11.100 neue Lehrverträge – 1.600 mehr als im Herbst 2016

Deutsche Bauindustrie zieht erste Ausbildungsbilanz 2017

win­ter­berg-total­lo­kal : 11.100 neue Lehr­ver­trä­ge – 1.600 mehr als im Herbst 2016 – Zahl der Aus­bil­dungs­be­trie­be leicht gestie­gen – Bau­in­dus­trie­ver­band appel­liert an Jugend­li­che, die Chan­cen am Bau zu nutzen.

“Die Unter­neh­men des deut­schen Bau­haupt­ge­wer­bes haben im drit­ten Quar­tal die­ses Jah­res bun­des­weit 11.100 neue Lehr­ver­trä­ge abge­schlos­sen, das sind 1.600 mehr als im Herbst 2016. Damit haben sich die Hoff­nun­gen auf eine Wen­de am Aus­bil­dungs­markt end­lich erfüllt. Die seit Jah­ren pro­spe­rie­ren­de Bau­kon­junk­tur, die guten Zukunfts­per­spek­ti­ven und die hohen Ein­stiegs­ge­häl­ter schei­nen vie­le jun­ge Leu­te über­zeugt zu haben. Immer­hin ist die monat­li­che Aus­bil­dungs­ver­gü­tung im 1. Lehr­jahr für Gewerb­li­che mit 785 Euro im Wes­ten und 705 Euro im Osten über­durch­schnitt­lich.” Mit die­sen Wor­ten kom­men­tier­te heu­te in Ber­lin der neue Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Haupt­ver­ban­des der Deut­schen Bau­in­dus­trie, Die­ter Babiel, die jüngs­ten Aus­bil­dungs­zah­len der Sozi­al­kas­sen der Bau­wirt­schaft SOKA-BAU (Urlaubs- und Lohn­aus­gleichs­kas­se der Bau­wirt­schaft und Zusatz­ver­sor­gungs­kas­se des Baugewerbes).

Das sei­en zwar knapp 1.000 Aus­bil­dungs­ver­trä­ge weni­ger als Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res, es kämen aber erfah­rungs­ge­mäß im vier­ten Quar­tal noch wei­te­re hin­zu. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren lag die Zahl der Ver­trä­ge Ende des Jah­res durch­schnitt­lich ein Vier­tel höher als im Herbst. Babiel : “Wir sind somit sehr opti­mis­tisch, dass sich die posi­ti­ve Ent­wick­lung fort­set­zen wird. Für das Gesamt­jahr erwar­ten wir um die 13.000 neue Ausbildungsverträge.”

Gleich­zei­tig sei die Zahl der Aus­bil­dungs­be­trie­be Ende Sep­tem­ber leicht gestie­gen – und zwar um knapp 380 auf 13.600, ergänzt Babiel. “Und das trotz der Schwie­rig­kei­ten der Unter­neh­men, ihre Lehr­stel­len zu beset­zen.” Schon im ver­gan­ge­nen Jahr haben nach einer Umfra­ge des Deut­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges (DIHK) zur Aus­bil­dungs­si­tua­ti­on 42 % der befrag­ten Bau­un­ter­neh­men nicht alle ange­bo­te­nen Aus­bil­dungs­plät­ze beset­zen kön­nen. Dies hät­te nicht nur dar­an gele­gen, dass kei­ne geeig­ne­ten Bewer­bun­gen, son­dern auch, dass über­haupt kei­ne Bewer­bun­gen vorlagen.

“So erfreu­lich es ist, dass sich wie­der mehr Unter­neh­men ihrer Ver­ant­wor­tung stel­len, die Fach­kräf­te von mor­gen aus­zu­bil­den, kann dies aber nur ein Anfang sein. Der Arbeits­kräf­te­be­darf unse­rer Bran­che ist bei Wei­tem noch nicht gedeckt,” kom­men­tier­te Babiel. Schließ­lich sähen immer mehr Unter­neh­men im Fach­kräf­te­man­gel ein gro­ßes Risi­ko für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ihres Unter­neh­mens, erläu­tert Babiel wei­ter. Nach einer aktu­el­len Umfra­ge des DIHK hät­ten sich inzwi­schen 77 % der befrag­ten Bau­un­ter­neh­men besorgt gezeigt (Anfang 2010 : 20 %). Ins­be­son­de­re grö­ße­re Unter­neh­men mit 200 und mehr Beschäf­tig­ten sei­en betrof­fen (89 %).

Babiel appel­liert des­halb an alle Schul­ab­gän­ger, die noch auf der Suche nach einer Lehr­stel­le sind : “Geht zum Bau. Ihr wer­det gebraucht. Zudem ist nichts so befrie­di­gend, als mit den eige­nen Hän­den blei­ben­de Wer­te zu schaf­fen. In wel­chem Beruf kann man das schon?” Zudem sei der eige­ne Arbeits­platz – dank des anhal­ten­den Bau­booms – in kaum einer Bran­che so sicher. Immer­hin hät­ten im Rah­men der aktu­el­len Job­stu­die von Ernst & Young 94 % der befrag­ten Arbeit­neh­mer in der Bau­wirt­schaft ange­ge­ben, dass sie ihren Arbeits­platz als sicher ein­schät­zen. Sie schei­nen sich bei ihrem aktu­el­len Arbeit­ge­ber auch wohl zu füh­len, schließ­lich hät­ten nur 2 % der Befrag­ten ange­ge­ben, nach einer neu­en Stel­le zu suchen. Dies wun­dert Babiel nicht, immer­hin fühl­ten sich knapp 90 % mit ihrem Arbeit­ge­ber ver­bun­den, mehr als die Hälf­te sogar sehr eng, so vie­le wie in kei­ner ande­ren Bran­che. Babiel : “Ich kann nur jedem jun­gen Men­schen emp­feh­len, die Chan­cen in der Bau­wirt­schaft zu nut­zen. Bau hat Zukunft.”

Quel­le : Deut­sche Bau­in­dus­trie über ots

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