Winterberg-Totallokal : 148 Wanderer genießen die Première der „24h Trophy“ in Winterberg
winterberg-totallokal : 75 Kilometer Länge, 2096 Höhenmeter und das alles in 24 Stunden – wohlbemerkt zu Fuß und an einem Stück. Damit lockte die Première der „24h Trophy“ am Wochenende nach Winterberg und damit zur vorletzten Wanderdestination in ihrer Reihe im Jahr 2018. Gemeinsam sind 148 Wanderer auf die Strecke gegangen und ganz sicher auch an ihre Grenzen.
Winterberg braucht sich hinter den anderen Veranstaltungsorten wie Berchtesgaden, Krün im Karwendelgebirge oder Oberstaufen im Allgäu nicht zu verstecken. Die Berge im Sauerland sind vielleicht nicht ganz so hoch, aber die Route für die „24h Trophy“ geizte nicht mit landschaftlichen Reizen. Über Silbach und den Blasius nach Niedersfeld zur Hochheide, weiter über den Alten Grimme durchs Orketal nach Züschen, über die Ziegenhelle nach Mollseifen, Neuastenberg und Langewiese bekamen die Teilnehmer aus ganz Deutschland einen Einblick in die vielseitige Wanderregion.
Früh morgens ging es dann zum Kahlen Asten. Bei einem Glas Sekt wurde die geplante Pause hier kurzerhand um 15 Minuten verlängert, um den fantastischen, herbstlichen Sonnenaufgang zu genießen, der die Wanderer fast die Strapazen der langen Wanderung vergessen ließ. „Das Wetter hat perfekt mitgespielt und sich mit dem beginnenden Herbst von seiner besten Seite gezeigt. Wir sind sehr zufrieden und konnten unsere Stärken als Wanderdestination zeigen“, so Winterbergs Tourismus-Chef Michael Beckmann.
Nichts dem Zufall überlassen
Die veranstaltende Firma Grassl event & promotion services überließ nichts dem Zufall. Monatelang wurde jede einzelne Trophy aus ihrer Reihe vorbereitet. „Masterguide Edgar – Eddy – Balduin ist die Strecke zwei Tage vorher bereits abgelaufen damit alles passt. Die Wanderer sollen sich ganz auf die Natur und das Erlebnis konzentrieren können. Die Agentur ist mit der Première in Winterberg super zufrieden“, so Projektleiterin Theresa Eggersdorfer. Dafür sorgte auch das gebuchte Gesamtpaket. Dazu gehörte nicht nur das Info- und Kartenmaterial für die Tour, sondern auch die komplette Rucksackverpflegung inklusive Getränken und eine abwechslungsreiche Versorgung an den regelmäßigen Pausenstationen unterwegs. „Das für alle Fälle bereitstehende Notfallshuttle wurde bei den 24h-Wanderern nicht benötigt“, erklärte Theresa Eggersdorfer weiter. Überglücklich passierten die Wanderer am Sonntagmorgen bei Sonnenschein und frischen 7 Grad die Ziellinie im Kur- und Vitalpark Winterberg und wurden in ihren blauen, gesponserten Shirts mit Partymusik, Bier und Laola-Wellen für das Erreichen des Ziels von den Wartenden begrüßt und beglückwünscht.
Unbeschreibliches Gemeinschaftsgefühl
Die schweren Beine wurden später mit Pferdesalbe oder anderen Hausmitteln bearbeitet. Bei Bockwürstchen, Brötchen und Kaffee gaben sich die Wanderer untereinander Tipps. 24 Stunden vorher – am Start – waren die meisten noch Fremde, doch ein durchwanderter Tag und besonders die Nacht schweißten die Teilnehmer zusammen. „Ohne die gegenseitige Motivation und das Gemeinschaftsgefühl hätten viele vorzeitig aufgegeben“, weiß Wolfgang Völlmecke aus Züschen, der spontan ab 23 Uhr nachts als Guide die Gruppe begleitet hatte. Auch schon bei den Wanderern der 12h-Strecke, die bereits am Samstagabend in der Dunkelheit wieder im Kurpark ankamen, wurde von diesem Effekt berichtet. „Die letzten Kilometer waren die Hölle. Meine Beine waren so schwer“, erzählte eine Teilnehmerin aus Barsinghausen bei Hannover. „Aber wir sind zu dritt hergekommen und wollten es auch zusammen schaffen.“ Im Ziel stießen die drei Frauen mit einem Bier auf ihren Erfolg an und auch am nächsten Morgen hatte es keine von ihnen bereut. „Das schöne ist ja, dass es kein Wettbewerb ist. Wir wollen das Wandern genießen“, so der Tenor. Das ist gelungen. Unbeschreibliche Naturerlebnisse wie alleine schon der faszinierende Nachthimmel auf der Ziegenhelle sind die Bonbons der Wanderung.
Neuauflage beim Deutschen Wandertag 2019 in Winterberg
Die Neuauflage der 24h-Trophy in Winterberg ist bereits angesetzt. „Wir sind im nächsten Jahr gemeinsam mit Schmallenberg die deutsche Wanderhauptstadt beim Deutschen Wandertag. Da passt die Veranstaltung perfekt ins Konzept. Bei dieser ersten Trophy konnten wir Erfahrungen sammeln, um den Teilnehmern gemeinsam mit den Veranstaltern im kommenden Jahr ein noch besseres Erlebnis bieten zu können“, so Michael Beckmann. Anfang Juli kommen dann Antje und Toni Grassl wieder mit ihrem Team ins Sauerland, um bei den Wanderern für schwere Beine, aber glückliche Gesichter zu sorgen. Dann sind sicher auch wieder Teilnehmer vom vergangenen Wochenende dabei.
Quelle : Ralf Hermann Text Zeit