winterberg-totallokal : (ske) „Ich setze mir immer nur kleine Ziele und schaue, was weiter möglich ist“, sagt Bob-Pilotin Anna Köhler (BSC Winterberg). Ihr Ziel in der neuen Saison ist dementsprechend „erst einmal die Qualifikation fürs deutsche Weltcup-Team“ zu schaffen. Die 25-Jährige, die am 9. November 2017 in Lake Placid ihre Weltcup-Première feierte, gilt als eine der besten Pilotinnen. Ihre Schwäche ? „Beim Laufen muss ich besser werden und meine Lauftechnik verbessern.“
Frage : Werfen wir den Blick auf die letzte Saison zurück. Wie lautet Dein Fazit ?
Köhler : Es war insgesamt eine sehr gute Saison – bis auf die WM in Whistler. Leonie Fiebig, meine Anschieberin, und ich wollten unbedingt unter die Top 6, das sah bis zum vierten Lauf noch gut aus. Doch dieser Lauf war suboptimal, es sprang insgesamt nur Rang sieben heraus. Das war schon enttäuschend. Im Teamwettbewerb habe ich mit Anschieberin Lisa-Sophie Gericke mit der deutschen Mannschaft Gold gewonnen, da lief es auch besser, aber der Teamwettbewerb ist eben keine olympische Disziplin.
Frage : Werfen wir den Blick auf die neue Saison. Welche Ziele hast Du Dir gesteckt ?
Köhler : Ich setze mir immer nur kleine Ziele, Schritt für Schritt. Mein primäres Ziel ist zunächst die Qualifikation fürs Weltcup-Team. Dann schauen wir weiter. Die Heim-WM in Altenberg ist noch ein Stück weit entfernt
Frage : Mariama Jamanka, Stephanie Schneider und Anna
Köhler : So lautete in dieser Reihenfolge das deutsche Aufgebot in der letzten Saison. Die Konkurrenz dahinter dürfte aber nicht zu unterschätzen sein. Wie ist Deine Einschätzung ? Köhler : Laura Nolte vom BSC Winterberg und Kim Kalicki sind auf dem Sprung ins Team. Auch Lisa-Marie Buckwitz, die nach dem Olympiasieg mit Mariama ins Lager der Pilotinnen gewechselt ist, will mitmischen. Die Nominierung fällt in den Selektionsrennen Anfang November in Altenberg und Königssee. Mein Team mit Leonie Fiebig, Lena Zelichowski und Erline Nolte steht und wird um die WM-Fahrkarten kämpfen. Zunächst müssen wir uns aber beim zentralen Leistungstest am 14. September in Oberhof beweisen.
Frage : Du giltst als eine der weltbesten Pilotinnen im Eiskanal, mit Fahrgefühl und einem „guten Auge“. Was gilt es im Gesamtpaket einer Bob-Pilotin noch zu verbessern ?
Köhler : Meine Schwäche ist das Laufen, ich muss mich da verbessern. Ich gehöre seit dieser Saison auch zur Trainingsgruppe von Heiner Preute vom TV Gladbeck. Heiner ist Leichtathletik-Trainer und weiß, wo er anzusetzen hat. Wir arbeiten intensiv an einer Verbesserung der Technik und damit der Schnelligkeit. Es geht um Kleinigkeiten, aber in der Summe machen Kleinigkeiten eine Menge aus. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei René Spies bedanken, der meine Karriere am Winterberger Stützpunkt maßgeblich gefördert und begleitet hat. René ist ein perfekter Trainer. Ohne ihn wäre ich nicht im Weltcup. Auch Christopher Braun, der mich in der letzten Saison betreut hat, habe ich eine Menge zu verdanken.
Frage : Als Du im September 2017 vom Bundestrainer ins Weltcup-Team berufen wurdest und Anfang November 2017 in Lake Placid erstmals im Weltcup gestartet bist, warst Du fast sprachlos. „Ich bekomme das gar nicht in meinem Kopf, ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich nominiert bin“, so lautete damals Deine Reaktion. Inzwischen gehörst Du zu den arrivierten Teams im Weltcup und hast auch an den Olympischen Spielen 2018 in PyeongChang teilgenommen. Wie sieht es jetzt aus ? Hast Du das inzwischen alles realisiert?“
Köhler : Inzwischen ist das alles in meinem Kopf angekommen. Ich habe es verarbeitet und es gehört für mich jetzt zum Trainings- und Sport-Alltag.
Wir bedanken uns bei Anna Köhler vom BSC Winterberg für das Interview und wünschen ihr für die neue Weltcup-Saison viel Erfolg ! Besonders auf der Heimbahn VELTINS-EisArena. Das gesamte Interview auch auf Youtube :
BU.: Anna Köhler (BSC Winterberg) zählt zu den Top-Pilotinnen im deutschen Nationalkader des Bobsports.
Quelle:i.A. Sandra Schmitt, VELTINS-EisArena