Rekordverdächtig : Beschäftigte immer länger krank

 

Im Ländervergleich schneidet Nordrhein-Westfalen 2019 eher schlecht ab

 

win­ter­berg-total­lo­kal : Hus­ten, Schnup­fen, Rücken : Arbeit­neh­mer in Nord­rhein-West­fa­len sind immer län­ger krank­ge­schrie­ben. Die durch­schnitt­li­che Fehl­zeit pro Krank­heits­fall stieg 2019 laut einer Aus­wer­tung der KKH Kauf­män­ni­sche Kran­ken­kas­se auf ein Rekord­ni­veau. Dem­nach fie­len Beschäf­tig­te durch­schnitt­lich 15,9 Tage pro Jahr im Job aus. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind das 0,8 Tage mehr, im Ver­gleich zu 2015 ist das ein Plus von 1,4 Tagen. Die Ana­ly­se zeigt außer­dem, dass Frau­en in Nord­rhein-West­fa­len offen­bar deut­lich häu­fi­ger krank sind : Sie fehl­ten im ver­gan­ge­nen Jahr durch­schnitt­lich 5,6 Pro­zent ihrer Soll­ar­beits­zeit, ihre männ­li­chen Kol­le­gen dage­gen nur 4,3 Prozent.

 

Der Bun­des­län­der­ver­gleich

Laut KKH-Sta­tis­tik war 2019 der Kran­ken­stand in Sach­sen-Anhalt mit 6,4 Pro­zent am höchs­ten, in Ham­burg und Baden-Würt­tem­berg dage­gen am nied­rigs­ten. Dort fehl­ten Beschäf­tig­te nur 4,1 Pro­zent ihrer Soll­ar­beits­zeit. Spit­zen­rei­ter in Sachen durch­schnitt­li­che Krank­heits­dau­er ist das Saar­land mit 17,4 Tagen, gefolgt von Nord­rhein-West­fa­len und Bran­den­burg mit je 15,9 Tagen. Bay­ern schnei­det mit der kür­zes­ten Fehl­zeit (im Schnitt 13,9 Tage) am bes­ten ab. „Ein mög­li­cher Grund für die­se Unter­schie­de ist die Job­struk­tur in den jewei­li­gen Regio­nen“, erläu­tert Chris­ti­an Kla­me­th vom KKH-Ser­vice­team in Pader­born. So wer­den Men­schen bei­spiels­wei­se häu­fi­ger krank, wenn sie kör­per­lich anstren­gen­de Arbei­ten erle­di­gen. Auch die Arbeits­lo­sen­quo­te, die etwa im Osten nach wie vor höher ist, spielt eine Rolle.

Beschäftigte immer länger krank
Beschäf­tig­te immer län­ger krank

Die Krank­heits­ur­sa­chen

Die meis­ten Krank­heits­fäl­le regis­trier­te die KKH im Jahr 2019 auf­grund von Atem­wegs­in­fek­ten wie Erkäl­tun­gen und Grip­pe, gefolgt von Lei­den des Mus­kel-Ske­lett-Sys­tems und Magen-Darm-Erkran­kun­gen. Am längs­ten fie­len Mit­ar­bei­ter wegen der Dia­gno­se Krebs (durch­schnitt­lich 68,6 Tage) und psy­chi­scher Lei­den (40,3 Tage) aus.

 

Erläu­te­run­gen zur Datenanalyse :

Aus­ge­wer­tet wur­de die Zahl der Kalen­der­ta­ge mit ärzt­li­chem Attest von pflicht- und frei­wil­lig ver­si­cher­ten Mit­glie­dern der KKH Kauf­män­ni­sche Kran­ken­kas­se, neu für das Jahr 2019 – ohne Arbeits­lo­se und Rent­ner. Der Kran­ken­stand beschreibt das Ver­hält­nis von Soll­ar­beits­ta­gen und Arbeits­ta­gen, an denen Beschäf­tig­te krank­ge­schrie­ben sind. Beträgt der Kran­ken­stand in einem Bun­des­land bei­spiels­wei­se 5 Pro­zent, fehl­ten Arbeit­neh­mer dort im Schnitt 5 Pro­zent ihrer Soll­ar­beits­zeit. Die Krank­heits­dau­er beschreibt hin­ge­gen die durch­schnitt­li­che Fehl­zeit pro Krankheitsfall.

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,7 Millionen Versicherten insgesamt und rund 323.000 Versicherten in Nordrhein-Westfalen.

Quel­le : Patri­cia Denk­mann  – KKH Kauf­män­ni­sche Krankenkasse

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