Hälf­te der Babys im Hoch­sauer­land­kreis eine Mut­ter, die bereits 30 oder älter ist“, so Ste­fa­nie Wei­er von der Kran­ken­kas­se IKK clas­sic. „Gegen ein spä­tes Mut­ter­glück spricht natür­lich grund­sätz­lich nichts, aller­dings steigt sta­tis­tisch gese­hen das Kom­pli­ka­ti­ons­ri­si­ko bei Spät­ge­bä­ren­den“, so Wei­er weiter.

Je älter die wer­den­de Mut­ter, des­to höher ist die Wahr­schein­lich­keit einer Fehl­bil­dung des Kin­des oder vor­zei­ti­ger Blu­tun­gen. Außer­dem tre­ten bei wer­den­den Müt­tern über 30 häu­fi­ger erhöh­te Blut­zu­cker­wer­te wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf. Mitt­ler­wei­le ent­wi­ckeln etwa fünf Pro­zent aller schwan­ge­ren Frau­en im Lau­fe ihrer Schwan­ger­schaft einen Schwan­ger­schafts­dia­be­tes (Gesta­ti­ons­dia­be­tes). Er zählt zu den häu­figs­ten schwan­ger­schafts­be­glei­ten­den Erkrankungen.

„Da die­se Stö­rung des Zucker­stoff­wech­sels sel­ten Beschwer­den ver­ur­sacht, wird sie ohne Test kaum ent­deckt“, so Wei­er. Unbe­han­delt kann sie jedoch ernst­haf­te Fol­gen für die Gesund­heit von Mut­ter und Kind haben. So sind Kin­der von Frau­en mit Schwan­ger­schafts­dia­be­tes im Durch­schnitt etwas schwe­rer, was eine ver­zö­ger­te Geburt nach sich zie­hen kann. Bei erhöh­tem Blut­zu­cker wäh­rend der Schwan­ger­schaft steigt zudem das Risi­ko für Prä­ek­lamp­sie, eine sel­te­ne Schwan­ger­schafts­er­kran­kung, die stei­gen­den Blut­druck und Was­ser­ein­la­ge­run­gen im Kör­per der Mut­ter verursacht.

„Dar­um ist es so wich­tig, dass Schwan­ge­re alle von den Kran­ken­kas­sen ange­bo­te­nen Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen wahr­neh­men, zu denen auch ein Test auf Schwan­ger­schafts­dia­be­tes gehört. So kön­nen Krank­hei­ten und Kom­pli­ka­tio­nen schnell erkannt und behan­delt wer­den“, betont Weier

Foto : © IKK classic

Quel­le : Ste­fa­nie Wei­er – Pres­se­stel­le Westfalen-Lippe

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