Krätze-Fälle im Hochsauerlandkreis weiter gestiegen

Die Anzahl der Krätze-Fälle ist im Hochsauerlandkreis im Jahr 2019 gestiegen.

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Ins­ge­samt wur­den 1.510 Fäl­le ver­zeich­net, 53,5 Pro­zent mehr als im Vor­jahr mit 984 Fäl­len. Das geht aus einer aktu­el­len Aus­wer­tung der AOK Nord­West her­vor. „Krät­ze ist eine anste­cken­de Haut­krank­heit, die durch Para­si­ten aus­ge­löst wird. Um sie schnell wie­der los zu wer­den, ist eine Behand­lung mit Sal­ben und gege­be­nen­falls auch mit Tablet­ten not­wen­dig“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Lan­ge Zeit schien Krät­ze (Ska­bies) ver­ges­sen zu sein. Doch die Zah­len bele­gen, dass die Erkran­kung wie­der auf dem Vor­marsch ist. Typi­sche Sym­pto­me sind star­ker Juck­reiz und eine schup­pig-krus­ti­ge Haut mit klei­nen Knöt­chen. Durch den star­ken Juck­reiz ist die Haut oft mit blu­ti­gen Kratz­spu­ren über­sät. Die Sym­pto­me ent­ste­hen vor allem durch eine Haut­ent­zün­dung. Denn wenn Krätz­mil­ben die Haut besie­deln, wird die Haut geschä­digt. Dadurch reagiert das Immun­sys­tem und es kommt zu ent­zünd­li­chen Pro­zes­sen mit den typi­schen Haut­ver­än­de­run­gen. Die Über­tra­gung einer ein­zi­gen Mil­be reicht schon aus, um Krät­ze zu ver­ur­sa­chen. Daher kann eine Anste­ckung mit Krät­ze jeden tref­fen und hat nicht unbe­dingt etwas mit man­geln­der Hygie­ne zu tun.

Das Risi­ko einer Anste­ckung ist umso höher, je mehr Krätz­mil­ben sich auf der Haut­flä­che befin­den. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhn­li­che Krät­ze nur dann anste­ckend, wenn ein enger, groß­flä­chi­ger Haut-zu-Haut-Kon­takt über einen Zeit­raum von min­des­tens fünf bis zehn Minu­ten besteht. Dem­entspre­chend sind Hand­schüt­teln, Umar­mun­gen oder eine Unter­su­chung der Haut von Pati­en­ten mit gewöhn­li­cher Ska­bies ohne Risi­ko. Auch eine indi­rek­te Über­tra­gung über Klei­dung, Hand­tü­cher oder Bett­wä­sche ist mög­lich. So kann es auch in Kin­der­gär­ten, Gemein­schafts­ein­rich­tun­gen oder in Alten- und Pfle­ge­hei­men zur Anste­ckung kommen.

Im Erkran­kungs­fall ist eine Behand­lung mit Sal­ben und gege­be­nen­falls auch mit Tablet­ten not­wen­dig. Die­se zie­len vor allem dar­auf ab, die Mil­ben mit­samt Lar­ve und Eiern abzu­tö­ten. „Hygie­ne und ein gestärk­tes Immun­sys­tem spie­len für den Ver­lauf eine gro­ße Rol­le“, so Schnei­der. Häu­fi­ges Duschen oder Baden und ein guter Immun­sta­tus erschwe­ren die Ver­meh­rung der Mil­ben. Sinn­voll ist es, Klei­dung, Hand­tü­cher und Bett­wä­sche täg­lich zu wech­seln und bei 60 Grad zu waschen. Geht dies bei bestimm­ter Klei­dung nicht, dann kann die­se für min­des­tens zwei Stun­den im Gefrier­schrank bei min­des­tens Minus 25 Grad auf­be­wahrt wer­den. Nicht wasch­ba­res Spiel­zeug soll­te zwei Wochen lang luft­dicht ver­packt wer­den. Außer­dem soll­ten Pols­ter­mö­bel und Matrat­zen täg­lich abge­saugt werden.

Bild : Krät­ze (Ska­bies) ist eine anste­cken­de Haut­krank­heit, die durch Para­si­ten, so genann­te Krätz­mil­ben, aus­ge­löst wird.

Foto­credits : AOK/​hfr.

Quel­le : AOK NordWest

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