Winterberg-Totallokal : Ulrich Lange ist im Alter von 74 Jahren verstorben / Der Grönebacher hat große Verdienste um die Wanderregion Winterberg
winterberg-totallokal : Wenn es um das Thema Wandern ging, war er immer der erste Ansprechpartner. Keine Idee war ihm zu verrückt, kein Wanderweg fremd, bei jedem Projekt ging er mit viel Sachverstand und Herzblut vorneweg : Die Ferienregion Winterberg und Hallenberg trauert gemeinsam mit dem SGV-Bezirk Astenberg und dem gesamten Sauerländischen Gebirgsverein um seinen Wanderfreund Ulrich Lange, der im Alter von 74 Jahren am 14. April 2019 verstorben ist.
Wandern war nicht nur seine Leidenschaft, das Wandern war sein Leben. Mit Beginn seiner Mitgliedschaft im SGV im Jahre 1989 setzte sich „Uli“ Lange ehrenamtlich mit großem Engagement für die Wander-Region rund um den Kahlen Asten und weit darüber hinaus ein. Dass Winterberg heute über ein ausgezeichnet beschildertes Wanderwegenetz verfügt, ist in erster Linie Ulrich Lange zu verdanken. „Erholsames Wandern ist nur auf gut markierten Wanderwegen möglich“, dies war oft von ihm zu hören. Und er ließ seinen Worten immer wieder Taten folgen.
Engagierter Ehrenamtler durch und durch
Doch die Wanderwege-Beschilderung war längst nicht alles, was ihm am Herzen lag. So engagierte sich „Uli“ Lange bis zu seinem gesundheitlich bedingten „Wander-Ruhestand“ unter anderem beim Gesamtverein als Mitglied in den SGV-Arbeitskreisen „Hauptwanderwege“ und „Kammwege“ sowie im „Lenkungskreis Wege“, in dem er auch stellvertretender Vorsitzender war. Auf Bezirksebene
„Astenberg“ war er in seiner Funktion als Bezirksfachreferent für Wege stets willkommener Ansprechpartner für die Ortswegewarte und die touristischen Stellen. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei immer die Wanderwege-Führung zu seinem Hausberg, dem „Kahlen Asten“. Mit großer Leidenschaft führte Ulrich Lange auch die SGV-Abteilung Grönebach als Vorsitzender. Insbesondere die kulturhistorischen Markenzeichen der sauerländer Bergwelt ließen ihn in dieser Funktion nicht los. Diese besonderen „Visitenkarten“ seiner Heimat wollte er dem Wanderer näherbringen und konzipierte so federführend unter anderem den „Grönebacher Dorfpfad“, die „Giershagener Bergbauspuren“ und die beliebte „Winterberger Hochtour“.
Treibende Kraft war Ulrich Lange auch bei der am Lagerfeuer geborenen Idee, im Zuge der deutschen Wiedervereinigung einen völkerverständigen Wanderweg zur Deutschen Einheit zu entwickeln und umzusetzen. Schließlich hatte der sympathische Grönebacher früh erkannt, welche historische Bedeutung die Wiedervereinigung für die Wanderwelt hat. So war es auch ein großer Erfolg für Ulrich Lange, als nach zahlreichen Hürden im Jahr 1996 die offizielle Zustimmung durch den Deutschen Wanderverband als „Ideeller innerdeutscher Wanderweg“ von Görlitz bis Aachen erfolgte. Seine Handschrift trägt auch die Broschüre „Wanderweg der Deutschen Einheit“, in der Ulrich Lange in begleitender Weise die Sehenswürdigkeiten am Weg beschreibt.
Tourismus-Direktor Michael Beckmann : „Wir haben ihm viel zu verdanken!“
Auch den Rothaarsteig als „Weg der Sinne“ würde es ohne den Mitinitiator Ulrich Lange in dieser Form geben. Aber auch abseits der Wanderwege war Ulrich Lange engagiert. So war er unter anderem Förderer der Deutsch-Französischen Freundschaft mit der Hauptschule Medebach, er entwickelte den Sauerland Wanderring für Schulklassen, war Betreuer einer Lehrer-Wander-AG und der Lehrer-Fußballmannschaft des Hochsauerlandkreises.
„Uli Lange ist eine der prägendsten Figuren unserer Region. Er hat das Wandern gelebt und ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass unsere Ferienregion zu einer der schönsten Wander-Destination in Deutschland und Europa zählt. Wir haben ihm viel zu verdanken. Er hatte stets ein offenes Ohr, ein großes Herz und konnte anpacken. Uli Lange wird uns fehlen. Wir werden ihn in ehrender Erinnerung behalten“, so Winterbergs Tourismus-Direktor Michael Beckmann. Im Rahmen des Deutschen Wandertages Anfang Juli sollen die Verdienste Ulich Langes gewürdigt werden.
Quelle : Ralf Hermann, Text Zeit