Stichwort der Woche : Gesundheit !

Winterberg-Totallokal : Stichwort der Woche, von Norbert Schnellen…

win­ter­berg-total­lo­kal : Mal ehr­lich, die meis­ten von uns sehen Kran­ken­häu­ser am liebs­ten von außen. Wenn man aber mal Pro­ble­me mit der Gesund­heit hat, möch­te man sicher die bes­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung haben – und das mög­lichst direkt vor Ort. Frü­her gab es im Alt­kreis eine recht hohe Kran­ken­haus­dich­te. Jede der sechs Alt­kreis­städ­te ver­füg­te bis vor eini­gen Jahr­zehn­ten über ein eige­nes Kran­ken­haus. Der medi­zi­ni­sche Stan­dard die­ser Häu­ser ent­sprach jedoch eher einem Welt­kriegs­la­za­rett, als einer moder­nen Kli­nik. So schlos­sen seit den 70er Jah­ren meh­re­re Kran­ken­häu­ser ihre Pfor­ten. Übrig geblie­ben sind in unse­rem Ver­brei­tungs­ge­biet das Kran­ken­haus in Win­ter­berg, wel­ches in der Haupt­sa­che die Opfer ihrer eige­nen sport­li­chen Ver­gnü­gungs­sucht ver­sorgt und eben unser Bri­lo­ner Kran­ken­haus „Maria Hilf“. Die­ses hat sich in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten zu dem zen­tra­len medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­mit­tel­punkt für die gan­ze Regi­on ent­wi­ckelt. Seit vie­len Jah­ren erbli­cken die meis­ten Kin­der aus dem Alt­kreis hier das Licht der Welt. Auf der ande­ren Sei­te des Lebens sorgt eine her­vor­ra­gen­de Ger­ia­trie dafür, dass älte­re Mit­bür­ger ihren Lebens­abend so lan­ge wie mög­lich selbst­be­stimmt ver­brin­gen kön­nen. Zwi­schen die­sen bei­den Sta­di­en küm­mern sich die ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen des Kran­ken­hau­ses um Pati­en­ten mit den unter­schied­lichs­ten Erkran­kun­gen. Dazu wur­de das Kran­ken­haus Maria Hilf immer wie­der auf den neu­es­ten Stand der aktu­el­len Medi­zin­tech­nik gebracht. 44 qua­li­fi­zier­te Ärz­te und über 400 hoch­mo­ti­vier­te Mit­ar­bei­ter küm­mern sich um das Wohl der Pati­en­ten. Mit dem „Gesund­heits­park Bri­lon“ wur­de die fach­ärzt­li­che Kom­pe­tenz zusätz­lich erweitert.

Lei­der war das Bri­lo­ner Kran­ken­haus in letz­ter Zeit sehr oft nega­tiv in den Schlag­zei­len. Dabei ging es kei­nes­falls um die medi­zi­ni­sche Qua­li­tät, son­dern, wie so oft, haupt­säch­lich ums lie­be Geld und eini­ge feh­ler­haf­te Per­so­nal­ent­schei­dun­gen. In wie weit auch per­sön­li­che Eitel­kei­ten hier­bei eine Rol­le spiel­ten, kann man von außen schwer ergrün­den. Fakt ist jedoch, dass unser „kran­kes Gesund­heits­sys­tem“ es kom­mu­na­len Ein­rich­tun­gen, die sich haupt­säch­lich am Wohl des Pati­en­ten ori­en­tie­ren, durch eine erstaun­li­che Lob­by­ar­beit sehr schwer macht. Das Ziel ist sicher­lich, die öffent­li­chen Kran­ken­häu­ser so gra­vie­rend zu schwä­chen, damit sie ein leich­tes Opfer für pro­fit­ori­en­tier­te Finanz­in­ves­to­ren wer­den. Eine Erfah­rung, die vie­le ande­ren Kom­mu­nen in den letz­ten Jah­ren schon machen muss­ten. Die „kran­ken Häu­ser“ in pri­va­ter Trä­ger­schaft arbei­ten natür­lich nach dem Mot­to „Share­hol­ders Value“, also nicht pati­en­ten- son­dern gewinn­ori­en­tiert. Eine wirk­li­che Lösung für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum sind sol­che Kli­ni­ken sicher nicht. Es kann daher nur im Inter­es­se aller Betei­lig­ten, vor allen Din­gen aber im Inter­es­se aller zukünf­ti­gen Pati­en­ten sein, dass jetzt end­lich mal Ruhe in die Dis­kus­si­on kommt, damit unser Kran­ken­haus Maria Hilf auch wei­ter­hin das medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­zen­trum in der Regi­on bleibt.

Ihr Nor­bert Schnellen

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