Gemeinsam gegen den Reflux

Winterberg-Totallokal : Medizinforum lockte viele Interessierte ins Briloner Krankenhaus

win­ter­berg-total­lo­kal :  Ein frei­er Blick auf die Magen­kup­pel, ein Fass­zan­ge umgreift sie und legt sie wie eine Man­schet­te um die Spei­se­röh­re – Auf­nah­men einer OP ; die Anwe­sen­den schau­en gebannt auf die Lein­wand, wäh­rend sie den Erklä­run­gen von Dr. Ralf Kirch­ner, Chef­arzt der Allgemein‑, Vis­ze­ral- und Gefäß­chir­ur­gie am Bri­lo­ner Kran­ken­haus, fol­gen. Am 20.04. hat­te das Kran­ken­haus Bri­lon zu einem Mediz­in­fo­rum in den Schu­lungs­raum der Kran­ken­pfle­ge­schu­le gela­den. Vie­le Inter­es­sier­te waren gekom­men, um sich über die s.g. Reflux­krank­heit zu infor­mie­ren ; kein Platz war leer geblie­ben – ein Hin­weis auf den gro­ßen Infor­ma­ti­ons­be­darf der Bevöl­ke­rung zu die­ser Erkran­kung. Immer­hin lei­den etwa 15% der Deut­schen unter dem Syn­drom, bei dem Magen­in­halt in die Spei­se­röh­re oder den Mund­raum zurückfließt. 

Ziel des Infor­ma­ti­ons­abends war es, die Besu­cher, über­wie­gend selbst Betrof­fe­ne, zu einem selbst­be­stimm­ten und mün­di­gen Umgang mit der Erkran­kung zu befä­hi­gen. Die bei­den Chef­ärz­te Dr. Andre­as Krahn und Dr. Ralf Kirch­ner sowie Ober­arzt Dr. Ulrich Heydasch infor­mier­ten die Besu­cher umfang­reich über die Krank­heit und gin­gen umfas­send auf ihre viel­fäl­ti­gen Behand­lungs­me­tho­den ein. Medi­ka­men­tö­se The­ra­pien, kon­ven­tio­nel­le Ope­ra­ti­ons­ver­fah­ren sowie neue­re, bereits eta­blier­te Ope­ra­ti­ons­me­tho­den wur­den dif­fe­ren­ziert dar­ge­stellt. 
Als eines der neue­ren Ver­fah­ren stell­te Dr. Heydasch das s.g. End­o­StimTM-Sys­tem vor. Dabei han­delt es sich um einen Schritt­ma­cher für den unte­ren Spei­se­röh­ren­schließ­mus­kel, auch Öso­pha­gus-Sphink­ter genannt. Häu­fi­ge Ursa­che der Reflux­krank­heit ist eine Schwä­che die­ses Schließ­mus­kels. 
Mit dem End­o­StimTM-Ver­fah­ren wird der Schließ­mus­kel elek­trisch sti­mu­liert und dadurch gekräftigt.

Kri­tisch arbei­te­ten die Refe­ren­ten die Vor- und Nach­tei­le der jewei­li­gen Ver­fah­ren her­aus und gin­gen dabei indi­vi­du­ell auf die Krank­heits­bil­der der Besu­cher ein, die bereits wäh­rend der Vor­trä­ge die Mög­lich­keit hat­ten, Fra­gen an die Refe­ren­ten zu stel­len. „Es gibt kei­ne Pau­schal­the­ra­pie. Jeder Fall ist indi­vi­du­ell zu betrach­ten. Unser Anlie­gen ist es, gemäß der aner­kann­ten Leit­li­ni­en, für jeden Pati­en­ten die best­mög­li­che The­ra­pie zu fin­den und Sie so umfas­send über die Krank­heit zu infor­mie­ren, dass Sie in der Lage sind mit­zu­ent­schei­den, was mit Ihrem Kör­per pas­siert“, so Dr. Kirch­ner. Auch im Anschluss an die Ver­an­stal­tung nah­men sich die Refe­ren­ten Zeit für die Betrof­fe­nen und wid­me­ten sich – in Zwei­au­gen­ge­sprä­chen – ihren Fragen.

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