Eickler zog positive Bilanz des Jahres 2017 beim Neujahrsempfang in der Züschener Schützenhalle

Winterberg-Totallokal : Bürgermeister Eickler zeigte sich beim 18. Jahresrückblick zufrieden mit der Entwicklung von Winterberg

win­ter­berg-total­lo­kal : Mit der Fer­tig­stel­lung des moder­nen Bahn­hof­ge­bäu­des sei die Stadt­sa­nie­rung von Win­ter­berg fast abge­schlos­sen, der Finanz­haus­halt sehe ab dem Jahr 2019 kei­ne neue Kre­dit­auf­nah­me mehr vor. Rund 900.000 Ski­gäs­te hät­ten Win­ter­berg im Lau­fe des ver­gan­ge­nen Jah­res besucht und die Bob- und Ske­le­ton WM habe für ein pos­ti­ves Image Win­ter­bergs als Sport­stadt geworben.

Da Züschen am 23. und am 24. Juni sein 775jähriges Dorf­ju­bi­lä­um mit gro­ßem his­to­ri­schem Spek­ta­kel fei­ern wird, fand der dies­jäh­ri­ge Neu­jahrs­emp­fang in der Züsche­ner Schüt­zen­hal­le statt. Der Musik­ver­ein Züschen und die mit­tel­al­ter­li­che Musik­grup­pe Feder­schrey beglei­te­ten musi­ka­lisch den Jah­res­rück­blick des Bür­ger­meis­ters. In der Tra­di­ti­on der letz­ten Jah­re ehr­te Eick­ler auch dies­mal beson­ders ver­dien­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger : Die im grü­nen Shirt weit­hin sicht­ba­ren 14 Bus­fah­rer des Bür­ger­bus­ses erhiel­ten die­ses Mal eine Aus­zeich­nung. Sie hal­ten damit den Bus­ver­kehr von den Höhen­dör­fern in die Kern­stadt aufrecht.

Der Jah­res­rück­blick im Ein­zel­nen : Das Jahr 2017 begann mit der gro­ßen Varie­té­nacht im Over­sum, die nun­mehr bereits zum sechs­ten Mal sich prä­sen­tier­te. Mit­te Janu­ar fand die Bob WM in Win­ter­berg statt. Bür­ger­meis­ter Eick­ler bezeich­ne­te die jun­gen Sport­le­rin­nen Jaque­line Löl­ling und Maren Ham­mer­schmidt „als leben­di­ge Reprä­sen­tan­ten der Sport­stadt Win­ter­berg“. Die Bob­bahn ist die viert­äl­tes­te Bob­bahn in der Welt und nun­mehr der größ­te Wer­be­trä­ger in der Regi­on, erläu­ter­te Eick­ler. Als der Ski­club sich im Jahr 1907 grün­de­te, star­te­te der Win­ter­sport hier vor Ort und der alt­ein­ge­ses­se­ne Ver­ein fei­er­te im Jahr 2017 sein 110jähriges Jubi­lä­um. Die Ent­wick­lung des Ski­tou­ris­mus habe einen Höhe­punkt erreicht : mit 900.000 Ski­fah­rern in der Win­ter­sai­son näh­me Win­ter­berg nun „einen Spit­zen­platz“ als deut­sche Ski­re­gi­on ein. Aus die­sem Grund fand auch das Fina­le des Snow­board­world­cups in Win­ter­berg statt.

Auch der Som­mer­tou­ris­mus befand sich 2017 wei­ter im Auf­wind : Rund 38.000 Zuschau­er lock­te das X‑Dirt-Mas­ter Rad­fes­ti­val an die Win­ter­ber­ger Kap­pe, im August fan­den die ers­ten Bike-Games für die gan­ze Fami­lie im Kur­park statt. Außer­dem finan­zier­te die Spar­kas­se Hoch­sauer­land eine neue Info­ta­fel für den Ruhr­tal­rad­weg am Bahn­hof. „Wo sind wir tou­ris­tisch ange­kom­men“ frag­te Eick­ler beim Jah­res­rück­blick : Im Jahr 2017 kamen 1,9 Mil­lio­nen Tages­gäs­te nach Win­ter­berg und die Win­ter­ber­ger Wirt­schaft und Tou­ris­tik GmbH zähl­te 1,4 Mil­lio­nen Übernachtungen.

Lang­wie­ri­ge Ver­hand­lun­gen im Stadt­rat fan­den 2017 über den Dia­basab­bau am Stein­bruch in Sil­bach statt, den die Basalt AG, eine Toch­ter der Wer­hahn AG, vor­nimmt. Dia­bas ist ein sehr har­tes Gestein, das für den Stra­ßen­bau und für die Schie­nen­tras­sen ver­wen­det wird. Da der Stein­bruch im unte­ren Teil bereits abge­schöpft wor­den ist, woll­te das Unter­neh­men den Basalt­ab­bau in höhe­ren Regio­nen, im Bereich der Mar­ken, der pri­va­ten Wald­be­sit­zer, wei­ter­füh­ren. Doch ober­halb die­ses Gebie­tes liegt das Hoch­moor. Des­halb gab es vie­le zähe Ver­hand­lun­gen mit dem Rat der Stadt Win­ter­berg. Im Ergeb­nis kann die Basalt AG nun­mehr wei­ter das Gestein abbauen.

Eine wich­ti­ge Rol­le für die medi­zi­ni­sche Grund­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung in der Regi­on spielt das Sankt-Fran­zis­kus-Hos­pi­tal. Wie bereits in den ver­gan­ge­nen Jah­ren steht die Geschäfts­füh­rung vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, denn die Gesund­heits­ge­set­ze ver­lan­gen, dass eine Min­dest­an­zahl an Ope­ra­tio­nen vor­ge­nom­men wer­den müss­ten, damit der Stand­ort wei­ter bestehen blei­ben kann. Des­halb ging das Kran­ken­haus­ma­nage­ment auch 2017 wie­der neue Wege : Es bau­te das Kran­ken­haus zum „Lehr­kran­ken­haus“ der Uni­kli­nik Gie­ßen aus, an dem nun jun­ge Ärz­te aus­ge­bil­det wer­den und betei­ligt sich am Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trum der Stadt Bad Berleburg.

Die mehr als vier­zig Jah­re wäh­ren­de Stadt­sa­nie­rung ging 2017 in die vor­letz­te Pha­se : Am 15. Okto­ber fei­er­ten die Win­ter­ber­ger die Eröff­nung des „Bür­ger­bahn­hofs“. Damit „hat Win­ter­berg ein Stück mehr Lebens­qua­li­tät gewon­nen“, sag­te Eick­ler. Bahn­kun­den kön­nen nicht nur Fahr­kar­ten in alle Welt dort kau­fen, die Bür­ger kön­nen Aus­wei­se ver­län­gern und alle Ange­le­gen­hei­ten des Bür­ger­ser­vice im Rat­haus an einem zen­tra­len Ort in der Stadt wahr­neh­men. Zudem haben neben­an die VHS und das Jugend­amt neue Räu­me bezo­gen. In einem letz­ten Bau­ab­schnitt wird 2018 der Aldi auf der Frei­flä­che neben dem Bahn­hof ein neu­es moder­nes Gebäu­de bezie­hen, im Ober­ge­schoss ent­steht dann ein Out­let der Wäsche­mar­ke „Schies­ser“. Mit die­sen Bau­ten wären dann alle Waren des täg­li­chen Bedarfs im Stadt­zen­trum kon­zen­triert, sag­te Eick­ler. Die Finan­zie­rung des Bür­ger­bahn­hofs kam aus zwei Töp­fen : 31.000 Euro kamen aus Lea­der­mit­teln, 1, 5 Mil­lio­nen Euro von den pri­va­ten Inves­to­ren Kös­ter und Saure.

Ein völ­lig über­ra­schen­des The­ma am Ende des Jah­res 2017 war erneut die Wind­ener­gie, deren hohe Wind­rä­der im tou­ris­ti­schen Erschei­nungs­bild der Land­schaft eine bedeu­ten­de Rol­le spie­len. Der Stadt­rat hat­te ledig­lich einer Nut­zungs­flä­che für Wind­rä­der in der Nähe von Alten­feld zuge­stimmt. Völ­lig über­ra­schend für die Stadt­ver­wal­tung kam dann fol­gen­de Nach­richt : Ein pri­va­ter Inves­tor pla­ne Wind­rä­der auf dem Stadt­ge­biet Hal­len­bergs. Die auf den Höhen­zü­gen errich­te­ten Wind­rä­der wür­den dann im Orts­teil Züschen das Gesamt­bild prä­gen. Die Stadt wen­det sich gegen das Vor­ha­ben und auch eine jetzt gegrün­de­te Bür­ger­initia­ti­ve will dage­gen kämpfen.

Abschlie­ßend sprach Eick­ler noch ein kur­zes Wort zum Finanz­haus­halt der Stadt Win­ter­berg : Im ver­gan­ge­nen Jahr nahm die Kom­mu­ne die bis­lang höchs­te Sum­me an Gewer­be­steu­ern ein. Der Finanz­haus­halt ist soweit saniert, so dass alle Kas­sen­kre­di­te bis zum Jahr 2020 zurück­ge­zahlt wer­den kön­nen. Der Haus­halt sei am Ende des Jah­res 2017 um 3 Mil­lio­nen Euro ent­schul­det wor­den. Somit wer­de vor­aus­sicht­lich im Jahr 2019 ein Haus­halt ohne neue Ver­schul­dung auf­ge­stellt wer­den können.

Quel­le : Chris­ti­ne Aumüller

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