Kommunale Spitzenverbände zum NRW-Pandemiegesetz

Kommunen müssen bei Ausstiegsschritten aus dem Corona-Krisenmodus einbezogen werden

win­ter­berg-total­lo­kal : Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de in NRW for­dern eine ange­mes­se­ne Betei­li­gung bei den Über­le­gun­gen, die Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Coro­na-Pan­de­mie wie­der schritt­wei­se zu lockern. Und sie wol­len noch stär­ker und frü­her in die Ent­schei­dungs­pro­zes­se bei der Bekämp­fung der Pan­de­mie ein­be­zo­gen wer­den. Zudem beto­nen sie, dass alle kom­mu­na­len Ämter wei­ter­hin enga­giert arbei­ten, wenn auch unter Wah­rung des Infektionsschutzes.

Die Gesund­heit der Men­schen muss höchs­te Prio­ri­tät haben“, sagen der Vor­sit­zen­de des Städ­te­ta­ges NRW, Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Hun­ste­ger-Peter­mann (Stadt Hamm), und die Prä­si­den­ten des Land­kreis­ta­ges NRW und des Städ­te- und Gemein­de­bun­des NRW, Land­rat Tho­mas Hen­de­le (Kreis Mett­mann) und Bür­ger­meis­ter Roland Schä­fer (Stadt Berg­ka­men). Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de NRW begrü­ßen das Han­deln der Lan­des­re­gie­rung, um die Coro­na-Pan­de­mie schnell und kon­se­quent zu bewäl­ti­gen. „Die aktu­el­le Situa­ti­on erfor­dert außer­ge­wöhn­li­che Maß­nah­men. Die Kom­mu­nen müs­sen aller­dings noch stär­ker und frü­her in die Ent­schei­dungs­pro­zes­se bei der Bekämp­fung der Pan­de­mie ein­be­zo­gen wer­den“, for­dern Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schä­fer. Vor allem das Minis­te­ri­um für Arbeit, Gesund­heit und Sozia­les wer­de dar­um gebe­ten, sich im Vor­feld von Ent­schei­dun­gen mit der kom­mu­na­len Sei­te aus­zu­tau­schen, um die Pra­xis­taug­lich­keit der Maß­nah­men sicherzustellen.

Anläss­lich der Bera­tung des Gesetz­ent­wurfs zur Bewäl­ti­gung der Coro­na-Pan­de­mie in NRW im Land­tag beto­nen die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de, dass es wich­tig sei, Lan­des­ge­set­ze anzu­pas­sen, um die Hand­lungs­fä­hig­keit der Behör­den zu sichern und die Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus wei­ter einzudämmen.

Kom­mu­na­le Ämter sind wei­ter­hin handlungsfähig

Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de in NRW beto­nen ein­hel­lig : „Die Städ­te, Krei­se und Gemein­den tun alles, um wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie die Gesund­heit der Men­schen zu schüt­zen und ihre Ver­sor­gung in wich­ti­gen Berei­chen zu sichern. Neben dem ärzt­li­chen und dem Pfle­ge­per­so­nal leis­ten auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in den kom­mu­na­len Ver­wal­tun­gen und bei den kom­mu­na­len Ver­sor­gern sowie nicht zuletzt die Ret­tungs- und Ein­satz­kräf­te ihr Bes­tes, um die­se Kri­se zu meistern.“

Die Ver­bän­de stel­len zugleich fest : „Dar­über hin­aus arbei­ten alle kom­mu­na­len Ämter wei­ter inten­siv, um die vie­len ande­ren wich­ti­gen Auf­ga­ben der Ver­wal­tun­gen zu erfül­len. Aber auch hier hat die Wah­rung des Infek­ti­ons­schut­zes höchs­te Prio­ri­tät. Daher arbei­ten Tei­le der Ver­wal­tun­gen im Home­of­fice und vie­le Dienst­leis­tun­gen sind aus­schließ­lich nach tele­fo­ni­scher bzw. Online-Ter­min­ver­ein­ba­rung möglich.“

Kom­mu­nen bei Pla­nung einer Aus­stiegs­stra­te­gie einbeziehen

Die Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Coro­na-Pan­de­mie ver­lan­gen allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern viel ab. Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de wer­ben wei­ter­hin um Geduld und begrü­ßen, dass bei der über­aus gro­ßen Mehr­heit die Ein­schrän­kun­gen auf Ver­ständ­nis sto­ßen. „Wir müs­sen aber auch bald Per­spek­ti­ven auf­zei­gen, wie lan­ge die Maß­nah­men dau­ern und wie es wei­ter geht. Bei den Über­le­gun­gen, wie bestimm­te Bran­chen, Dienst­leis­tun­gen und Ange­bo­te in den Kom­mu­nen wie­der hoch­ge­fah­ren wer­den kön­nen, müs­sen die Kom­mu­nen früh­zei­tig betei­ligt wer­den“, unter­strei­chen Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schäfer.

Dank an das Per­so­nal in Kran­ken­häu­sern, Arzt­pra­xen und Pflegeeinrichtungen

„Das Per­so­nal in Kran­ken­häu­sern, Arzt­pra­xen und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen leis­tet in der Coro­na-Kri­se her­vor­ra­gen­de Arbeit unter schwers­ten Bedin­gun­gen. Dafür gebührt all die­sen Men­schen unser gro­ßer Dank“, beto­nen die Spit­zen der kom­mu­na­len Ver­bän­de in NRW. Den Man­gel an Schutz­klei­dung und Atem­schutz­mas­ken sehen sie mit Sor­ge. Sie rufen daher Bund und Land auf, die Ver­sor­gung sicherzustellen.

Kom­mu­nen tre­ten in finan­zi­el­le Vorleistung

„Schließ­lich müs­sen wir mit dem Land über die finan­zi­el­len Fol­gen der Coro­na-Kri­se für die Kom­mu­nen reden. Die Kom­mu­nen ver­zeich­nen mas­si­ve Ein­brü­che bei den Steu­er­ein­nah­men. Zudem mobi­li­sie­ren Städ­te, Krei­se und Gemein­den erheb­li­che zusätz­li­che Mit­tel für ihre Kri­sen­stä­be, Gesund­heits- und Ord­nungs­äm­ter sowie Kran­ken­häu­ser. Sie über­neh­men aber auch antei­lig Eltern­bei­trä­ge für Betreu­ungs­an­ge­bo­te, tra­gen stei­gen­de Sozi­al­las­ten und stüt­zen Struk­tu­ren in ver­schie­de­nen Berei­chen, die bei den Hilfs­pro­gram­men des Bun­des durchs Ras­ter fal­len. Wir tre­ten in Vor­leis­tung und ver­an­las­sen alle not­wen­di­gen Maß­nah­men schnell und unbü­ro­kra­tisch. Unab­ding­bar hier­für wird im Gegen­zug ein umfas­sen­der Ret­tungs­schirm für die Kom­mu­nal­fi­nan­zen von Bund und Land sein“, so die Prä­si­den­ten der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de NRW.

Quel­le : Hei­ke Schütz­mann – Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen

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