Zahl der Fettleibigen im Osten am höchsten

Adipositas : 40 Prozent mehr Frauen betroffen – Negativer Einfluss durch Corona-Krise

win­ter­berg-total­lo­kal : Die Stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung mit Blick auf weni­ger Zucker, Fett und Salz in Fer­tig­pro­duk­ten stößt vor allem bei Ver­brau­cher­schüt­zern und Medi­zi­nern auf Kri­tik. Sie for­dern weit dras­ti­sche­re Maß­nah­men als ein frei­wil­li­ges Umden­ken der Her­stel­ler. Offen­bar zu recht, wie eine Daten­ana­ly­se der KKH Kauf­män­ni­sche Kran­ken­kas­se zeigt. Dem­nach ist der Anteil der Ver­si­cher­ten, bei denen eine Fett­lei­big­keit (Adi­po­si­tas) ärzt­lich dia­gnos­ti­ziert wur­de, von 2008 auf 2018 deutsch­land­weit um mehr als 36 Pro­zent gestie­gen. Und Grün­de dafür sind eben unter ande­rem schlech­te Ernäh­rung und zu wenig Bewegung.

Im Osten der Repu­blik ist die Zahl der Fett­lei­bi­gen am höchs­ten, allen vor­an in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen-Anhalt. Dort lebt rund jeder Sieb­te mit einer ent­spre­chen­den Dia­gno­se. Es fol­gen Bran­den­burg, Sach­sen, Ber­lin und Thü­rin­gen. In Ham­burg hin­ge­gen gibt es die wenigs­ten Adi­po­si­tas-Pati­en­ten (8,6 Pro­zent). Die KKH-Aus­wer­tung zeigt dar­über hin­aus, dass im Bun­des­durch­schnitt rund 40 Pro­zent mehr Frau­en betrof­fen sind als Männer.

Bun­des­län­der mit dem höchs­ten Anteil 2018

  1. Meck­len­burg-Vor­pom­mern (14,2 Prozent)
  2. Sach­sen-Anhalt (13,7 Prozent)
  3. Bran­den­burg (12,3 Prozent)

Bun­des­län­der mit dem gerings­ten Anteil 2018 

  1. Ham­burg (8,6 Prozent)
  2. Baden-Würt­tem­berg (9 Prozent)
  3. Bay­ern / Saar­land (9,3 Prozent)

Die Gefah­ren, die eine Fett­lei­big­keit mit sich bringt, wer­den ange­sichts der Bedro­hung durch das Coro­na-Virus der­zeit häu­fig unter­schätzt. Adi­po­si­tas und Begleit­erkran­kun­gen wie Dia­be­tes Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2, Herz-Kreis­lauf-Lei­den & Co. sind aber für eine Viel­zahl von Todes­fäl­len ver­ant­wort­lich. Und gera­de jetzt kön­nen Kon­takt­be­schrän­kun­gen und Home­of­fice die Ver­hal­tens­wei­sen bezüg­lich Ernäh­rung und Bewe­gung ein­mal mehr in eine inak­ti­ve Rich­tung len­ken. Vor allem Men­schen, die sich vor der Coro­na-Kri­se gera­de erst für eine Umstel­lung ihrer Lebens­wei­se ent­schie­den haben, es gera­de erst geschafft haben, Bewe­gung und gesun­de Ernäh­rung in ihren All­tag zu inte­grie­ren, könn­ten einen Rück­fall erlei­den. Denn wer erst kurz vor der Kri­se eine sozia­le Grup­pe gefun­den hat, die ihn beim Trai­ning oder bei der Umstel­lung der Ernäh­rung unter­stützt, wird gro­ße Mühe haben, das Gan­ze zu reak­ti­vie­ren, sobald Sport­stät­ten wie­der geöff­net und Grup­pen­ak­ti­vi­tä­ten wie­der mög­lich sind. Das gilt beson­ders für älte­re Men­schen, die sich nicht mehr so schnell umstel­len können.

Je älter, des­to schwie­ri­ger ist dar­über hin­aus die Gewichts­ab­nah­me. So zeigt auch die KKH-Aus­wer­tung, dass der Anteil der Fett­lei­bi­gen mit dem Alter deut­lich zunimmt. Den größ­ten Anteil ver­zeich­net die Kas­se unter den 65- bis 79-Jäh­ri­gen. Rund jeder Sechs­te in die­ser Alters­grup­pe ist betrof­fen. Den größ­ten Anstieg mit rund 78 Pro­zent hin­ge­gen regis­triert die KKH bei den ab 80-Jährigen.

„Bewe­gungs­man­gel kann nicht nur Über­ge­wicht und dra­ma­ti­sche Begleit­erkran­kun­gen zur Fol­ge haben, son­dern auch die kör­per­li­che Fit­ness und Koor­di­na­ti­on nega­tiv beein­flus­sen“, warnt Chris­ti­an Kla­me­th vom KKH-Ser­vice­team in Pader­born. Des­halb sei jede noch so klei­ne Bewe­gung sinn­voll, und sei es, beim Tele­fo­nie­ren auf- und abzu­ge­hen. Wer sich trotz Kon­takt­be­schrän­kun­gen nicht allein bewe­gen will, kann auf Online­kur­se, Chats mit Gleich­ge­sinn­ten und Fit­ness-DVDs zurück­grei­fen. Bewe­gung an der fri­schen Luft ist außer­dem wich­tig und auch in Zei­ten von Coro­na mög­lich. „Spa­zie­ren­ge­hen zum Bei­spiel ist eine Art Ganz­kör­per­trai­ning, das sowohl Aus­dau­er und Kraft als auch die Koor­di­na­ti­on för­dert“, erläu­tert Klameth.

KKH Online-Pro­gram­me zu Ernäh­rung und Bewegung

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit rund 1,7 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portrait

Quel­le : KKH Kauf­män­ni­sche Krankenkasse

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