Handballclub Medebach muss ins Gefängnis

Winterberg-Totallokal :  Auswärtsspiel des Handballclubs Medebach fand an einem recht ungewöhnlichen Ort statt

win­ter­berg-total­lo­kal : An einem recht unge­wöhn­li­chen Ort fand am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de das Aus­wärts­spiel des Hand­ball­clubs Mede­bach statt : Das Team muss­te in der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt Kas­sel gegen die GSV 1974 Kas­sel antre­ten. GSV 1974 Kas­sel ist eine Mann­schaft, bestehend aus Häft­lin­gen der JVA, wel­che in der Bezirks­li­ga D am ganz nor­ma­len Liga­be­trieb teil­nimmt. Auf Grund der gege­be­nen Umstän­de hat die­se Mann­schaft natür­lich nur Heim­spie­le. Für die Mede­ba­cher war es das ers­te Mal über­haupt in so einer unge­wohn­ten Umge­bung Hand­ball zu spie­len. Zu Beginn merk­te man auch zunächst eine leich­te Zurück­hal­tung der Gast­mann­schaft. Mede­bach agier­te nicht kon­se­quent und aggres­siv genug, um das Angriff­spiel der Hes­sen zu unter­bin­den. Dadurch konn­te Kas­sel zunächst mit 3 Toren in Füh­rung gehen. Der HCM leg­te die­se Zurück­hal­tung jedoch im Lau­fe des Spiels ab und fand immer bes­ser in die Par­tie, obwohl man ohne Aus­wech­sel­spie­ler ange­reist war und somit kei­ne Mög­lich­kei­ten hat­te, auf den Spie­ler­po­si­tio­nen zu vari­ie­ren. Mede­bach schaff­te es, die star­ken Rück­raum­schüt­zen des Geg­ners früh zu stö­ren und konn­te so das ein oder ande­re Gegen­tor durch eine star­ke Abwehr­leis­tung ver­hin­dern. Im Angriff konn­te man immer wie­der Lücken rei­ßen und durch vari­an­ten­rei­ches Spiel zum Tor­er­folg kom­men. Die Han­se­städ­ter schaff­ten es, den Rück­stand zu dre­hen und zur Halb­zeit sogar auf eine 2‑To­re-Füh­rung zum 8:10 aus­zu­bau­en. Nach der Pau­se brauch­te der HCM lei­der wie so häu­fig zunächst wie­der eini­ge Minu­ten, um wie­der ins Spiel zu fin­den. Kas­sel nutz­te ent­spre­chend die Gele­gen­heit zum Aus­gleich. Der HCM fing sich jedoch wie­der, wodurch sich das Spiel zum offe­nen Schlag­ab­tausch ent­wi­ckel­te. Einem Tor der Kass­ler folg­te im Gegen­zug wie­der ein Tor des HCM. Das Spiel blieb somit bis zur Schluss­pha­se kom­plett offen und es sah danach aus, als hät­te der HCM gute Chan­cen, end­lich die ers­ten Punk­te der lau­fen­den Sai­son ein­zu­fah­ren. Gegen Ende der zwei­ten Hälf­te ver­lie­ßen die Spie­ler jedoch die Kräf­te, da alle Mann­schafts­mit­glie­der auf Grund der nicht vor­han­de­nen Aus­wech­sel­spie­ler die kom­plet­ten 60 Minu­ten durch­spie­len muss­ten. Kas­sel hat­te eine vol­le Aus­wech­sel­bank, erkann­te die Situa­ti­on und lief gegen Ende des Spiels meh­re­re Tem­po­ge­gen­stö­ße, die auch zum Tor­er­folg führ­ten. Kas­sel hat­te dies auch schon in der ers­ten Halb­zeit ver­sucht, aller­dings konn­ten die Mede­ba­cher hier noch die Tem­po­ge­gen­stö­ße unter­bin­den. Hier­zu fehl­ten in der zwei­ten Halb­zeit aber ein­fach die Kraft­re­ser­ven, um hier noch recht­zei­tig vor den Angrei­fern in die Abwehr­po­si­tio­nen zurück zu rücken. Somit gewann Kas­sel am Ende das Spiel mit 26:21 Toren. Den anwe­sen­den Spie­lern konn­te auf Grund der star­ken kämp­fe­ri­schen Leis­tung für die Nie­der­la­ge kein Vor­wurf gemacht wer­den. Mit 2 Aus­wech­sel­spie­lern mehr hät­te die Par­tie mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit gewon­nen wer­den kön­nen. Daher hofft der HCM wei­ter­hin auf hand­ball­in­ter­es­sier­te Neu­zu­gän­ge, um den ver­füg­ba­ren Kader der Her­ren­mann­schaft aufzustocken.

 

Es spiel­ten : Mari­us Gatza, Chris­tof Nöl­ke, Stef­fen Schmidt, Mar­kus Schnel­len, Hen­drik Schrei­ber, And­re Vogt, San­dro Nocera (TW)

 

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