Winterberg-Totallokal : Zum guten Gärtnern gehört der Schutz vor Insektenstichen
winterberg-totallokal : Angesichts immer weniger Bienen liegt das Anbauen von bienenfreundlichen Pflanzen im Trend. Zum Tag des Gartens 2016 machen Allergologen darauf aufmerksam, dass ein Stich von Bienen, Wespen oder Hornissen gesundheitsgefährdend bis tödlich sein kann und geben Rat.
Vielfältig und naturnah sind die Gartentrends 2016, Blumen, Stauden und Gehölze werden dabei auch gerne bunt zusammengewürfelt. Und da es immer weniger Bienen gibt, ist das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen angesagt. Das berichten Gartenexperten zum Tag des Gartens 2016 – und ruft Allergieexperten auf den Plan. Denn ein Stich von Bienen, aber auch der von Wespen oder Hornissen kann für etwa ein Viertel der Deutschen unangenehm werden – mit heftigen Reaktionen rund um die Stichstelle. Für knapp drei Millionen Deutsche besteht darüber hinaus die Gefahr eines allergischen Schocks. Jeden Sommer sterben etwa 20 Personen in
Deutschland an einer allergischen Reaktion infolge eines Insektenstichs. „Bienen sind die wichtigsten Nutztiere der Welt und gehören geschützt und gefördert. Gleichzeitig müssen wir Allergologen darauf aufmerksam machen, dass ein Insektenstich von Bienen, Wespen oder Hornissen unliebsame Folgen haben kann – und das für eine große Anzahl von Menschen, die sehr oft noch gar nichts von ihrer Allergie wissen“, sagt Prof. Dr. Ruëff, von der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Klinikums der Universität München.
Vorbeugen mit Kleidung, neutralem Duft und Notfall-Set
Freunde des Gärtnerns sollten helle, weitflächig bedeckende, eng anliegende Kleidung mit viel Beige- und Grüntönen tragen. Geschlossenes Schuhwerk ist ebenso ratsam, denn besonders Bienen halten sich häufig auf Bodennähe auf, wenn sie in den Blüten Nektar sammeln. Sie sollten Parfum sowie stark parfümierte Drogerieprodukte vermeiden. Wer Obstbäume oder Beerenstäucher im Garten hat, sollte diese regelmäßig abernten – reifes Obst lockt durch seinen hohen Zuckergehalt viele Wespen an. Wer bereits weiß, dass er Allergiker ist, trägt vor allem in den Sommermonaten sein Notfallset immer bei sich.
Handeln durch Wegkratzen, Kühlen oder Notarzt-Ruf
Häufig bleibt bei einem Bienenstich der Stachel in der Haut zurück. Seine bauchige Verdickung enthält das Gift. Um nicht noch mehr Gift freizusetzen, wird der Stachel vorsichtig weggekratzt – nicht gezogen. Den meisten Menschen tut das Kühlen mit Eiswürfeln, Essigwasser oder kühlenden Gels gut. Hausmittel wie eine durchgeschnittene Zwiebel auf der Einstichstelle wirken individuell unterschiedlich. Spezielle Salben und Gels lassen Stiche schneller abschwellen.
Wenn nach dem Stich körperliche Symptome auftreten, die über eine örtliche Hautreaktion hinausgehen, sollte aber der Notarzt gerufen werden. Solche Symptome, die zu weiteren schweren anaphylaktischen Reaktionen führen können, entwickeln sich meistens innerhalb der ersten 15 Minuten nach dem Stich. Fällt das Atmen schwer, Hemdkragen lockern oder
Blusenknöpfe öffnen, in aufrechter Position lagern und für frische Luftzufuhr sorgen. Wer Allergikern helfen muss, sollte nicht panisch reagieren und Erste Hilfe leisten. Im Notfallset befinden sich flüssiges Antihistaminikum und Kortison, die geschluckt werden müssen sowie eine Adrenalin-Fertigspritze, die in die Außenseite des Oberschenkels injiziert wird, um Kreislauf und Blutdruck zu stabilisieren.
Erkennen größerer Gefahr durch Beobachten der körperlichen Reaktionen :
Eine anaphylaktische Reaktion kann mit Juckreiz an Händen und Füßen, tränenden Augen Schwellungen der Nasenschleimhäute, Schluck- und Sprechproblemen beginnen und dann über Herzrasen, Atemnot, Übelkeit, Juckreiz und Rötungen am ganzen Körper in einen lebensbedrohlichen Schock münden. Die Reaktion kann aber auch plötzlich zum Stillstand kommen, dies ist jedoch nicht vorhersehbar. Ein Notarzt soll sich um den Betroffenen kümmern.
Nachsorgen durch Allergie-Test und mögliche Insektengift-Impfung
Jeder, der eine wie auch immer geartete allergische Reaktion auf Insektenstiche gezeigt hat, sollte im Nachgang einen allergologisch tätigen Arzt aufsuchen. Dort erfolgt der Nachweis auf eine Allergie anhand von anerkannten Tests. Sie kann mithilfe einer Hyposensibilisierung, einer Insektengift-Impfung, bei etwa 90 Prozent der Patienten erfolgreich behandelt werden. Diese Therapie wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.
Weitere Informationen zu Insektengiftallergien und Insektengift-Impfung (sogenannte Hyposensibilisierung) finden Sie auf www.initiative-insektengift.de.
Dieser Service wird von JDB MEDIA in Kooperation mit der Initiative Insektengift zur Verfügung gestellt.
Über die Initiative Insektengift
Die Initiative Insektengift bietet Patienten, Angehörigen und Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie. Weitere Informationen unter www.initiative-insektengift.de.