Der Heilige Geist

Stichwort der Woche von Norbert Schnellen

win­ter­berg-total­lo­kal : Das Pfingst­fest soll uns dar­an erin­nern, dass Gott sei­nen Hei­li­gen Geist über die Men­schen aus­ge­schüt­tet hat. Die­ser Hei­li­ge Geist soll den Men­schen die Erkennt­nis brin­gen was rich­tig oder falsch ist, das heißt sie dazu befä­hi­gen ein gutes und gott­ge­fäl­li­ges Leben zu füh­ren. Die­se Akti­on ist jetzt fast zwei­tau­send Jah­re her und wenn man sich die Mensch­heits­ge­schich­te in die­sem Zeit­raum anschaut war das gan­ze wohl ein ziem­li­cher Flop, denn die­se zwei­tau­send Jah­re waren geprägt von Bru­ta­li­tät und Krie­gen. Zwei­tau­send Jah­re Mensch­heits­ge­schich­te in denen gan­ze Völ­ker aus­ge­rot­tet wur­den, Men­schen vor Gewalt und Elend flüch­ten muss­ten, die­ser Pla­net aus­ge­plün­dert und ver­dreckt wurde.

Vie­le von den schlimms­ten Din­gen in die­ser Geschich­te pas­sier­ten zudem noch im Namen von Reli­gio­nen, die sich auch auf die­sen Hei­li­gen Geist beru­fen. Kir­chen­fürs­ten, die nur ihren per­sön­li­chen Reich­tum im Kopf hat­ten, nutz­ten die Gewalt als Mit­tel um die­sen Reich­tum zu ver­meh­ren und ihre Macht zu fes­ti­gen. Als Recht­fer­ti­gung für die­se Unta­ten leg­ten sie die­sen dann ein theo­lo­gi­sches Deck­män­tel­chen an. Die­ses Bei­spiel mach­te dann natür­lich Schu­le. Wenn „die da oben“ so han­del­ten und das alles noch rech­tens und sogar gott­ge­fäl­lig war, dann konn­ten „die da unten“ sich ja auch wie die letz­te Pott­sau beneh­men, Haupt­sa­che man war auf Linie. Da fragt man sich doch, wo denn die Erleuch­tung des urchrist­li­chen Pfingst­er­eig­nis­ses geblie­ben ist.

Wir leben heu­te in einer Welt in der wir per­sön­lich die Mög­lich­keit haben uns über alles zu infor­mie­ren. Dadurch sind wir natür­lich auch noch mehr gefor­dert uns für oder gegen Unrecht, Zer­stö­rung und Unter­drü­ckung zu ent­schei­den. Gera­de wir, die wir in (noch) funk­tio­nie­ren­den Demo­kra­tien leben, was den meis­ten Men­schen auf der Welt ver­wehrt bleibt, kön­nen einen gewis­sen Ein­fluss auf die wei­te­re Ent­wick­lung der Mensch­heit und unse­rer Umwelt neh­men. Die Ent­schei­dung ob wir zu den „Guten“ oder lie­ber zu den „Bösen“ gehö­ren möch­ten, liegt allei­ne bei uns. Hof­fent­lich kommt uns bald die Erkennt­nis, dass wir sel­ber etwas tun müs­sen, bevor uns ande­re die­se Ent­schei­dung abneh­men. Ich wün­sche uns allen ein fried­li­ches und fro­hes Pfingst­fest und die „Erleuch­tung“ auch mal im rich­ti­gen Geist über die­se Welt nachzudenken.

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