Peter Liese zum Coronavirus : „Die nächsten Tage entscheiden über Katastrophe oder Sieg“

Die Ausbreitung des Coronavirus in unserer Region macht dem südwestfälischen CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese große Sorgen.

win­ter­berg-total­lo­kal : Seit Wochen warnt er in den sozia­len Medi­en und in Medi­en­mit­tei­lun­gen vor der Gefahr und steht im inten­si­ven Kon­takt mit Euro­päi­schen Kom­mis­si­on, Bun­des- und Lan­des­re­gie­rung, Robert-Koch-Insti­tut und Exper­ten, um auf allen Ebe­nen der Poli­tik das Rich­ti­ge zu tun. Lie­se warnt die Men­schen in Süd­west­fa­len drin­gend davor, die rela­tiv nied­ri­gen bestä­tig­ten Fall­zah­len als Anlass zur Sor­ge­lo­sig­keit zu sehen. „Gefähr­lich ist die Dyna­mik und wir müs­sen davon aus­ge­hen, dass es eine hohe Dun­kel­zif­fer gibt, weil nicht jeder getes­tet wird oder getes­tet wer­den kann. Vie­le über­tra­gen das Virus ohne über­haupt etwas zu mer­ken“, so der Medi­zi­ner. Beson­ders dra­ma­tisch ist die Geschwin­dig­keit der Aus­brei­tung in sei­nem Hei­mat­kreis Hoch­sauer­land. „Am Diens­tag den 10. März hat­ten wir den ers­ten bestä­tig­ten Fall. Jetzt sind es schon 85 und fast jede Stun­de kom­men neue Fäl­le hin­zu. Inner­halb von elf Tagen wer­den es 90-mal so vie­le Fäl­le. Wenn sich das Virus in die­ser Geschwin­dig­keit wei­ter­ver­brei­tet, könn­ten theo­re­tisch schon in weni­ger als drei Wochen alle 260.000 Ein­woh­ner des Hoch­sauer­land­krei­ses befal­len sein. Und wenn nur 1 % davon im Kran­ken­haus behan­delt wer­den müss­te, wäre das schon eine rie­si­ge Kata­stro­phe. Natür­lich ist dies eine theo­re­ti­sche Rech­nung, aber es zeigt mit wel­cher Geschwin­dig­keit wir es zu tun haben“, des­we­gen appel­liert Lie­se drin­gendst an alle, die Gefahr nicht zu unterschätzen.

Gleich­zei­tig macht der Hoff­nung. In der chi­ne­si­schen Stadt Wuhan ist die Aus­brei­tung des Virus gestoppt wor­den. Am Don­ners­tag mel­de­te Wuhan null neue Infek­ti­on. „Ich bin immer sehr skep­tisch was Infor­ma­tio­nen aus Chi­na angeht, aber ich weiß aus zuver­läs­si­ger Quel­le, dass Chi­na schon medi­zi­ni­sche Gerä­te und Schutz­mas­ken nach Euro­pa, zum Bei­spiel nach Ita­li­en, bringt und dass sogar Ärz­te aus Chi­na in Euro­pa hel­fen. Dies ist ein kla­res Indiz dafür, dass die Zah­len stim­men, d.h. also mit dras­ti­schen Maß­nah­men kön­nen wir die Ver­brei­tung des Virus stop­pen und wären dann viel­leicht in eini­gen Wochen schon da, wo Wuhan jetzt ist, bei null Neu­in­fek­tio­nen. Dafür muss aber wirk­lich jeder mit­ma­chen :  Abstand hal­ten, Hän­de waschen und so wei­ter“, so Lie­se. Der gelern­te Arzt beton­te noch mal, dass es für alle, die nicht in Qua­ran­tä­ne sind, nicht erfor­der­lich ist, in den eige­nen vier Wän­den zu blei­ben. “Wir haben in unse­rer Regi­on den gro­ßen Vor­teil, dass die meis­ten Men­schen, wenn sie das Haus ver­las­sen, nicht unbe­dingt mit ande­ren in Kon­takt kom­men. Man kann, wenn nicht die Gefahr besteht ande­ren zu nahe zu kom­men, durch­aus spa­zie­ren gehen, Fahr­rad­fah­ren oder wan­dern und man kann mit sei­nen eige­nen Kin­dern, mit denen man ohne­hin zusam­men­lebt, auch im Frei­en spie­len. Man muss aber auf Distanz zu allen ande­ren gehen“, beton­te Lie­se. Vor­sor­ge­maß­nah­me sei­en not­wen­dig, auch um die Kapa­zi­tät des Gesund­heits­we­sens nicht zu über­las­ten. Lie­se bedank­te ich bei Pfle­gern, Ärz­ten und ande­ren, die sich um Kran­ke küm­mern. „Aber wir wer­den auch mit jeder Woche, die wir die Aus­brei­tung des Virus ver­lang­sa­men kön­nen, bes­se­re The­ra­pie bekom­men. Die Euro­päi­sche Arz­nei­mit­tel­agen­tur koor­di­niert die Heil­ver­su­che, die über­all in Euro­pa statt­fin­den und natür­lich arbei­ten wir mit Hoch­druck an einem Impf­stoff“, so Lie­se abschließend.

 

Quel­le : Dr. Peter Lie­se MdEP

 

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