Lavendel ‒ Meister unter den Heilpflanzen

 

Arzneipflanze des Jahres 2020 ist ein Allrounder für die Gesundheit

 

win­ter­berg-total­lo­kal : Laven­del hat vie­le Gesich­ter – ob als Zier­pflan­ze in Gär­ten, als Küchen­kraut oder Mit­tel gegen Mot­ten in Wäsche­schrän­ken und Spin­nen in Wohnräumen.

Beson­ders her­vor­zu­he­ben sind jedoch die Heil­mit­tel-Qua­li­tä­ten die­ser ursprüng­lich im Mit­tel­meer­raum behei­ma­te­ten Pflan­ze, die seit der Anti­ke als natür­li­ches Arz­nei­mit­tel ein­ge­setzt wird. Kein Wun­der, dass sie der Stu­di­en­kreis “Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Arz­nei­pflan­zen­kun­de” aus Würz­burg zur Arz­nei­pflan­ze 2020 kürte.

„Der ech­te Laven­del ist eine der wir­kungs­volls­ten Heil­pflan­zen und wis­sen­schaft­lich mit am bes­ten erforscht“, erklärt Apo­the­ker Sven Sei­ßel­berg von der KKH Kauf­män­ni­sche Kran­ken­kas­se. „Zu sei­nen Inhalts­stof­fen zäh­len das äthe­ri­sche Laven­del­öl, Fla­vo­no­ide, Cuma­ri­ne und Gerb­stof­fe. Die­ser Mix sorgt für eine beacht­li­che Palet­te an Wir­kungs­wei­sen für unse­re Gesund­heit.“ Laven­del ist zum Bei­spiel ein ech­tes Anti-Stress-Mittel.

Er wirkt beru­hi­gend und ent­span­nend und kann daher gegen Ner­vo­si­tät, inne­re Unru­he und Stress hel­fen sowie auch bei Schlaf­stö­run­gen, die bei­spiels­wei­se durch psy­chi­sche Belas­tun­gen her­vor­ge­ru­fen wer­den. „Die Haupt-Anwen­dungs­ge­bie­te von Laven­del, spe­zi­ell dem äthe­ri­schen Laven­del­öl, lie­gen heu­te im psy­chi­schen Bereich“, sagt Sven Seißelberg.

„Das ist auch sei­nen angst­lö­sen­den und anti­de­pres­si­ven Eigen­schaf­ten zu ver­dan­ken. Daher wird Laven­del unter ande­rem gegen Ängs­te, Panik­at­ta­cken sowie leich­te For­men von Depres­sio­nen ein­ge­setzt.“ Fer­ner wirkt das natür­li­che Heil­mit­tel ent­zün­dungs­hem­mend, anti­bak­te­ri­ell und antiviral.

Der ech­te Laven­del (Lavan­du­la angusti­fo­lia) ist ein zuge­las­se­nes Arz­nei­mit­tel und in Apo­the­ken als äthe­ri­sches Öl, in Form von Kap­seln, Bädern und Tee erhält­lich. Dane­ben ist Laven­del auch in Fer­tig­arz­nei­mit­teln ent­hal­ten wie Sal­ben für Wund- und Narbenbehandlung.

Laven­del-Pra­xis-Tipps

  • Bei Anspan­nung und nerv­li­chen Erschöp­fungs­zu­stän­den wirkt ein Laven­del­öl­bad beru­hi­gend und ent­span­nend. Es bie­tet sich auch bei Ein­schlaf­stö­run­gen an.
  • Eben­falls hilf­reich bei Schlaf­stö­run­gen kann ein mit äthe­ri­schem Laven­del­öl beträu­fel­tes Tuch oder ein mit Laven­del­blü­ten gefüll­tes Stoff­säck­chen sein, das neben das Kopf­kis­sen gelegt wird.
  • Wer sich durch einen Sturz zum Bei­spiel auf Asphalt eine offe­ne Wun­de an der Hand oder am Knie zuzieht, kann etwas Laven­del­öl auf die Stel­le träu­feln. Das redu­ziert das Ein­drin­gen von Kei­men und för­dert die Wundheilung.
  • Gegen Kopf­schmer­zen kön­nen ein paar Trop­fen Öl auf die Schlä­fen auf­ge­tra­gen hel­fen, alter­na­tiv Tee aus fri­schen oder getrock­ne­ten Blü­ten. Dazu einen Tee­löf­fel Laven­del­blü­ten mit kochen­dem Was­ser über­gie­ßen, abge­deckt etwa fünf bis sie­ben Minu­ten zie­hen las­sen und nach Bedarf mit einem Löf­fel Honig verfeinern.

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft und Still­zeit soll­te äthe­ri­sches Laven­del­öl nicht ange­wen­det wer­den, da hier­zu noch kei­ne aus­rei­chen­den Stu­di­en­ergeb­nis­se vor­lie­gen. Das­sel­be gilt für Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jahren.

Quel­le : Patri­cia Denk­mann  – KKH Kauf­män­ni­sche Krankenkasse

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