Sensburg begrüßt Gesetzentwurf zum Baurecht : Handwerker dürfen nicht unverschuldet in Existenznot kommen

Winterberg-Totallokal : Handwerker dürfen nicht unverschuldet in Existenznot kommen…

win­ter­berg-total­lo­kal :  HSK. Der hei­mi­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Patrick Sen­s­burg begrüßt den Gesetz­ent­wurf zur Reform des sog. Gewähr­leis­tungs­rechts, der am heu­ti­gen Frei­tag (10. Juni 2016) im Bun­des­tag erst­mals dis­ku­tiert wur­de. „Mit dem vor­lie­gen­den Ent­wurf sor­gen wir dafür, dass Hand­wer­ker nicht län­ger auf den Aus- und Ein­bau­kos­ten für feh­ler­haf­tes Mate­ri­al sit­zen blei­ben. Die bis­he­ri­ge Rege­lung konn­te gera­de bei Klein- und Kleinst­be­trie­ben dazu füh­ren, dass die­se unver­schul­det in Exis­tenz­nö­te gerie­ten. Auch im Hoch­sauer­land­kreis sind davon vie­le Betrie­be betrof­fen gewe­sen und daher freue ich mich, dass wir hier nun Abhil­fe schaf­fen wer­den. Als Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag haben wir dafür gesorgt, dass die­se Pro­ble­ma­tik nun end­lich ange­gan­gen wird“, so Sen­s­burg.
Mit dem Gesetz­ent­wurf wird ein Pro­blem ange­gan­gen, dass auch im Sau­er­land zahl­rei­che Hand­werks­be­trie­be unver­schul­det an den Rand der Exis­tenz gebracht hat : Wenn ein Hand­wer­ker feh­ler­haf­tes Mate­ri­al ver­baut, dann kann er von sei­nem Lie­fe­ran­ten zwar Ersatz für das feh­ler­haf­te Mate­ri­al ein­for­dern, auf den Kos­ten für den Aus­bau des feh­ler­haf­ten Mate­ri­als und Ein­bau des neu­en Mate­ri­als bleibt der Hand­wer­ker bis­her aber sit­zen. Wenn bei­spiels­wei­se feh­ler­haf­te Was­ser­lei­tun­gen ver­baut wur­den, und dies erst nach Fer­tig­stel­lung des Baus auf­fiel, dann muss­te der Hand­wer­ker unter Umstän­den auf eige­ne Kos­ten gan­ze Wän­de und Böden wie­der auf­ma­chen, um das feh­ler­haf­te Mate­ri­al zu tauschen.

Der neue Gesetz­ent­wurf sorgt nun dafür, dass der Hand­wer­ker sei­nen Lie­fe­ran­ten für die­se Kos­ten in Regress neh­men kann. Der Lie­fe­rant wie­der­um kann dann den Her­stel­ler des feh­ler­haf­ten Mate­ri­als in Regress neh­men. „So sor­gen wir dafür, dass letz­ten Endes der­je­ni­ge für den ent­stan­de­nen Scha­den haf­tet, der die­sen auch zu ver­ant­wor­ten hat“, so Sen­s­burg, der als Mit­glied im Aus­schuss für Recht und Ver­brau­cher­schutz sel­ber aktiv an dem Ent­wurf mit­ge­ar­bei­tet hat. Gleich­zei­tig beinhal­tet der Gesetz­ent­wurf auch Ände­run­gen im Bau­ver­trags­recht zu Guns­ten der Bauherren.

Der Ent­wurf sieht vor, die all­ge­mei­ne Rege­lung des Werk­ver­trags­rechts im Bür­ger­li­chen Gesetz­buch (BGB) um spe­zi­fi­sche Rege­lun­gen eines Bau­ver­trags­rechts ergän­zen. Zu den vor­ge­schla­ge­nen Ände­run­gen gehört die Ein­füh­rung der neu­en Rechts­fi­gur eines Ver­brau­cher­bau­ver­tra­ges im BGB. Unter ande­rem soll der pri­va­te Bau­herr gegen­über dem Auf­trag­neh­mer ein soge­nann­tes Anord­nungs­recht erhal­ten, das heißt die Befug­nis, Ände­rungs­wün­sche zur Bau­aus­füh­rung ein­sei­tig anzu­ord­nen. Außer­dem soll das Kün­di­gungs- und Wider­rufs­recht klar­ge­re­gelt wer­den. „Ich freue mich, dass wir nun end­lich den Gesetz­ent­wurf zu die­sem wich­ti­gen The­ma vor­lie­gen haben. Wich­tig ist nun, dass wir im wei­te­ren Ver­fah­ren das Gespräch mit dem Hand­werk suchen, um even­tu­ell an der einen oder ande­ren Stel­le noch Ver­bes­se­run­gen zu errei­chen. Im Aus­schuss für Recht und Ver­brau­cher­schutz wer­de ich die­se Dis­kus­si­on aktiv mit beglei­ten“, so Sensburg.

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