Ysselsteyn – Auszubildende besuchen Kriegsgräberstätte

Ysselsteyn – Auszubildende besuchen Kriegsgräberstätte

Eine rie­si­ge Flä­che mit Kreu­zen bis zum Hori­zont: Auf dem Fried­hof der Jugend­be­geg­nungs- und Bil­dungs­stät­te im nie­der­län­di­schen Yssels­teyn sind fast 32.000 Men­schen begra­ben. 19 Aus­zu­bil­den­de der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg haben gemein­sam mit wei­te­ren Nach­wuchs­kräf­ten der Bezirks­re­gie­run­gen Det­mold und Köln Ende Juli eine drei­tä­gi­ge Exkur­si­on zu die­ser nie­der­län­di­schen Kriegs­grä­ber­stät­te gemacht.

Im Fokus des Besuchs stand die his­to­risch-poli­ti­sche Bil­dung der Aus­zu­bil­den­den. Zum Pro­gramm gehör­te nicht nur der Besuch des Fried­hofs, son­dern auch Gesprä­che mit Zeit­zeu­gen sowie ein Vor­trag „Die Macht der Pro­pa­gan­da“. Dabei hör­ten die Aus­zu­bil­den­den nicht nur zu: Jeder Vor­trag wur­de durch einen akti­ven Part ergänzt, in dem sich die Nach­wuchs­kräf­te mit dem The­ma auseinandersetzten.

„Mir ist es wich­tig, dass sich unse­re Nach­wuchs­kräf­te mit der Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der­set­zen, per­sön­li­che Schick­sa­le ken­nen­ler­nen und vor allem gera­de heut­zu­ta­ge dafür sen­si­bi­li­siert sind, wie gefähr­lich rech­tes Gedan­ken­gut sein kann“, sagt Regie­rungs­prä­si­dent Hein­rich Böcke­lühr, der gemein­sam mit sei­nem Köl­ner Amts­kol­le­gen Dr. Tho­mas Wilk die Exkur­si­on ihrer Nach­wuchs­kräf­te besuch­te. „Es war schön zu sehen, wie die jun­gen Men­schen mit die­sem sehr schwe­ren The­men umge­gan­gen sind und die­sem wich­ti­gen Ort des Geden­kens mit viel Respekt begeg­net sind“, so Hein­rich Böcke­lühr weiter.

Julia Otto war eine der 19 Aus­zu­bil­den­den, die von Arns­berg nach Yssels­tyn gereist waren. Die 29-Jäh­ri­ge, die gera­de eine Aus­bil­dung zur Ver­wal­tungs­wir­tin absol­viert, hat vie­le Erkennt­nis­se gewon­nen: „In Yssels­teyn ist mir bewusst gewor­den, dass ich mich nicht so inten­siv mit die­ser The­ma­tik befasst habe, wie ich glaub­te, und dass die Feh­ler von damals zukünf­tig nur ver­mie­den wer­den kön­nen, wenn man bereit ist, sich regel­mä­ßig und umfas­send mit der Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der­zu­set­zen“, so Julia Otto.

Auch Jari Brand, der ein dua­les Stu­di­um bei der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg absol­viert, ist die Exkur­si­on in Erin­ne­rung geblie­ben: „Beson­ders beein­dru­ckend war sicher­lich der Vor­trag eines nie­der­län­di­schen Zeit­zeu­gens, der von dem schwe­ren Schick­sal berich­te­te, wel­ches ihn und sei­ne jüdi­sche Fami­lie wäh­rend der deut­schen Besat­zung zwi­schen 1940 und 1945 traf. Aber auch der blo­ße Anblick der schein­bar end­lo­sen Grab­kreu­ze auf dem Gelän­de, konn­te die Grau­sam­keit des Krie­ges und einen erschre­cken­den Ein­druck hinterlassen.“

 

__________________________

Quel­le: Bezirks­re­gie­rung Arnsberg
Foto­credits: Bezirks­re­gie­rung Arnsberg

 

Print Friendly, PDF & Email