Manipulation der Abgaswerte : Kann ich meinen VW Diesel jetzt doch zurückgeben ?

winterberg-Totallokal : Rechtsanwälte Mühlenbein und Kollegen recherchieren für Sie ! www​.mueh​len​bein​.de

win­ter­berg-total­lo­kal :  Vom VW –Skan­dal betrof­fe­ne Kun­den in Deutsch­land und ganz Euro­pa kön­nen mit Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen im glei­chen Umfang wie in den USA (5.000 US Dol­lar für jeden US-Hal­ter eines betrof­fe­nen VW-Modells) nach Aus­sa­ge von VW-Chef Mat­thi­as Mül­ler nicht rechnen.

Die ers­ten ver­öf­fent­lich­ten Gerichts­ur­tei­le im VW-Abgas­skan­dal waren durch­weg nicht käu­fer­freund­lich und kamen über­ein­stim­mend zu dem Ergeb­nis, dass die Käu­fer eines betrof­fe­nen VW-Fahr­zeu­ges man­gels Erheb­lich­keit des Fahr­zeug­man­gels nicht vom Kauf­ver­trag zurück­tre­ten kön­nen.  So ver­neint das Land­ge­richt Bochum in sei­nem Urteil vom  16.03.2016 (I‑2 O 425/15) eben­so wie das Land­ge­richt Müns­ter in sei­nem Urteil vom 14.03.2016 (11 O 341/15) das Vor­lie­gen eines erheb­li­chen Man­gels auf­grund des Ein­sat­zes soge­nann­ter “Schum­mel­soft­ware”. Die Fahr­zeu­ge sei­en zwar man­gel­haft, aber in ihrer Fahr­be­reit­schaft unstrei­tig nicht beein­träch­tigt. In die­sen Ent­schei­dun­gen konn­ten die Fahr­zeu­ge mit Nach­bes­se­rungs­kos­ten von unter 100 Euro bzw. mit Kos­ten von 0,26% des Kauf­prei­ses im Fall des Land­ge­richts Bochum nach­ge­bes­sert wer­den. Damit fehl­te es nach Ansicht der Gerich­te an der Erheb­lich­keit des Man­gels. Die bei­den hier­zu ver­öf­fent­lich­ten Ent­schei­dun­gen betra­fen Fahr­zeu­ge mit 1,2‑Liter- bzw. 2,0‑Liter-Motoren für wel­che im Rah­men der Nach­bes­se­rung ein etwa 30 Minu­ten lan­ges Soft­ware-Update aus­rei­chen soll. Bei den 1,6‑Liter-Motoren wird zusätz­lich ein Strö­mungs­trans­for­ma­tor – eine Art Flie­gen­git­ter, das den Luft­strom vor dem Luft­mas­sen­mes­ser beru­higt, eingebaut.

Ganz anders urteil­te nun­mehr das Land­ge­richt Mün­chen am 17.05.2016.  Die­ses ver­pflich­te­te einen Auto­händ­ler dazu, das mani­pu­lier­te Fahr­zeug zurück­zu­neh­men und den Kauf­preis zu erstat­ten. Das Gericht bejah­te damit anders als die zuvor ergan­ge­nen Urtei­le die für den Rück­tritt erfor­der­li­che Erheb­lich­keit des Man­gels. Der Auto­händ­ler hat bereits ange­kün­digt in Beru­fung zu gehen. Abzu­war­ten bleibt, ob das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen eben­so wie die Vor­in­stanz einen erheb­li­chen Fahr­zeug­man­gel bejaht. 

Betrof­fe­nen Kun­den ist zu emp­feh­len, ihre Rech­te kurz­fris­tig gel­tend zu machen damit kei­ne Ansprü­che verjähren.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma fin­den Sie hier : 

http://muehlenbein.de/manipulation-der-abgaswerte-kann-ich-meinen-vw-diesel-zurueckgeben‑2/

http://​mueh​len​bein​.de/​r​e​c​h​t​s​g​e​b​i​e​t​e​/​a​u​t​o​r​e​c​ht/

Rechts­an­wäl­tin Sil­via Hoff­mann-Benz + Rechts­an­wäl­te Müh­len­bein und Kol­le­gen www​.mueh​len​bein​.de

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