Einkommen und Lebensqualität nachhaltig sichern

Winterberg-Totallokal : Tourismuskonzept 2020 soll in Winterberg die Weichen für die Zukunft stellen

win­ter­berg-total­lo­kal : In den zurück­lie­gen­den Jah­ren hat sich die Feri­en­welt Win­ter­berg zu einem gut auf­ge­stell­ten Ganz­jah­res­ziel ent­wi­ckelt. Um die­se Ten­denz wei­ter zu stär­ken, hat die Win­ter­berg Tou­ris­tik und Wirt­schaft Gesell­schaft (WTW) ihr bestehen­des Tou­ris­mus­kon­zept auf den Prüf­stand gestellt und arbei­tet an der Fort­schrei­bung bis zum Jahr 2020. Ziel ist es, die Wert­schöp­fung aus dem Tou­ris­mus wei­ter zu stei­gern und nach­hal­tig zu sichern.

Das 2007 bis 2009 ent­stan­de­ne Tou­ris­mus­kon­zept hat­te bereits posi­ti­ve Ver­än­de­run­gen begüns­tigt. Mit hoch­wer­ti­gen Out­door-Akti­v­an­ge­bo­ten haben die Ver­ant­wort­li­chen die „Grü­ne Sai­son“ wei­ter gestärkt und die Abhän­gig­keit von der wirt­schaft­lich star­ken Win­ter­sai­son abge­fe­dert. Maß­nah­men, die übri­gen Jah­res­zei­ten attrak­ti­ver zu gestal­ten, waren unter ande­rem die Win­ter­berg­Card PLUS, der Radon Trail­park oder der Land­schafts­the­ra­pie­pfad „Gol­de­ner Pfad“. Gera­de bei inno­va­ti­ven Ange­bo­ten wie die „Lauf­HEL­DEN“, die im Rah­men des För­der­pro­jek­tes „Aktiv­Zeit“ ent­wi­ckelt und sei­tens des Lan­des NRW auch in einem Wett­be­werb prä­miert wur­den, wur­de ein gutes Grund­kon­zept geschaffen.

 

Das durch­dach­te Tou­ris­mus­kon­zept 2015 und der ver­läss­lich auf­ge­zeich­ne­te Weg stell­ten die Wei­chen für hohe, meist pri­va­te Inves­ti­tio­nen in den Tou­ris­mus. Die Zahl der Tages­gäs­te, wie auch der Über­nach­tun­gen, stieg kon­ti­nu­ier­lich. Von den so gene­rier­ten Umsatz­stei­ge­run­gen pro­fi­tier­ten nicht nur Hotel­le­rie und Frei­zeit­an­la­gen, son­dern auch Han­del und Hand­werk. Durch gestie­ge­ne Ein­künf­te und viel­fäl­ti­ge, auch den Ein­hei­mi­schen bereit­ste­hen­de Ange­bo­te stieg die Lebens­qua­li­tät in der Region.

 

Neue Anfor­de­run­gen an eine Tourismusregion

Doch inzwi­schen haben sich die Rah­men­be­din­gun­gen ver­än­dert. Neue gesell­schaft­li­che Trends prä­gen den Markt. Die Kun­den­be­dürf­nis­se und ‑wün­sche sind heu­te ent­schei­dend ande­re. Um wei­ter­hin zeit­ge­mäß auf­ge­stellt zu sein, muss das Kon­zept ange­passt wer­den. Nur so kann die Regi­on ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit sichern. Dabei will die Feri­en­re­gi­on Winterberg/​Hallenberg auf die zuvor erfolg­reich gesetz­ten Schwer­punk­te auf­bau­en. Da der Tou­ris­mus nicht iso­liert gese­hen wer­den kann, haben die Ver­ant­wort­li­chen dar­auf Wert gelegt, die Belan­ge sämt­li­cher wirt­schaft­lich rele­van­ter Bran­chen mit ein­zu­be­zie­hen. Neu ist auch die Berück­sich­ti­gung sozia­ler Aspek­te. Denn nicht nur Gäs­te, son­dern auch Ein­hei­mi­sche müs­sen sich in der Feri­en­welt Win­ter­berg wohlfühlen.

 

Kon­zept­ent­wick­lung Schritt für Schritt 

 

Als ers­tes wur­de eine aus­führ­li­che Posi­ti­ons­be­stim­mung und eine Bestands­auf­nah­me vor­ge­nom­men : Was hat die Feri­en­welt Win­ter­berg erreicht, was war erfolg­reich und was nicht ? Wo bie­ten sich zukünf­tig Chan­cen und wo lie­gen die Risi­ken ? Wie wird die Mar­ke Win­ter­berg wahr­ge­nom­men und was macht sie aus ? Mit einem inno­va­ti­ven Markt­for­schungs­an­satz im Bereich Desti­na­ti­ons­ent­wick­lung wur­den Men­schen an Rhein und Ruhr, in Frank­furt, in Han­no­ver und auch den Nie­der­lan­den befragt. Hier­bei konn­ten Erkennt­nis­se gewon­nen wer­den, wel­che Kom­pe­ten­zen die Gäs­te der Feri­en­welt Win­ter­berg zuschrei­ben. Her­aus­kris­tal­li­siert hat sich u.a., dass Win­ter­berg für NL-Gäs­te nur im Win­ter ein Ziel ist und für den Som­mer nicht in Erwä­gung gezo­gen wird. „Hier bie­tet sich noch enor­mes Poten­ti­al“, so der Geschäfts­füh­rer der Win­ter­berg Tou­ris­tik und Wirt­schaft GmbH, Micha­el Beckmann.

 

Eben­so fan­den Markt­for­schungs­er­geb­nis­se des Sau­er­land-Tou­ris­mus e.V. und des Tou­ris­mus NRW e.V. Berück­sich­ti­gung. Auf die­ser Grund­la­ge kann die Feri­en­re­gi­on Winterberg/​Hallenberg zuver­läs­sig ent­schei­den, wie sie sich künf­tig auf­stel­len und in wel­che Märk­te sie inves­tie­ren will.

 

In wei­te­ren Schrit­ten erfolgt nun die Kon­zepter­ar­bei­tung und ein Maß­nah­men- und Umset­zungs­plan. Auf Basis einer erar­bei­te­ten Visi­on und Ent­wick­lungs­zie­len wer­den Ziel­grup­pen (neu) defi­niert sowie Ange­bots­the­men und Geschäfts­fel­der abge­lei­tet. Ein Mar­ken­ent­wick­lungs­pro­zess steht zudem genau­so im Fokus wie die Ablei­tung eines neu­en Sys­tems für künf­ti­ge pro­jekt­be­zo­ge­ne Tourismusfinanzierung.

 

Eine erfolg­rei­che Ent­wick­lung einer gan­zen Regi­on baut nicht auf Zufäl­lig­kei­ten auf. Es geht viel­mehr um eine stra­te­gi­sche, lang­fris­tig ange­leg­te und für alle Part­ner ver­läss­li­che Gesamt­stra­te­gie. Neben tou­ris­ti­schen Leis­tungs­trä­gern wer­den auch Ein­zel­han­del, Dienst­leis­ter und regio­na­le Part­ner direkt in den Abstim­mungs- und Ent­wick­lungs­pro­zess ein­ge­bun­den. Ver­schie­de­ne Gre­mi­en, u.a. ein zen­tra­ler Pro­jekt­bei­rat, legen den Grund­stein für ein Kon­zept, das von allen mit getra­gen wird und die Ansprü­che und Ideen aller Inter­es­sen­grup­pen berücksichtigt.

 

Zie­le und Schwerpunkte 

Die Zahl der Über­nach­tun­gen steht dabei, anders als 2009, nicht im Fokus. Die Mil­lio­nen­gren­ze bei den Über­nach­tun­gen ist über­schrit­ten und die Feri­en­welt Win­ter­berg ist inzwi­schen die über­nach­tungs­stärks­te Regi­on im tou­ris­ti­schen Sau­er­land. Zukünf­tig soll die Wert­schöp­fung, die die Über­nach­tun­gen erzeu­gen, im Mit­tel­punkt der Über­le­gung ste­hen. So sichert man ab, dass alle Bran­chen von Gast­ge­wer­be bis zum Hand­werk von den Umsät­zen des Tou­ris­mus profitieren.

 

Schwer­punkt des neu­en Kon­zep­tes ist wei­ter­hin die Stär­kung der Grü­nen Jah­res­zeit. Einen wich­ti­gen Part wird dabei der bewe­gungs­ori­en­tier­te Gesund­heits­tou­ris­mus in Ver­bin­dung mit Natur­er­le­ben ein­neh­men. Als Kern­ele­men­te wer­den 4–5 Schlüs­sel­pro­jek­te – und nicht wie in 2009 über 50 Pro­jek­te – her­aus­ge­ar­bei­tet, die auch wirk­lich umsetz­bar und rea­li­sier­bar sind. Mit dem För­der­pro­jekt „Know-How Upgrade : Zukunfts­si­che­rung für klei­ne inha­ber­ge­führ­te Betrie­be“ und der neu­en digi­ta­len Stra­te­gie sind bereits zwei Schlüs­sel­pro­jek­te gesetzt.

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