Das Weihnachtsfest von “Theodor Storm”

Das Weih­nachts­fest

Vom Him­mel bis in die tiefs­ten Klüfte
ein mil­der Stern herniederlacht ;
vom Tan­nen­wal­de stei­gen Düfte
und ker­zen­hel­le wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die lie­be Weihnachtszeit !
Ich höre fern­her Kirchenglocken,
in mär­chen­stil­ler Herrlichkeit.

Ein from­mer Zau­ber hält mich nieder,
anbe­tend, stau­nend muß ich stehn,
es sinkt auf mei­ne Augenlider,
ich fühl’s, ein Wun­der ist geschehn.

Theo­dor Storm (1817–1888)
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