Wir brauchen einen Schutzschirm für unsere Kommunen

Die Corona-Krise hat massive Konsequenzen für die Haushalte von Städten und Gemeinden.

win­ter­berg-total­lo­kal : Das gilt auch für den Hoch­sauer­land­kreis. Die NRW-Lan­des­grup­pe in der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on hat dazu ges­tern den Beschluss : „Wir brau­chen einen Schutz­schirm für unse­re Kom­mu­nen“ verabschiedet.

„Wir wer­den unse­re Kom­mu­nen mit der finan­zi­el­len Bewäl­ti­gung die­ser Kri­se nicht allei­ne las­sen. Der Bund und das Land NRW müs­sen jetzt gemein­sam die Hand­lungs­fä­hig­keit unse­rer Kom­mu­nen sichern. Unse­re Kom­mu­nen sind sys­tem­re­le­vant. Die Ver­ant­wort­li­chen und Beschäf­tig­ten ver­die­nen Respekt und Dank – und ganz sicher kei­ne Schuld­zu­wei­sun­gen des Minis­ter­prä­si­den­ten“, erklärt der Sau­er­län­der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te, Dirk Wiese.

Im Beschluss­text heißt es : „Auf der einen Sei­te bre­chen bei allen Steu­er­ar­ten, vor allem der Gewer­be­steu­er, die Ein­nah­men weg, wäh­rend gleich­zei­tig die Aus­ga­ben für Sozi­al­leis­tun­gen oder Gesund­heits­schutz stei­gen. Aktu­el­len Berech­nun­gen zufol­ge dro­hen den Kom­mu­nen Steu­er­min­der­ein­nah­men von rund 18 Mil­li­ar­den Euro und zusätz­li­che Aus­ga­ben von rund 6 Mil­li­ar­den Euro. Die­se Ent­wick­lung für das Jahr 2020 wird sich in den Fol­ge­jah­ren in erheb­li­cher Grö­ßen­ord­nung wie­der­ho­len“. Die NRW-Lan­des­grup­pe for­dert daher ein Sofort­pro­gramm für die Kom­mu­nen. In ers­ter Linie sei das die Auf­ga­be der Län­der, aber auch der Bund ste­he hier in der Ver­ant­wor­tung. Dirk Wie­se sagt : „Wir müs­sen die Kom­mu­nen von den zusätz­li­chen Sozi­al­aus­ga­ben ent­las­ten und ihre Auf­ga­ben in der Gesund­heits­ver­sor­gung stärken.“

Die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen der Kri­se wür­den alle Kom­mu­nen tref­fen, beson­ders hart aber die struk­tur­schwächs­ten Kom­mu­nen. Wie­se betont daher : „Wir brau­chen des­halb gera­de jetzt eine nach­hal­ti­ge Rege­lung der Alt­schul­den und unter­stüt­zen Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz auf sei­nem Weg, hoch­ver­schul­de­ten Städ­ten und Gemein­den die Schul­den zu erlas­sen. Armin Laschet muss end­lich sei­nen Wor­ten im eige­nen Land Taten fol­gen las­sen und dem Wider­stand in Rei­hen von CDU und CSU in NRW und im Bund entgegentreten.“

Die Län­der sei­en ver­fas­sungs­recht­lich beson­ders in der Pflicht. Für NRW heißt dies auch aus Sicht des SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten, Dirk Wie­se : „Die Kom­mu­nen brau­chen jetzt kurz­fris­tig Mit­tel aus dem Son­der­ver­mö­gen des Lan­des und eine bes­se­re finan­zi­el­le Aus­stat­tung über das Gemein­de­fi­nan­zie­rungs­ge­setz. Das Land NRW muss zudem die Kos­ten für das Aus­set­zen von Betreu­ungs­ge­büh­ren über­neh­men, um Kom­mu­nen und Eltern nicht noch stär­ker zu belas­ten und sei­ner Pflicht zur Unter­stüt­zung von Fami­li­en, Kin­dern und Jugend­li­chen vor Ort durch eine ver­stärk­te För­de­rung Rech­nung tra­gen. Zur Ent­las­tung der Fami­li­en for­dern wir zudem, die Sofort­hil­fe im Zuge des Infek­ti­ons­schutz­ge­setz zu ent­fris­ten und die Zah­lun­gen ana­log aktu­el­ler und künf­ti­ger Ver­bes­se­run­gen beim Kurz­ar­bei­ter­geld anzuheben.“

Ein beson­de­res Augen­merk legt der Beschluss der NRW-Lan­des­grup­pe in der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on auf die Lage der kom­mu­na­len Unter­neh­men und die Fol­gen für die Wirt­schaft. Dazu sagt Dirk Wie­se : „In Abstim­mung mit dem Bund muss das Land den Kom­mu­nen und den kom­mu­na­len Unter­neh­men daher einen neu­en und ein­fa­chen Weg zur Kre­dit­ver­sor­gung und Liqui­di­täts­si­che­rung ermög­li­chen. Flug­hä­fen, Mes­sen, Ver­an­stal­tungs­zen­tren und Kul­tur­ein­rich­tun­gen sind zudem beson­ders betrof­fen und haben über einen län­ge­ren Zeit­raum hohe Ein­nah­me­aus­fäl­le. Daher müs­sen kom­mu­na­le Unter­neh­men, die in die­sen Wirt­schafts­sek­to­ren tätig sind, auch die Mit­tel des Wirt­schafts­sta­bi­li­sie­rungs­fond sowie bran­chen­spe­zi­fi­sche Hilfs­maß­nah­men des Bun­des und der Län­der in Anspruch neh­men können.

Wie­se betont abschlie­ßend : „Wir müs­sen den erneu­ten Auf­stieg der Kom­mu­nen schon jetzt so unter­stüt­zen, dass der gesell­schaft­li­che Zusam­men­halt aus­ge­baut und Sta­bi­li­tät und Wider­stands­kraft in Kri­sen­si­tua­tio­nen wie Pan­de­mien oder Kli­ma­ka­ta­stro­phen gestärkt wird.“

Bild : @urban

Quel­le : Dirk Wiese

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