Tag des Gartens : 12. Juni 2016

Winterberg-Totallokal : Zum guten Gärtnern gehört der Schutz vor Insektenstichen

win­ter­berg-total­lo­kal : Ange­sichts immer weni­ger Bie­nen liegt das Anbau­en von bie­nen­freund­li­chen Pflan­zen im Trend. Zum Tag des Gar­tens 2016 machen All­er­go­lo­gen dar­auf auf­merk­sam, dass ein Stich von Bie­nen, Wes­pen oder Hor­nis­sen gesund­heits­ge­fähr­dend bis töd­lich sein kann und geben Rat.

Viel­fäl­tig und natur­nah sind die Gar­ten­trends 2016, Blu­men, Stau­den und Gehöl­ze wer­den dabei auch ger­ne bunt zusam­men­ge­wür­felt. Und da es immer weni­ger Bie­nen gibt, ist das Anpflan­zen von bie­nen­freund­li­chen Pflan­zen ange­sagt. Das berich­ten Gar­ten­ex­per­ten zum Tag des Gar­tens 2016 – und ruft All­er­gie­ex­per­ten auf den Plan. Denn ein Stich von Bie­nen, aber auch der von Wes­pen oder Hor­nis­sen kann für etwa ein Vier­tel der Deut­schen unan­ge­nehm wer­den – mit hef­ti­gen Reak­tio­nen rund um die Stich­stel­le. Für knapp drei Mil­lio­nen Deut­sche besteht dar­über hin­aus die Gefahr eines all­er­gi­schen Schocks. Jeden Som­mer ster­ben etwa 20 Per­so­nen in

Deutsch­land an einer all­er­gi­schen Reak­ti­on infol­ge eines Insek­ten­stichs. „Bie­nen sind die wich­tigs­ten Nutz­tie­re der Welt und gehö­ren geschützt und geför­dert. Gleich­zei­tig müs­sen wir All­er­go­lo­gen dar­auf auf­merk­sam machen, dass ein Insek­ten­stich von Bie­nen, Wes­pen oder Hor­nis­sen unlieb­sa­me Fol­gen haben kann – und das für eine gro­ße Anzahl von Men­schen, die sehr oft noch gar nichts von ihrer All­er­gie wis­sen“, sagt Prof. Dr. Ruëff, von der Kli­nik für Der­ma­to­lo­gie und All­er­go­lo­gie des Kli­ni­kums der Uni­ver­si­tät München.

Vor­beu­gen mit Klei­dung, neu­tra­lem Duft und Notfall-Set

Freun­de des Gärt­nerns soll­ten hel­le, weit­flä­chig bede­cken­de, eng anlie­gen­de Klei­dung mit viel Beige- und Grün­tö­nen tra­gen. Geschlos­se­nes Schuh­werk ist eben­so rat­sam, denn beson­ders Bie­nen hal­ten sich häu­fig auf Boden­nä­he auf, wenn sie in den Blü­ten Nek­tar sam­meln. Sie soll­ten Par­fum sowie stark par­fü­mier­te Dro­ge­rie­pro­duk­te ver­mei­den. Wer Obst­bäu­me oder Bee­ren­stäu­cher im Gar­ten hat, soll­te die­se regel­mä­ßig abern­ten – rei­fes Obst lockt durch sei­nen hohen Zucker­ge­halt vie­le Wes­pen an. Wer bereits weiß, dass er All­er­gi­ker ist, trägt vor allem in den Som­mer­mo­na­ten sein Not­fall­set immer bei sich.

Han­deln durch Weg­krat­zen, Küh­len oder Notarzt-Ruf

Häu­fig bleibt bei einem Bie­nen­stich der Sta­chel in der Haut zurück. Sei­ne bau­chi­ge Ver­di­ckung ent­hält das Gift. Um nicht noch mehr Gift frei­zu­set­zen, wird der Sta­chel vor­sich­tig weg­ge­kratzt – nicht gezo­gen. Den meis­ten Men­schen tut das Küh­len mit Eis­wür­feln, Essig­was­ser oder küh­len­den Gels gut. Haus­mit­tel wie eine durch­ge­schnit­te­ne Zwie­bel auf der Ein­stich­stel­le wir­ken indi­vi­du­ell unter­schied­lich. Spe­zi­el­le Sal­ben und Gels las­sen Sti­che schnel­ler abschwel­len.
Wenn nach dem Stich kör­per­li­che Sym­pto­me auf­tre­ten, die über eine ört­li­che Haut­re­ak­ti­on hin­aus­ge­hen, soll­te aber der Not­arzt geru­fen wer­den. Sol­che Sym­pto­me, die zu wei­te­ren schwe­ren ana­phy­lak­ti­schen Reak­tio­nen füh­ren kön­nen, ent­wi­ckeln sich meis­tens inner­halb der ers­ten 15 Minu­ten nach dem Stich. Fällt das Atmen schwer, Hemd­kra­gen lockern oder

Blu­sen­knöp­fe öff­nen, in auf­rech­ter Posi­ti­on lagern und für fri­sche Luft­zu­fuhr sor­gen. Wer All­er­gi­kern hel­fen muss, soll­te nicht panisch reagie­ren und Ers­te Hil­fe leis­ten. Im Not­fall­set befin­den sich flüs­si­ges Anti­hist­ami­ni­kum und Kor­ti­son, die geschluckt wer­den müs­sen sowie eine Adre­na­lin-Fer­tig­sprit­ze, die in die Außen­sei­te des Ober­schen­kels inji­ziert wird, um Kreis­lauf und Blut­druck zu stabilisieren.

Erken­nen grö­ße­rer Gefahr durch Beob­ach­ten der kör­per­li­chen Reaktionen :

Eine ana­phy­lak­ti­sche Reak­ti­on kann mit Juck­reiz an Hän­den und Füßen, trä­nen­den Augen Schwel­lun­gen der Nasen­schleim­häu­te, Schluck- und Sprech­pro­ble­men begin­nen und dann über Herz­ra­sen, Atem­not, Übel­keit, Juck­reiz und Rötun­gen am gan­zen Kör­per in einen lebens­be­droh­li­chen Schock mün­den. Die Reak­ti­on kann aber auch plötz­lich zum Still­stand kom­men, dies ist jedoch nicht vor­her­seh­bar. Ein Not­arzt soll sich um den Betrof­fe­nen kümmern.

Nach­sor­gen durch All­er­gie-Test und mög­li­che Insektengift-Impfung

Jeder, der eine wie auch immer gear­te­te all­er­gi­sche Reak­ti­on auf Insek­ten­sti­che gezeigt hat, soll­te im Nach­gang einen all­er­go­lo­gisch täti­gen Arzt auf­su­chen. Dort erfolgt der Nach­weis auf eine All­er­gie anhand von aner­kann­ten Tests. Sie kann mit­hil­fe einer Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung, einer Insek­ten­gift-Imp­fung, bei etwa 90 Pro­zent der Pati­en­ten erfolg­reich behan­delt wer­den. Die­se The­ra­pie wird auch von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) empfohlen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Insek­ten­gift­all­er­gien und Insek­ten­gift-Imp­fung (soge­nann­te Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung) fin­den Sie auf www​.initia​ti​ve​-insek​ten​gift​.de.

Die­ser Ser­vice wird von JDB MEDIA in Koope­ra­ti­on mit der Initia­ti­ve Insek­ten­gift zur Ver­fü­gung gestellt.

Über die Initia­ti­ve Insektengift

Die Initia­ti­ve Insek­ten­gift bie­tet Pati­en­ten, Ange­hö­ri­gen und Inter­es­sier­ten Infor­ma­tio­nen rund um All­er­gien auf Sti­che von Wes­pen, Bie­nen, Hor­nis­sen und Hum­meln. Ziel der Initia­ti­ve ist die Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung über die Gefah­ren von Insek­ten­sti­chen, die Aus­lö­ser sowie die Behand­lung der dar­aus resul­tie­ren­den All­er­gie. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.initia​ti​ve​-insek​ten​gift​.de.

 

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